Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste
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Gert Stührmann<br />
2<br />
vo r w o r t<br />
Lieber Leser, liebe Leserin,<br />
im Jahr 1994 erschien in unserem Fachgebiet<br />
das Heft „Vom Glauben reden“. Wegen besonders<br />
starker Nachfrage war dieses Heft schon<br />
nach kurzer Zeit vergriffen. Die Seminare, die zu<br />
diesem Thema in den letzten Jahren angeboten<br />
wurden, waren in der Regel schnell gefüllt. Das<br />
Thema, in welcher Weise der Glaube bzw. die<br />
religiöse Dimension bei den Begegnungen im<br />
<strong>Besuchsdienst</strong> eine Rolle spielt, stößt auf ein<br />
großes Interesse.<br />
Demgegenüber steht scheinbar die Erfahrung,<br />
dass die Mitarbeitenden den Eindruck haben,<br />
dass der Glaube eigentlich keine große Rolle<br />
in den Gesprächen spielt. Ist es so oder wenn<br />
nicht, wie äußert sich die religiöse Dimension?<br />
Zunächst einmal beschäftigen uns die Ergebnisse<br />
der Mitgliedschaftsstudien: ist die<br />
äußere Distanz zur Kirche gleichbleibend mit<br />
einer inneren Distanz zu religiösen Fragen und<br />
Glaubensfragen? Gleichzeitig gehen wir der<br />
Frage nach, wie sich die religiöse Dimension<br />
in den Alltagsbegegnungen und in alltäglichen<br />
Sprachformen äußert. In welcher Weise können<br />
Worte, Bilder und Geschichten der Bibel in den<br />
Gesprächen hilfreich sein?<br />
Menschen erleben ihre Religiosität und ihren<br />
Glauben ganz unterschiedlich. Das ist abhängig<br />
davon, in welcher Weise sie geprägt wurden, in<br />
welcher Zeit sie aufgewachsen sind, welchen<br />
Milieus sie angehören. Am Beispiel der Frauen<br />
und Männer möchten wir darauf aufmerksam<br />
machen.<br />
Welche Erfahrungen machen nun die Mitarbeitenden?<br />
Es wird der Prozess beschrieben, wie<br />
Mitarbeitende immer mehr Interesse entwickeln,<br />
um für sich selbst und für ihre Tätigkeit Gewinn<br />
daraus zu ziehen, wenn der Glaube mit ins<br />
Spiel kommt.<br />
<strong>Der</strong> Gottesdienst nimmt menschliche Erfahrungen<br />
auf, die in der Liturgie ihren Ausdruck<br />
finden. Lässt sich das auch umgekehrt sagen,<br />
dass sich in den Begegnungen bei Besuchen<br />
gottesdienstliche Elemente spiegeln?<br />
Ein besonderer Dank gilt Frauke Migge, Malerin<br />
in Worpswede, die ihre Bilder für dieses Heft zur<br />
Verfügung gestellt hat. Ich habe sie besucht und<br />
wir sind miteinander ins Gespräch gekommen<br />
über die religiöse Dimension in ihren Bildern.<br />
Aus der Praxis finden Sie zwei Berichte über<br />
außergewöhnliche, methodisch alles andere<br />
als alltägliche, Seminare. So außergewöhnlich<br />
diese Seminare waren, so unmittelbar führen<br />
sie zu den alltäglichen Erfahrungen und ermöglichen<br />
in intensiver Weise das Gespräch über<br />
Glaubenserfahrungen.<br />
Aussagen über Motive und Erwartungen an<br />
Seminaren zu diesem Thema finden Sie als so<br />
genanntes „Pinnbrett“. Und schließlich berichtet<br />
Frau Münch von den Erfahrungen einer Fortbildung<br />
in ihrer Kirchengemeinde und stellt dazu<br />
eine Andacht als Anregung zur Verfügung.<br />
Schließlich möchten wir Sie anregen, über<br />
dieses Thema in der Gruppe vor Ort ins Gespräch<br />
zu kommen – sei es über die eigenen<br />
Erfahrungen, sei es über Worte, Bilder und<br />
Geschichten der Bibel, sei es über die Bilder<br />
von Frauke Migge, die Sie als Bildersatz im Heft<br />
finden. Natürlich dürfen auch ein Gesprächsprotokoll<br />
und ein biblischer Impuls nicht fehlen.<br />
Einladen möchten wir Sie zu den Fortbildungen,<br />
bei denen Sie auch zum Thema dieses Heftes<br />
das eine und andere finden werden.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen<br />
und hoffen, dass Ihnen dieses Heft viele Anregungen<br />
für Ihre Arbeit bietet.<br />
Gert Stührmann