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50<br />

Nationalismus<br />

und Rassismus<br />

Autoritärer Staat<br />

und Volksgemeinschafts-Ideologie<br />

Kein ideologisch<br />

einheitliches<br />

Gefüge <strong>des</strong><br />

Rechtsextremismus<br />

in Deutschland<br />

R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

I. Überblick<br />

1. Ideologie<br />

Das rechtsextremistische Weltbild wird von nationalistischen und<br />

rassistischen Anschauungen geprägt. Dabei herrscht die Auffassung<br />

vor, die ethnische Zugehörigkeit zu einer Nation oder Rasse entscheide<br />

über den Wert eines Menschen. Da nach rechtsextremistischem<br />

Verständnis diesem Kriterium auch die Menschen- und Bürgerrechte<br />

untergeordnet werden, stehen Rechtsextremisten in<br />

einem tiefgreifenden Widerspruch zum Grundgesetz, das diesen<br />

Rechten besonderen Rang und Schutzwürdigkeit einräumt. So lehnen<br />

Rechtsextremisten das für je<strong>des</strong> Individuum geltende universale<br />

Gleichheitsprinzip ab, wie es Art. 3 <strong>des</strong> Grundgesetzes konkretisiert.<br />

Rechtsextremisten treten in aller Regel für ein autoritäres politisches<br />

System ein, in dem der Staat und ein – nach ihrer Vorstellung<br />

ethnisch homogenes – Volk in einer angeblich natürlichen Ordnung<br />

zu einer Einheit verschmelzen. Gemäß dieser Ideologie der „Volksgemeinschaft”<br />

sollen die staatlichen Führer intuitiv nach dem vermeintlich<br />

einheitlichen Willen <strong>des</strong> Volkes handeln. Dementsprechend<br />

würden in einem rechtsextremistisch geprägten Staat<br />

wesentliche Elemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung,<br />

wie das Recht <strong>des</strong> Volkes, die Staatsgewalt in Wahlen auszuüben,<br />

oder das Recht auf Bildung und Ausübung einer Opposition,<br />

wegfallen.<br />

Rechtsextremismus tritt in Deutschland mit unterschiedlichen Ausprägungen<br />

nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Ideologieelemente<br />

und unterschiedlichen, sich daraus herleitenden Zielsetzungen<br />

auf. Bei den rechtsextremistischen Parteien finden sich<br />

eher nationalistische Positionen. Ihnen gilt die Nation als oberstes<br />

Prinzip; damit einher geht eine Abwertung der Menschen- und Bürgerrechte.<br />

Dies hat insbesondere eine Ablehnung der Gleichheitsrechte<br />

für diejenigen zur Folge, die nicht dem – von ihnen ausschließlich<br />

ethnisch definierten – „Deutschen Volk“ angehören. Sie streben<br />

nach einem autoritären Staat, in dem die freiheitliche demokratische<br />

Grundordnung außer Kraft gesetzt wäre. Neonazis konzentrieren<br />

sich stärker auf zielgerichtete politische Aktivitäten, die oftmals<br />

sehr aktionistisch angelegt sind. Ihre Überzeugungen richten sich<br />

an nationalsozialistischen Vorstellungen eines totalitären „Führerstaats“<br />

auf rassistischer Grundlage aus. Aus ihrer Sicht ist das deutsche<br />

Volk höherwertig und <strong>des</strong>halb vor „rassisch minderwertigen“<br />

Ausländern oder Juden zu schützen. Das Weltbild gewaltbereiter

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