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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

schaft“ und damit der Unterordnung <strong>des</strong> Einzelnen unter den Gesamtwillen<br />

entgegenstehen.<br />

Neonazis wenden sich strikt gegen Beziehungen zwischen Menschen<br />

unterschiedlicher Hautfarbe, da nach ihrer Ansicht eine „Rassenmischung“<br />

mit minderwertigen „Nichtweißen“ das Aussterben der<br />

„weißen Rasse“ zur Folge habe. So werden Bevölkerungsgruppen, die<br />

den rassistischen Kriterien der Neonazis nicht genügen, als minderwertig<br />

bezeichnet und zur Gefahr für die Existenz <strong>des</strong> eigenen Volkes<br />

erklärt. Eine solch aufstachelnde Agitation macht Menschen fremder<br />

Herkunft oftmals zu Opfern rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten.<br />

Die aggressive neonazistische Ideologie führt zu einer anhaltenden<br />

Thematisierung von Gewalt. In zahlreichen Debatten – insbesondere<br />

in Internetforen – kommt die grundsätzlich vorhandene Gewaltaffinität<br />

der Szeneangehörigen zum Ausdruck. Auch wurden wiederholt<br />

Waffen gefunden. Paramilitärische Wehrsportübungen gehören für<br />

einen Teil der Szene zur politischen Arbeit.<br />

Um nicht sofort auf Ablehnung zu stoßen, geben sich viele Neonazis<br />

bei ihren Auftritten eher zurückhaltend. Sie versuchen durch ein<br />

bürgerliches Erscheinungsbild Sympathie bei der Bevölkerung zu gewinnen<br />

und sich als politische „Saubermänner“ zu präsentieren. Zudem<br />

vermeidet die Szene Äußerungen, bei denen rassistische oder<br />

neonazistische Inhalte auf den ersten Blick deutlich werden. An die<br />

Stelle eines dumpf vorgetragenen Fremdenhasses tritt etwa ein ausgrenzen<strong>des</strong><br />

Nationalstaatskonzept, wie es der Neonazi Axel REITZ<br />

auf einer Kundgebung am 26. Juni in Bochum formulierte:<br />

„Ich als Nationalsozialist kann nachfühlen, dass die Juden eine eigene<br />

Nation wollen, dass die Juden ihre Interessen in den Vordergrund<br />

stellen, dann muss man dies auch dem deutschen Volk zubilligen ...“<br />

Wenngleich dieser Ansatz den Willen zur Völkerverständigung suggerieren<br />

soll, offenbart sich sein rassistischer Gehalt, da in einem<br />

„rassisch homogenen“ Staat den fremdstämmigen Menschen zumin<strong>des</strong>t<br />

geringere Rechte eingeräumt werden sollen.<br />

Bei den neonazistischen Demonstrationen im Jahr 2005 spielten Bezüge<br />

zum 60. Jahrestag <strong>des</strong> Kriegsen<strong>des</strong> eine große Rolle. Daneben<br />

griffen Neonazis auch solche Themen auf, die in der demokratischen<br />

Gewaltbezug<br />

Auftreten in der<br />

Öffentlichkeit<br />

67<br />

BERICHT<br />

2005

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