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62 R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Starke Zunahme<br />

der rechtsextremistischen<br />

Skinhead-<br />

Konzerte<br />

Regionale<br />

Schwerpunkte<br />

sowie der Bun<strong>des</strong>tagwahl (vgl. Kap. IV, Nr. 1). Neben einer Neuauflage<br />

der für die Landtagwahl in Sachsen produzierten CD verteilte sie<br />

den so genannten „Schulhof“-Sampler mit dem Titel „Hier kommt<br />

der Schrecken aller Linken, Spießer und Pauker!“. Die von der NPD<br />

verbreiteten Sampler enthielten keine strafbaren Inhalte.<br />

Nachdem die Zahl der rechtsextremistischen Skinhead-Konzerte infolge<br />

<strong>des</strong> Verbots der neonazistischen „Blood & Honour“-Organisation<br />

in Deutschland im Jahr 2000 zunächst kurzfristig zurückgegangen<br />

war, steigt sie seit 2002 wieder kontinuierlich an. Eine besonders<br />

starke Zunahme war dabei im Jahr 2005 zu verzeichnen. Die Zahl der<br />

Skinhead-Konzerte stieg um rund 40 Prozent; es fanden mit 193 Veranstaltungen<br />

9 56 mehr als im Vorjahr statt. Die durchschnittliche Besucherzahl<br />

lag dabei mit 160 Personen im langjährigen Mittel. Die<br />

Mehrzahl der Konzerte hatte zwischen 100 und 300 Teilnehmer. Elf<br />

Veranstaltungen fanden vor mehr als 300 Besuchern statt. Überdurchschnittlich<br />

viele Veranstaltungen gab es in Ostdeutschland.<br />

Regionale Schwerpunkte bildeten sich insbesondere dort, wo Szeneangehörige<br />

oder die NPD über eigene Veranstaltungsobjekte verfügen,<br />

z. B. in Baden-Württemberg oder Sachsen.<br />

Das größte Konzert fand am 2. April in Pößneck (Thüringen) vor mehr<br />

als 1.000 Besuchern im Anschluss an den Lan<strong>des</strong>parteitag der NPD<br />

statt. Es handelte sich um das „Abschiedskonzert“ <strong>des</strong> wegen Bildung<br />

einer kriminellen Vereinigung verurteilten Bandleaders der neonazistischen<br />

Berliner Musikgruppe „Landser“. Zu diesem Konzert, das<br />

der „Landser“-Sänger kurz vor dem Antritt seiner mehrjährigen Freiheitsstrafe<br />

zusammen mit weiteren namhaften rechtsextremistischen<br />

Bands gab, kamen wegen <strong>des</strong> Kultstatus der Band in der<br />

rechtsextremistischen Szene Teilnehmer aus dem gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet<br />

sowie dem Ausland. Eine Verbotsverfügung konnte nicht<br />

wirksam umgesetzt werden, da es den Anreisenden gelungen war,<br />

die Kontrollstellen zu umgehen.<br />

In 22 Fällen gelang es dagegen, durch intensive Aufklärung sowie<br />

durch Kontrollen, Veranstaltungen bereits im Vorfeld zu verhindern.<br />

Häufig traten auch die Inhaber der Veranstaltungsräumlichkeiten<br />

nach Sensibilisierungsgesprächen von ihren Verträgen mit den Konzertorganisatoren<br />

zurück.<br />

Im Jahr 2005 wurden rund 13 Prozent der Konzerte während ihres<br />

Verlaufs aufgelöst. Dabei kam es nur in wenigen Fällen zu spontanen<br />

Widerstandshandlungen.<br />

9 Abweichungen zu Berichten der Lan<strong>des</strong>behörden für Verfassungsschutz und der Lan<strong>des</strong>kriminalämter<br />

sind aufgrund unterschiedlicher Stichtage sowie im Einzelfall abweichender<br />

Erfassungskriterien möglich.

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