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308 B EGRIFFSERLÄUTERUNGEN<br />

Rassisten in die eigenen Hände zu nehmen. Im Rahmen der „antifaschistischen<br />

Selbsthilfe“ richten sich militante Aktionen in erster Linie<br />

gegen den politischen Gegner, also tatsächliche oder vermeintliche<br />

„Nazis“. In autonomen Publikationen werden häufig Adressen<br />

und „Steckbriefe“ von politischen Gegnern veröffentlicht, nicht selten<br />

mit der Aufforderung verbunden, die bezeichneten Personen<br />

anzugreifen.<br />

Antisemitismus<br />

Während dem religiösen „Antisemitismus“ im rechtsextremistischen<br />

Diskurs kaum Bedeutung zukommt, spielt die Judenfeindschaft<br />

aus rassistischen, sozialen oder politischen Gründen eine<br />

größere Rolle. So nutzen Rechtsextremisten verstärkt im politischen<br />

und gesellschaftlichen Alltag geäußerte Kritik an einzelnen politischen<br />

Entscheidungen <strong>des</strong> Staates Israel, um mit einer pauschalen<br />

Diffamierung die Existenzberechtigung Israels in Frage zu stellen.<br />

Die grundsätzliche Ablehnung Israels ist in<strong>des</strong> nicht das Resultat politischer<br />

Überlegungen zum Nahost-Konflikt, sondern basiert auf<br />

der grundsätzlichen Ablehnung <strong>des</strong> Judentums. Neben dieser „antizionistischen“<br />

Variante findet auch der so genannte sekundäre Antisemitismus<br />

Anhänger unter Rechtsextremisten. Hierbei wird den Juden<br />

vorgeworfen, sie benutzten die Verantwortung Deutschlands<br />

für den Holocaust als Mittel der Erpressung, um finanzielle und politische<br />

Forderungen durchsetzen zu können. Letztlich unterstellen<br />

alle Formen antisemitischer Agitation den Juden pauschal negative<br />

Eigenschaften, womit ihre Ausgrenzung, Benachteiligung, Verfolgung<br />

oder sogar Ermordung als „gerechtfertigt“ erscheinen soll.<br />

Antisemitismus islamistischer Prägung<br />

Zu den Feindbildern islamistischer Organisationen gehören prinzipiell<br />

der Staat Israel bzw. „die Zionisten“, denen – je nach Standort<br />

im islamistischen Spektrum – die verschwörerische Manipulation<br />

westlicher Staaten, vor allem der USA, unterstellt wird. Die jüdische<br />

Einwanderung in Palästina, die Entstehung <strong>des</strong> Staates Israel und<br />

der seither ungelöste Konflikt zwischen den arabischen Staaten und<br />

Israel waren Auslöser für einen islamistischen Antizionismus, der<br />

sich seit den 50er Jahren zu einem eliminatorischen Antizionismus<br />

mit einer ausgeprägten antisemitischen Unterfütterung entwickelt<br />

hat (antizionistischer Antisemitismus). In den einschlägigen Verlautbarungen<br />

und Programmen islamistischer Organisationen verschwimmen<br />

die Begriffe „Zionist“, „Israeli“ und „Jude“. Dieser islamistische<br />

Antizionismus war und ist stark antijüdisch gefärbt,<br />

insofern auch auf die prinzipielle, nach Auffassung von Islamisten<br />

im Koran belegte und durch die islamistische Geschichtsauffassung

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