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R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN UND V ERD A CHTSFÄLLE 75<br />

Mit der von ihr erstrebten neuen Ordnung verbindet die NPD völ- Völkischer<br />

kisch-kollektivistische Vorstellungen, die sich insbesondere im Be- Kollektivismus/<br />

griff der „Volksgemeinschaft“ manifestieren. Jürgen GANSEL, Mit- Volksgemeinschaft<br />

glied <strong>des</strong> NPD-Parteivorstands und sächsischer Landtagsabgeordneter,<br />

nannte als Ziel der „Dresdner Schule“, die „Überwindung<br />

<strong>des</strong> liberalistischen Systems“, um an Stelle <strong>des</strong> „liberalen Parteienregimes“<br />

eine Volksherrschaft zu setzen, die diesen Namen auch verdiene.<br />

Dann entstehe eine „wirkliche Volksherrschaft mit der demokratietheoretisch<br />

zwingend gebotenen Identität von Regierten und<br />

Regierenden“. Das Volk rücke als „gewachsene Lebens- und Solidargemeinschaft“<br />

wieder in den „Mittelpunkt der identitären Selbstverortung“.<br />

Die „Dresdner Schule“ arbeite auf eine „neue Gemeinschaftsordnung“<br />

hin, in der das „Freiheitsbedürfnis <strong>des</strong> Einzelnen mit<br />

dem Ordnungsbedürfnis <strong>des</strong> Ganzen in Einklang gebracht“ werde. 16<br />

Die Unvereinbarkeit <strong>des</strong> von der NPD vertretenen Gemeinschaftsmodells<br />

mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zeigt<br />

sich hier in der Forderung nach einer „Identität von Regierten und<br />

Regierenden“ wie sie für totalitäre Systeme kennzeichnend ist.<br />

So steht auch die von der NPD propagierte „Volksgemeinschaft“ in Positive Haltung zu<br />

der antidemokratischen Tradition <strong>des</strong> Nationalsozialismus. Dieser Ideen <strong>des</strong> Nationalverstand<br />

darunter insbesondere eine Blut- und Schicksalsgemeinsozialismus<br />

schaft, in der die Interessen <strong>des</strong> Einzelnen bedingungslos der Gemeinschaft<br />

der Volksgenossen untergeordnet wurden.<br />

Die NPD weiß um diesen Zusammenhang und reagiert auf den möglichen<br />

Vorwurf, man rede ebenso wie die „Nazis“ von der Volksgemeinschaft,<br />

mit oben genannter Argumentationshilfe. 17 Darin heißt<br />

es, nur weil es „etwas schon im Dritten Reich gegeben“ habe, müsse<br />

es „nicht automatisch schlecht“ sein. Die NPD sei keine Partei, „die etwas<br />

nur <strong>des</strong>halb ablehnt, weil es dieses auch schon von 1933 bis 1945<br />

gegeben“ habe. So sei auch die Idee einer „solidarischen Volksgemeinschaft<br />

grundrichtig“.<br />

Der NPD-Bun<strong>des</strong>geschäftsführer Frank SCHWERDT erklärte in einem<br />

Beitrag <strong>des</strong> ARD-Magazins Kontraste am 10. Februar:<br />

„Wir bevorzugen eher das sozialistische Modell, das soziale Modell in<br />

diesem Land, allerdings einen Sozialismus, der sich hier auf dieses<br />

Land bezieht, auf die Nation. Deswegen sagen wir ‚Nationaler Sozialismus‘“.<br />

16 „Erklärung <strong>des</strong> NPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel zu Wesen und Wollen der<br />

‚Dresdner Schule‘“ vom 3. Mai 2005, Homepage NPD Sachsen.<br />

17 Siehe Fn. 14, S. 26.<br />

BERICHT<br />

2005

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