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32<br />

Definitionssystem<br />

„Politisch motivierte<br />

Kriminalität“<br />

(PMK)<br />

Politisch motivierte<br />

Straftaten nach<br />

Phänomenbereichen<br />

P OLITISCH MOTIVIERTE K RIMINALITÄT (PMK)<br />

I. Definitionssystem PMK<br />

Das Definitionssystem „Politisch motivierte Kriminalität“ wurde<br />

nach einem Beschluss der Ständigen Konferenz der Innenminister<br />

und -senatoren <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der Länder (IMK) zum 1. Januar 2001<br />

eingeführt. Zentrales Erfassungskriterium dieses Mel<strong>des</strong>ystems ist<br />

die politische Motivation einer Tat. Als politisch motiviert gilt eine Tat<br />

insbesondere dann, wenn die Umstände der Tat oder die Einstellung<br />

<strong>des</strong> Täters darauf schließen lassen, dass sie sich gegen eine Person<br />

aufgrund ihrer politischen Einstellung, Nationalität, Volkszgehörigkeit,<br />

Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen<br />

Orientierung, Behinderung oder ihres äußeren Erscheinungsbil<strong>des</strong><br />

bzw. ihres gesellschaftlichen Status richtet. Die erfassten Sachverhalte<br />

werden im Rahmen einer mehrdimensionalen Betrachtung unter<br />

verschiedenen Gesichtspunkten bewertet. Hierbei werden insbesondere<br />

Feststellungen zur Qualität <strong>des</strong> Delikts, zur objektiven thematischen<br />

Zuordnung der Tat, zum subjektiven Tathintergrund, zur<br />

möglichen internationalen Dimension der Tat und zu einer ggf. zu<br />

verzeichnenden extremistischen Ausprägung der Tat getroffen. In<br />

diesem Zusammenhang wurde auch der Bereich der Gewaltdelikte<br />

erweitert und bun<strong>des</strong>einheitlich festgelegt.<br />

Die differenzierte Darstellung ermöglicht eine konkret bedarfsorientierte<br />

Auswertung der Daten und bildet damit die Grundlage für den<br />

zielgerichteten Einsatz geeigneter repressiver und präventiver<br />

Bekämpfungsmaßnahmen.<br />

Die im Verfassungsschutzbericht genannten Zahlen zu den politisch<br />

motivierten Straftaten mit extremistischem Hintergrund basieren<br />

auf Angaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>kriminalamtes (BKA).<br />

II. Politisch motivierte Straftaten<br />

Das BKA registrierte für das Jahr 2005 insgesamt 26.401 (2004: 21.178)<br />

politisch motivierte Straftaten. In dieser Zahl sind 14.373 (54 %) Propagandadelikte<br />

enthalten (2004: 11.860 Delikte = 56 %). 2.448 Delikte<br />

(9,3 %) sind der politisch motivierten Gewaltkriminalität zuzuordnen<br />

(2004: 1.800 = 8,5 %).<br />

Nach Phänomenbereichen unterschieden, wurden 15.914 (2004:<br />

12.553) Straftaten dem Bereich „Politisch motivierte Kriminalität ­<br />

rechts“, 4.898 (2004: 3.521) dem Bereich „Politisch motivierte Kriminalität<br />

- links“ und 771 (2004: 603) dem Bereich der „Politisch motivierten<br />

Ausländerkriminalität“ zugeordnet. Bei 4.818 (2004: 4.501)<br />

Straftaten konnte keine eindeutige Zuordnung zu einem Phänomenbereich<br />

getroffen werden.

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