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90<br />

„Volksfront“-Konzept<br />

nicht<br />

unumstritten<br />

Drei sächsische<br />

NPD-Abgeordnete<br />

verlassen Fraktion<br />

und Partei<br />

R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

vorsitzenden der REP gerichtetes Schreiben vom 30. Mai blieb unbeantwortet<br />

32.<br />

Sowohl innerparteilich als auch außerhalb der Partei blieb das von<br />

der NPD propagierte Konzept einer „Volksfront von Rechts“ nicht unumstritten.<br />

Der Bun<strong>des</strong>vorsitzende der „Jungen Nationaldemokraten“<br />

(JN), Stefan ROCHOW, äußerte sich am 28. November in einer Internetveröffentlichung<br />

sehr kritisch. So bezeichnet er die<br />

„Volksfront“ von NPD und DVU als „rechtsreaktionäres, nationalund<br />

sozialdemagogisches Bündnis“, das bereits im Ansatz gescheitert<br />

sei. Relativierend erklärte er jedoch, die politische Lage sei so existenzbedrohend,<br />

dass man im Moment nur eine „NPD/DVU als parteipolitische<br />

Opposition“ unterstützen könne. 33 Die NPD-Parteiführung<br />

distanzierte sich umgehend von ROCHOWs Äußerungen<br />

und bewertete sie als „Zeichen mangelnder politischer Reife“. Der<br />

stellvertretende NPD-Bun<strong>des</strong>vorsitzende Peter MARX bekannte sich<br />

ausdrücklich zur Zusammenarbeit mit der DVU. 34<br />

Kritische Stimmen gab es auch aus dem neonazistischen Lager. Im<br />

Forum der neonazistischen Homepage „Freier Widerstand“ riefen<br />

Neonazis am 10. August dazu auf, die Bun<strong>des</strong>tagswahlen zu boykottieren;<br />

es sei der Auftrag <strong>des</strong> Systems an die NPD, möglichst viele Unzufriedene<br />

und Systemgegner an das unsinnige parlamentarische<br />

System zu binden.<br />

Am 7., 20. und 23. Dezember sind mit dem stellvertretenden sächsischen<br />

NPD-Lan<strong>des</strong>vorsitzenden Mirko SCHMIDT, dem Lan<strong>des</strong>vorstandsmitglied<br />

Klaus BAIER und dem stellvertretenden sächsischen<br />

Lan<strong>des</strong>vorsitzenden Jürgen SCHÖN drei Mitglieder der NPD aus Fraktion<br />

und Partei ausgetreten.<br />

SCHMIDT, BAIER und SCHÖN erhoben anlässlich ihres Austritts<br />

schwere Vorwürfe sowohl gegen die Bun<strong>des</strong>führung der Partei als<br />

auch gegen die Fraktionsführung im Sächsischen Landtag. So erklärte<br />

SCHMIDT, das offene Bekenntnis der NPD zum Nationalsozialismus<br />

sei für ihn nicht mehr akzeptabel. Die Partei mache sich im<br />

Landtag nur noch für ein „viertes Reich“ stark, anstatt sich, wie vor<br />

dem Einzug in den Landtag angekündigt, um soziale Themen zu<br />

kümmern. Verantwortlich hierfür seien die Parteispitze um Udo<br />

VOIGT sowie der Fraktionsvorsitzende Holger APFEL und Fraktionsgeschäftsführer<br />

Peter MARX. APFEL degradiere die NPD-Abgeordneten<br />

zu Marionetten, die sich bei allen Entscheidungen stets dem Willen<br />

einer kleinen autoritären Führungsgruppe unterordnen<br />

müssten. Sie könnten ihr Mandat nicht frei ausüben. 35<br />

32 Homepage <strong>des</strong> NPD-Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> (Stand: 24. Juni 2005).<br />

33 Beitrag im „Störtebeker“-Netz vom 19. August 2005.<br />

34 Beitrag im „Störtebeker“-Netz vom 19. August 2005.<br />

35 „Sächsische Zeitung“ vom 19. Dezember 2005.

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