Der Besuchsdienst - Haus kirchlicher Dienste
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Was dem Männerleben Sinn gibt<br />
Den Fragen, was Männern für ihr Leben wichtig<br />
ist und ihnen am Herzen liegt, welche Rolle<br />
religiöse Fragen in ihrem Leben spielen und<br />
wie Männer Lebenssinn konstruieren, ging die<br />
Untersuchung „Was Männern Sinn gibt“ der<br />
Universität Bayreuth nach.<br />
Die Interviews spiegeln drei verschiedene<br />
Sinndimensionen wider, die sich nicht gegenseitig<br />
ausschließen, sondern häufig miteinander<br />
verbunden sind:<br />
1. Sinn ist für viele Männer zuerst und vor<br />
allem erarbeiteter Sinn. Das kann sich auf<br />
den Beruf, auf gelingende Partnerschaft<br />
und „geratene“ Kinder genauso wie auf<br />
Erfolge im Sport beziehen. Sinnvoll ist das<br />
Männerleben, wenn es zum Beispiel Erfüllung<br />
in einem befriedigenden und mit Erfolg<br />
verbundenen Beruf oder der Gründung einer<br />
Familie erfährt. <strong>Der</strong> erarbeitete Sinn begründet<br />
sich in der eigenen Lebensleistung.<br />
2. Eng damit verbunden ist der erlebte Sinn,<br />
der sich ebenso im Beruf und beim Sport,<br />
im Zusammensein mit Freunden, in der<br />
Partnerschaft, mit Kindern oder in der Natur<br />
einstellen kann. Sinn macht das Leben für<br />
Männer, wenn sie etwas Schönes erleben:<br />
gut essen und trinken, Musik genießen, die<br />
Zeit mit Freunden oder der Familie verbringen,<br />
ihr Hobby pflegen oder in der Natur<br />
wandern.<br />
3. Als dritte Dimension kommt der widerfahrene<br />
Sinn hinzu. Dabei geht es um häufig<br />
überraschende Ereignisse, die für die eigene<br />
Biographie positiv gedeutet werden, wie z.<br />
B. die Unterstützung und Förderung durch<br />
andere Menschen oder glücklich überstandene<br />
Unfälle. Einer der Befragten nennt<br />
beispielsweise seine Frau seinen „Sechser<br />
im Lotto“. <strong>Der</strong> zentrale Begriff, der hier in<br />
allen Interviews auftaucht, heißt Glück.<br />
Genannt werden glücklich überstandene<br />
Unfälle und Operationen und positiv gedeutete<br />
Erlebnisse, die im Übrigen selten<br />
mit Gott in Verbindung gebracht werden.<br />
Auffallend ist: In den drei Sinndimensionen<br />
werden grundsätzlich nur positiv gedeutete<br />
Phänomene zusammengefasst. Krisen,<br />
Krankheiten, berufliches Scheitern, der<br />
nahende Tod in den Gesprächen mit den<br />
alten Männern, dies alles taucht in den<br />
Schilderungen auf, wird aber nicht als<br />
sinnvoll für das eigene Leben beschrieben.<br />
Bei den Krisen geht es vielmehr um<br />
Projektion<br />
hI n t e r g r ü n D e<br />
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