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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

lanz der aktuellen Kooperation 29 , doch bestehen in der Szene nach<br />

wie vor erhebliche Vorbehalte gegenüber der Partei (vgl. Kap. III).<br />

Damit lässt sich die „Volksfront“ von NPD und Neonazi-Szene – wie in<br />

der Vergangenheit – als reines Zweckbündnis beschreiben, <strong>des</strong>sen<br />

Stabilität angesichts erheblicher Differenzen zwischen den Bündnispartnern<br />

vom Erfolg und den messbaren Vorteilen für beide Seiten<br />

abhängen wird. Angesichts <strong>des</strong>sen ist es für die NPD-Führung<br />

nach wie vor sehr schwierig, die Neonazi-Szene dauerhaft in ihre<br />

„Volksfront“-Strategie einzubinden. Der Partei ist es jedoch auch<br />

2005 gelungen, bedeutende Teile dieser Klientel für eine Mitarbeit in<br />

einer „deutschen Volksfront“ zu gewinnen.<br />

Die Spannungen aus der Kooperation zwischen der NPD und Neonazis<br />

wirken sich auch auf das Verhältnis zwischen der NPD und der<br />

DVU aus. Deren Bun<strong>des</strong>vorsitzender Dr. FREY lehnt die Kooperation<br />

mit neonazistischen Kräften entschieden ab.<br />

Dennoch erklärt der NPD-Vorsitzende VOIGT im Parteiorgan „Deutsche<br />

Stimme“, das Bündnis mit der DVU und die Zusammenarbeit<br />

mit freien Kräften habe sich als tragfähig, zuverlässig und zukunftsorientiert<br />

erwiesen. 30 In einer Pressemitteilung vom 24. Mai spricht<br />

die NPD mit Blick auf die Bun<strong>des</strong>tagswahl vom Wahlantritt einer<br />

„vereinten Nationalen Rechten unter der Schirmherrschaft der NPD“<br />

und einer sich zu einer „Deutschen Volksbewegung“ entwickelnden<br />

„Volksfront der Nationalen mit NPD, DVU und parteiungebundenen<br />

Kräften“. 31<br />

Nach den bereits 2004 zwischen beiden Parteien getroffenen Wahlabsprachen<br />

– z. B. für die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen<br />

– haben VOIGT und FREY in einer als „Deutschland-Pakt“ bezeichneten<br />

Vereinbarung am 15. Januar ihre weitere<br />

Zusammenarbeit für die kommenden Wahlen auf Europa-, Bun<strong>des</strong>und<br />

Lan<strong>des</strong>ebene fest geschrieben. Danach solle die NPD zur nächsten<br />

Bun<strong>des</strong>tagswahl antreten und dafür der DVU die Kandidatur zur<br />

Europawahl 2009 überlassen. Diese werde dann „sechs bis sieben<br />

Kandidaten, die der NPD angehören oder ihr nahe stehen“ auf ihre<br />

Liste nehmen (vgl. auch Nr. 2.2).<br />

Im Vorfeld der Bun<strong>des</strong>tagswahl am 18. September versuchten NPD<br />

und DVU mehrmals, die REP in ihre „Volksfront“-Strategie einzubinden.<br />

Die REP-Bun<strong>des</strong>führung lehnte jedoch eine Beteiligung an einem<br />

von der NPD dominierten Wahlbündnis strikt ab. Ein zuletzt<br />

von den Bun<strong>des</strong>vorsitzenden der NPD und der DVU an den Bun<strong>des</strong>­<br />

Dr. Gerhard FREY und<br />

Udo VOIGT<br />

89<br />

„Deutschland-Pakt“<br />

mit der DVU<br />

Erfolgloses<br />

Bündnisangebot<br />

an die REP<br />

29 Rechtsextremistische Homepage „Eine Bewegung werden“ (3. Mai 2005).<br />

30 „Deutsche Stimme“ Nr. 10/2005, S. 2. BERICHT<br />

31 Pressemitteilung auf der Homepage der NPD vom 24. Mai 2005 2005

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