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54 R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Erneuter Rückgang<br />

<strong>des</strong> rechtsextremistischenPersonenpotenzials<br />

Zahl gewaltbereiter<br />

Rechtsextremisten<br />

leicht gestiegen<br />

Zahl der Neonazis<br />

nochmals gestiegen<br />

Weitere Mitgliederverlusterechtsextremistischer<br />

Parteien<br />

3. Organisationen und Personenpotenzial<br />

Ende <strong>des</strong> Jahres gab es in Deutschland 183 (2004: 168) rechtsextremistische<br />

Organisationen und Personenzusammenschlüsse. Die Zahl<br />

ihrer Mitglieder sowie der nichtorganisierten Rechtsextremisten<br />

liegt mit 39.000 rund 4,4 Prozent unter der <strong>des</strong> Vorjahres (40.700).<br />

Die Zahl der subkulturell geprägten 6 und sonstigen gewaltbereiten<br />

Rechtsextremisten beträgt 10.400, ein Anstieg von vier Prozent. Zu<br />

den Gewaltbereiten werden auch diejenigen Rechtsextremisten gezählt,<br />

die – ohne bislang Gewalttaten verübt zu haben – Gewaltanwendung<br />

befürworten. Dazu gehören als weitaus größte Gruppe<br />

rechtsextremistische Skinheads, die sich durch ihre subkulturelle<br />

Prägung von anderen gewaltbereiten Rechtsextremisten, beispielsweise<br />

aus dem Neonazilager, unterscheiden.<br />

Die Zahl der Neonazis ist mit 4.100 (2004: 3.800) um rund acht Prozent<br />

gestiegen. Steigend ist auch der Organisationsgrad in der Neonazi-Szene:<br />

105 (2004: 87) Gruppierungen ließen ein Min<strong>des</strong>tmaß an<br />

organisatorischen Strukturen erkennen. Dazu zählte auch ein beträchtlicher<br />

Teil der rund 160 Kameradschaften.<br />

In den rechtsextremistischen Parteien sind noch rund 21.500 (2004:<br />

23.800) Personen organisiert. Diese Zahl umfasst auch die Mitglieder<br />

der REP, ohne dass damit je<strong>des</strong> einzelne Mitglied als rechtsextremistisch<br />

zu bewerten ist. Der Rückgang um rund zehn Prozent ergibt<br />

sich aus weiteren Mitgliederverlusten der REP (ca. 1.000) und der<br />

DVU (ca. 2.000).<br />

Die Zahl der sonstigen rechtsextremistischen Organisationen – wie<br />

z. B. die „Gesellschaft für freie Publizistik e. V.“ (GFP) oder „Die Artgemeinschaft<br />

Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer<br />

Lebensgestaltung e. V.“ (AG-GGG) – ist auf 73 (2004: 76) zurückgegangen.<br />

Diesem Spektrum gehören rund 4.000 (2004: 4.300) Mitglieder/Aktivisten<br />

an.<br />

6 Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeiten sind nicht nur bei Skinheads, sondern auch - in<br />

geringem Umfang - bei Neonazis und - noch seltener - bei Mitgliedern rechtsextremistischer<br />

Parteien festzustellen. Daher kann die Gewaltbereitschaft nicht das einzige Abgrenzungskriterium<br />

zwischen Skinhead- und Neonazi-Szene sein. Hinzu kommt vielmehr die<br />

subkulturelle Komponente, mit der sich die Skinheads von allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Standards abgrenzen. Dazu gehören beispielsweise martialisches Auftreten, aggressive Musik<br />

und exzessiver Alkoholkonsum.

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