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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Die Wahlergebnisse im Jahr 2005 brachten in<strong>des</strong>sen nicht den erhofften<br />

parlamentarischen Durchbruch (vgl. Kap. IV, Nr. 1).<br />

Trotz einer leicht gesunkenen Mitgliederzahl blieb die DVU auch<br />

2005 die mitglieder- und finanzstärkste Organisation im Feld der<br />

rechtsextremistischen Parteien. Dennoch geriet die von ihrem Vorsitzenden<br />

Dr. Gerhard FREY dominierte Partei zunehmend in den<br />

Schatten der NPD. Gründe hierfür sind die durch die beherrschende<br />

Stellung ihres Vorsitzenden weitgehend gelähmte innerparteiliche<br />

Debatte und das relativ hohe Lebensalter ihrer Mitglieder, die weitgehend<br />

auf die Rezeption der in der „National Zeitung/Deutsche Wochen-Zeitung“<br />

(NZ) vorgegebenen – althergebrachten – rechtsextremistischen<br />

Themen eingestellt sind.<br />

Angesichts der in der Partei bestehenden Vorbehalte gegen die mit<br />

der NPD verbundenen Neonazis steht der von DVU und NPD geschlossene<br />

„Deutschlandpakt“ unter Erfolgsdruck. Sollten sich die erhofften<br />

Wahlerfolge nicht mittelfristig einstellen, dürfte sich FREY<br />

aus der Vereinbarung mit den Nationaldemokraten lösen (vgl. Kap.<br />

IV, Nr. 2).<br />

Bei den REP lagen auch 2005 tatsächliche Anhaltspunkte für rechtsextremistische<br />

Bestrebungen vor. Angesichts der empfindlichen Niederlagen<br />

bei den Landtagswahlen und bei der Bun<strong>des</strong>tagswahl<br />

flammte der Streit um den vom Bun<strong>des</strong>vorsitzenden Dr. SCHLIERER<br />

vertretenen Abgrenzungskurs wieder verschärft auf. Dies betraf insbesondere<br />

die Weigerung der REP-Führung, sich auf die von der NPD<br />

betriebene „Volksfront“-Strategie einzulassen und ein Wahlbündnis<br />

mit den Nationaldemokraten und der DVU einzugehen. Da die Partei<br />

auch inhaltlich keine neuen Akzente setzen konnte und in der Öffentlichkeit<br />

kaum in Erscheinung trat, schrumpfte ihr Mitgliederstamm<br />

weiter auf jetzt 6.500 Personen (vgl. Kap. IV, Nr. 3).<br />

Die Intellektualisierungsbemühungen im Rechtsextremismus waren<br />

auch 2005 von nachlassender Intensität und weitgehend wirkungslos.<br />

So blieb selbst die von der NPD in Anlehnung an die politisch<br />

links orientierte „Frankfurter Schule“ ins Leben gerufene „Dresdner<br />

Schule“ ohne erkennbare Aktivitäten. Auch andere rechtsextremistische<br />

Organisationen/Einrichtungen gaben keine Impulse (vgl. Kap.<br />

V).<br />

Antisemitismus bleibt in allen Segmenten <strong>des</strong> Rechtsextremismus<br />

von großer Bedeutung. Das gilt vor allem für einen Antisemitismus<br />

der Andeutungen, der neben der offenen Hetze zugenommen hat.<br />

Diese indirekte Art der Agitation setzt auf ein antisemitisches Einstellungspotenzial<br />

in der Bevölkerung und versucht hier Einfluss zu gewinnen<br />

(vgl. Kap. VI).<br />

DVU zunehmend<br />

im Schatten der<br />

NPD<br />

REP weiterhin von<br />

innerparteilichen<br />

Querelen<br />

gekennzeichnet<br />

53<br />

Intellektualisierungsbemühungen<br />

erfolglos<br />

Antisemitismus<br />

BERICHT<br />

2005

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