Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste
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Marianne Storz<br />
un D m e I n e I g e n e r gl a u b e ?<br />
Anregungen zu einem Austausch in der Gruppe<br />
Diese Frage stellen sich viele Mitarbeitende im <strong>Besuchsdienst</strong>, wenn deutlich wird, dass sie ihre<br />
Besuche im Auftrag der Kirchengemeinde machen und zu verantworten haben. Dabei gibt es<br />
verschiedene Aspekte:<br />
• Was ist mein eigener Glaube?<br />
• Wie offen will und kann ich mit meinen Glaubensvorstellungen bei Besuchen umgehen?<br />
• Wie komme ich über Fragen meines Glaubens und den des/der Anderen ins Gespräch?<br />
• Wo stecken hinter anderen Themen Glaubensthemen und –fragen?<br />
In einem vertrauten Kreis über solche Fragen zu sprechen, kann hilfreich sein, um sich des eigenen<br />
Glaubens zu vergewissern. Es bietet die Möglichkeit, eigene Worte dafür zu finden, sich<br />
im Sprechen über Glaubensfragen zu üben und womöglich gar diese Erfahrung miteinander zu<br />
reflektieren.<br />
Das ist nicht immer leicht, weil der eigene Glaube ein sehr persönliches, geradezu intimes Thema ist.<br />
Andererseits gibt es die Erfahrung, wie verbindend ein Gespräch über den Glauben sein kann.<br />
Ein <strong>Besuchsdienst</strong>kreistreffen kann ein Rahmen für solche Gespräche bieten.<br />
Es ist wichtig, dass die Gruppenleitung für diesen Rahmen folgende Bedingungen festlegt und<br />
auf Einhaltung bedacht ist:<br />
• Dies ist ein geschützter Raum. Was gesagt wird, bleibt in dieser Gruppe.<br />
• Alle Äußerungen sind persönliche Erfahrungen und Gefühle. Deshalb gibt es kein richtig oder<br />
falsch.<br />
• Jede/r sagt nur so viel, wie sie/er will.<br />
• Was gesagt wird, ist eine Momentaufnahme und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Im Folgenden finden Sie einige methodische Anregungen zur Gestaltung eines Treffens Ihrer<br />
Gruppe zu dem Thema „Über meinen Glauben ins Gespräch kommen“.<br />
Fotopostkarten<br />
Sie brauchen:<br />
eine Sammlung von Postkarten,<br />
Papier, dicke Stifte,<br />
Tesakrepp/Pinnnadeln<br />
Zeit: 60-90 Minuten<br />
Legen Sie Fotopostkarten mit Motiven unterschiedlicher Art (Natur / Menschen<br />
/ Dinge) in die Mitte des Raumes. Es sollten etwa 2-3-mal so viele wie Teilnehmende<br />
in der Gruppe sein. Wenn es beschriebene Karten sind, sollten<br />
Sie die Schrift besser zukleben, sie macht neugierig und lenkt ab.<br />
Bitten Sie die Teilnehmenden, sich die Fotos in Ruhe anzuschauen und sich<br />
dann eins davon mit der Fragestellung in die Hand zu nehmen: Auf welchem<br />
Bild wird ein Aspekt meines Glaubens sichtbar? Wenn dieselbe Karte doppelt<br />
gewählt wird, kann man austauschen, interessanter aber ist immer, eine<br />
andere zu wählen.<br />
Je zwei Teilnehmende sprechen darüber, was dieses Foto mit ihrem Glauben<br />
zu tun hat. Zum Abschluss der PartnerInnenarbeit fordern Sie auf, den<br />
jeweils wichtigen Glaubensaspekt in großer Schrift aufzuschreiben. (Wenn<br />
die Gruppe klein ist, können Sie diesen Schritt auch im Plenum machen. <strong>Der</strong><br />
Vorteil einer Zweiergruppe ist immer, dass dort den meisten Menschen das<br />
Sprechen leichter fällt.)<br />
Im Plenum lassen Sie diese Aspekte (Ausführlichkeit je nach Zeit und Gruppengröße)<br />
zusammentragen. Vielleicht mögen Sie die Zettel in Form eines<br />
Kreuzes an die Wand hängen. Ein Gespräch (keine Diskussion) über die<br />
Vielfältigkeit des Glaubens schließt sich an.<br />
ar b e I t s h I l f e n<br />
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