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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Häufig findet sich auch eine weitere Form der relativierenden<br />

Gleichsetzung: Behauptete Kriegsverbrechen der Alliierten werden<br />

als Holocaust bezeichnet, um durch das wiederholte Verwenden <strong>des</strong><br />

Begriffs den Völkermord an den europäischen Juden als lediglich ein<br />

Ereignis unter vielen anderen erscheinen zu lassen. So ist etwa im<br />

Hinblick auf die Urbevölkerung Nordamerikas von den „beinahe<br />

gänzlich holocaustierten Indianern“ 54 die Rede. Die Atombombenabwürfe<br />

1945 in Japan werden in der NZ wiederholt als „atomarer<br />

Holocaust“ 55 oder „nuklearer Holocaust“ 56 bezeichnet. Eine Zuspitzung<br />

erfährt diese Methode, wenn auch die Leiden der deutschen Bevölkerung<br />

während und nach Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkriegs als Holocaust<br />

qualifiziert werden. So trägt eine Buch-Neuerscheinung im<br />

FZ-Verlag den Titel „Der andere Holocaust - Die Vertreibung der<br />

Deutschen 1944-1949“. Die gegen Kriegsende an den Einwohnern<br />

der deutschen Ostgebiete verübten Verbrechen erklärt<br />

man zum „Vertreibungs-Holocaust“ 57 oder gar zum „sexuellen<br />

Holocaust“. 58 Der verheerende Bombenangriff auf Dresden<br />

im Februar 1945 gilt der NZ als „Holocaust-Schlag“. 59<br />

Zur Nachkriegsordnung heißt es schließlich:<br />

„Die US-‚Weltordnung‘ nach dem Zweiten Weltkrieg ist geprägt vom<br />

Holocaust an den Besiegten im gigantischen Ausmaß ...“<br />

(NZ Nr. 16/2005, S. 3)<br />

Ergänzend dazu agitiert die NZ erneut in einer Vielzahl von Artikeln<br />

gegen die Planung und Errichtung von Holocaust-Mahnmalen, die<br />

sie als „nationalmasochistische Gedenkstätten“ 60 verunglimpft. In ei-<br />

nem Beitrag mit der Überschrift „Ahnungslosigkeit von Experten ...<br />

Überblick bei der Zahl der NS-Opfer-Gedenkstätten verloren“ 61 wird<br />

beispielsweise verschwörungstheoretisch polemisiert:<br />

„Worum geht es wirklich? Dass es bei der Gedenkstätten-Inflation<br />

wirklich noch um eine moralisch gebotene, historisch gerechtfertigte<br />

und politisch vernünftige Trauer- und Gedenkarbeit im Sinne unschuldiger<br />

Opfer der Gewaltherrschaft geht, erscheint zweifelhaft. ...<br />

Offenbar hat man im Sinn, dass die Deutschen auf ewig den Rücken<br />

krumm machen sollen. Das Kalkül dürfte sein, dass sich Kotau- und<br />

54 NZ Nr. 22/2005, S. 9.<br />

55 NZ Nr. 17/2005, S. 5, und Nr. 21/2005, S. 7.<br />

56 NZ Nr. 24/2005, S. 12.<br />

57 NZ Nr. 16/2005, S. 3.<br />

58 NZ Nr. 02/2005, S. 10.<br />

59<br />

60<br />

61<br />

NZ Nr. 07/2005, S. 6.<br />

NZ Nr. 15/2005, S. 13.<br />

NZ Nr. 11/2005, S. 11.<br />

97<br />

Agitation gegen<br />

Holocaust-Gedenkstätten<br />

BERICHT<br />

2005

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