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88<br />

Demonstration am 8. Mai in Berlin<br />

Verhältnis zur<br />

Neonazi-Szene<br />

R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

geführten Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen stieg<br />

– u. a. bedingt durch zahlreiche Wahlkampftermine – gegenüber<br />

2004 deutlich von rund 40 auf etwa 60 27 an. Erkennbar war eine Zunahme<br />

der von NPD und JN ausgerichteten Konzerte der rechtsextremistischen<br />

Musikszene.<br />

Darüber hinaus gab es zahlreiche, von NPD-Mitgliedern angemeldete<br />

Veranstaltungen, bei denen zwar Parteimitglieder/-funktionäre<br />

als Redner auftraten, deren Schwerpunkt jedoch auf den Musikbeiträgen<br />

lag:<br />

- In Pößneck (Thüringen) organisierte die NPD am 2. April im Anschluss<br />

an einen Lan<strong>des</strong>parteitag ein Skinhead-Konzert mit ca.<br />

1.000 Teilnehmern, auf dem u. a. Michael REGENER, ehemaliger<br />

Sänger der Band „Landser“, auftrat. 28<br />

- Die JN arrangierten im sächsischen Mücka mehrere Konzerte,<br />

an denen bis zu 800 Personen teilnahmen. Unter dem Motto<br />

„Fest der Völker“ fand am 11. Juni in Jena (Thüringen) ein Konzert<br />

mit Skinhead-Bands aus ganz Europa statt, das von etwa<br />

500 Personen besucht wurde. Auch diese Veranstaltung war<br />

von einem NPD-Funktionär angemeldet worden.<br />

- Am 9. Juli richtete die NPD in Gera mit „Rock im Park“ (deklariert<br />

als Wahlkampfauftakt zur Bun<strong>des</strong>tagswahl) eine Musik<br />

veranstaltung aus, die von rund 750 Personen, unter ihnen der<br />

Parteivorsitzende VOIGT, besucht wurde.<br />

Zum 1. Mai hielt die NPD mehrere dezentrale Veranstaltungen<br />

mit bis zu 180 Personen ab und verzichtete auf eine<br />

zentrale Kundgebung. Unter dem Motto „60 Jahre Befreiungslüge<br />

- Schluss mit dem Schuldkult“ fand zum 60. Jahrestag<br />

<strong>des</strong> Kriegsen<strong>des</strong> am 8. Mai in Berlin eine von den JN<br />

angemeldete Demonstration mit etwa 3.300 Teilnehmern<br />

statt.<br />

Während es in der NPD gegenwärtig keinen nennenswerten Widerstand<br />

gegen eine Zusammenarbeit mit Neonazis gibt, bleibt das Verhältnis<br />

der Neonazi-Szene zur NPD in<strong>des</strong>sen ambivalent.<br />

Zwar kommen führende Neonazis wie Thomas WULFF und Torsten<br />

HEISE – beide zugleich Mitglieder <strong>des</strong> NPD-Parteivorstands - unter der<br />

Überschrift „Ein Jahr im Zeichen der Volksfront“ zu einer positiven Bi­<br />

27 Die Zahl erhöht sich noch durch zahlreiche Infostände.<br />

28 REGENER ist nach eigenen Angaben Anfang Oktober 2004 in die NPD eingetreten. Seit April<br />

2005 verbüßt er eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten wegen Rädelsführerschaft<br />

in einer kriminellen Vereinigung.

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