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68<br />

Demonstration am 15. Januar in Magdeburg<br />

Aufbau<br />

„Schwarzer Blöcke“<br />

Personenpotenzial<br />

Strukturen<br />

und Vernetzung<br />

R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Mehrheitsgesellschaft von großem politischen<br />

Interesse waren. So etwa die Zusammenlegung<br />

von Sozial- und Arbeitslosenhilfe („Nicht rechts<br />

steht der Feind, sondern oben - Gegen Ignoranz<br />

und Sozialabbau“ - Motto einer Demonstration<br />

am 15. April in Altenburg/Thüringen) oder Kin<strong>des</strong>missbrauch<br />

(„Unsere Kinder - unsere Zukunft!<br />

Gegen Kinderschänder und für mehr<br />

Rechte und Schutz unserer Kinder!“ - Motto einer<br />

Demonstration am 8. Oktober in<br />

Eisenach/Thüringen).<br />

Mit dieser Strategie versuchen die Neonazis, ihre politische Isolation<br />

zu überwinden und sich als Sachwalter von Interessen breiter Bevölkerungsschichten<br />

auszuweisen. Wenngleich die neonazistischen Positionen<br />

der Akteure in diesen Fällen zunächst nicht sichtbar wurden,<br />

so dienten diese Auftritte doch dem Zweck, allgemeinpolitische<br />

Themen im eigenen Sinne zu instrumentalisieren.<br />

Vereinzelt versuchen so genannte Schwarze Blöcke auf Demonstrationen,<br />

ein militantes Verhalten gegenüber dem Staat und politischen<br />

Gegnern aufzubauen (vgl. Linksextremistische Bestrebungen<br />

und Verdachtsfälle, Kap. IV, Nr. 1). In Anlehnung an eine linksextremistische<br />

Terminologie bezeichnen sie sich auch als „Autonome Nationalisten“.<br />

In einem Aufruf anlässlich einer Demonstration zum 1.<br />

Mai in Leipzig heißt es, man habe sich zu oft von den „Bullen“ alles<br />

gefallen lassen. Die Reaktion darauf seien „autonome und radikale<br />

Strukturen“, die nunmehr „offensiv für einen revolutionären Nationalismus/Sozialismus“<br />

kämpften. Hierzu brauche man weder „revolutionäre<br />

Theoretiker“ noch Parteien. Ein Großteil der Szene lehnt<br />

dieses Konzept jedoch ab. Nach Auffassung <strong>des</strong> Rechtsextremisten<br />

Christian WORCH treffen hier zwei Fronten aufeinander: Diejenigen,<br />

die für Vereinheitlichung und Disziplin eintreten gegen diejenigen –<br />

gemeint sind die „Autonomen Nationalisten“–, die „selbstverantwortliches<br />

und selbstbestimmtes Handeln in den Vordergrund“ stellten.<br />

Es handele sich um einen Paradigmenwechsel, der möglicherweise<br />

auch ein Generationswechsel sei.<br />

Das neonazistische Personenpotenzial ist 2005 auf rund 4.100 (2004:<br />

rund 3.800) Aktivisten angewachsen. Der Anstieg geht darauf<br />

zurück, dass es den Neonazis 2005 erneut gelungen ist, Jugendliche<br />

für neonazistische Ideologie zu interessieren und in Kameradschaften<br />

einzubinden.<br />

Die Neonazi-Szene organisiert sich überwiegend in Kameradschaften,<br />

die im Durchschnitt einen festen Mitgliederstamm von bis zu 25

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