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S PIONAGE UND SONSTIGE NACHRICHTENDIENSTLICHE A KTIVITÄTEN<br />

VII. Gefährdung durch Wirtschaftsspionage<br />

Vor dem Hintergrund ökonomischer und politischer Umbrüche in<br />

Verbindung mit einem harten globalisierten Wettbewerb ist die Thematik<br />

der Wirtschaftsspionage 207 von hoher Bedeutung. Verschiedene<br />

Indikatoren lassen vermuten, dass fremde Nachrichtendienste<br />

auch deutsche Wirtschaftsunternehmen angreifen, um sie auszuforschen.<br />

Insbesondere die zunehmende Zahl von Angriffen über das<br />

Internet, aber auch deren Art und Umfang, deuten darauf hin, dass<br />

sich fremde Nachrichtendienste dieser Methode der Informationsgewinnung<br />

bedienen.<br />

Eine zunehmende Bedeutung haben internetgebundene Angriffe<br />

durch Schadsoftware (z. B. mittels Viren und Trojanern) auf Netzwerke<br />

und Computersysteme deutscher Wirtschaftsunternehmen.<br />

Grundsätzlich unterliegt je<strong>des</strong> Netzsystem einer Gefährdung durch<br />

Viren- oder Trojanerattacken. Diese Formen von Schadsoftware sind<br />

nach der unbemerkten Installation in der Lage, alle Arten von Login-<br />

Daten, Netzwerkinformationen, Datenmaterial und Dokumenten zu<br />

entwenden, Dateien zu verändern oder andere Netzwerkcomputer<br />

zu manipulieren oder zu kapern. Bei gezielten Angriffen über das Internet<br />

spielen auch Personen eine Rolle, die bereits in auszuforschenden<br />

Wirtschaftsunternehmen als so genannte Innentäter aktiv sind.<br />

Das BfV geht davon aus, dass eine Anzahl potenter Staaten internetgebundene<br />

Ausforschung bzw. Aufklärung betreibt.<br />

Im Ausland, insbesondere in den USA, wurden vermehrt IT-Angriffe<br />

auf nationale Netzwerke und -strukturen festgestellt. Diese Angriffe<br />

ließen sich überwiegend zu chinesischen Servern zurückverfolgen.<br />

Die Vielzahl der koordinierten Angriffe und die Qualität der genutzten<br />

Technik lassen auf eine Beteiligung staatlicher Dienste schließen<br />

bzw. setzen zumin<strong>des</strong>t eine Duldung staatlicher Stellen voraus. Die<br />

Verfassungsschutzbehörden gehen davon aus, dass ähnliche<br />

Attacken auch in Deutschland stattfinden.<br />

In einem konkreten Fall wurden durch einen gezielten Angriff technologisches<br />

Know-how und Geschäfts- bzw. Betriebsinterna eines<br />

Unternehmens ausgespäht. Für diesen technischen Angriff auf das<br />

Firmennetzwerk war durch den Angreifer zusätzliche Hardware –<br />

wahrscheinlich durch einen „Innentäter“ – verdeckt im Unternehmen<br />

installiert worden.<br />

Die Installation von Schadsoftware muss nicht zwangsläufig über einen<br />

Internet-Datenzugang erfolgen. Auch durch das Öffnen einer<br />

207 Wirtschaftsspionage = Staatlich gelenkte oder gestützte, von Nachrichtendiensten fremder<br />

Staaten ausgehende Ausforschung von Wirtschaftsunternehmen und Betrieben.<br />

Gefahr durch<br />

Schadsoftware<br />

285<br />

BERICHT<br />

2005

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