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284<br />

Beschaffungsbedarf<br />

Methoden<br />

Sensibilisierung<br />

S PIONAGE UND SONSTIGE NACHRICHTENDIENSTLICHE A KTIVITÄTEN<br />

logien auf dem Weltmarkt einzukaufen. Entsprechende Beschaffungsaktivitäten<br />

auch in den westlichen Industriestaaten sind die<br />

Folge.<br />

Um diesen Aktivitäten entgegentreten zu können, haben insbesondere<br />

die Staaten der Europäischen Union und <strong>des</strong> nordamerikanischen<br />

Kontinents schon seit geraumer Zeit ihre Exportgesetze sowie<br />

Exportkontrollmaßnahmen verstärkt und den internationalen Erfordernissen<br />

angepasst.<br />

Einzelne proliferationsrelevante Länder sind bereits in der Lage, zumin<strong>des</strong>t<br />

in wissenschaftlichen und technologischen Teilbereichen<br />

ihren Beschaffungsbedarf aus eigener Kraft zu decken. Zum Teil sind<br />

sie sogar imstande, Know-how, Einzelteile oder vollständige Systeme<br />

(z. B. Raketen) auf dem Weltmarkt anzubieten. Auf diese Weise können<br />

sich kritische Länder beim Aufbau eines Massenvernichtungswaf-fenprogramms<br />

gegenseitig unterstützen.<br />

Zur Deckung ihres Beschaffungsbedarfs auf dem Weltmarkt wenden<br />

proliferationsrelevante Länder auch konspirative Methoden an oder<br />

schalten bei Bedarf ihre Nachrichtendienste ein. Sie beauftragen beispielsweise<br />

Tarnfirmen mit der Beschaffung eines relevanten Produkts,<br />

nehmen konspirativ arbeitende Beschaffungsnetze in Anspruch<br />

oder gründen unscheinbar wirkende Firmen im eigenen<br />

Land oder in Drittländern. Dadurch sollen proliferationsrelevante<br />

Einkäufe und deren Endverwendung in einem Waffenprogramm gegenüber<br />

dem Verkäufer und den Exportkontrollbehörden verschleiert<br />

werden.<br />

Die Verfassungsschutzbehörden informieren in Sensibilisierungsgesprächen<br />

wissenschaftliche Einrichtungen oder Firmen über die Proliferationsproblematik<br />

und klären über mögliche Risiken (z. B. Reputationsverlust,<br />

wirtschaftliche Einbußen) auf, die sich im Rahmen<br />

von Kontakten mit Personen oder Einrichtungen aus kritischen Ländern<br />

ergeben können.<br />

Im Bereich der Proliferationsabwehr arbeiten das Bun<strong>des</strong>amt für<br />

Verfassungsschutz, das Bun<strong>des</strong>amt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,<br />

das Zollkriminalamt, das Bun<strong>des</strong>kriminalamt und der Bun<strong>des</strong>nachrichtendienst<br />

eng zusammen.<br />

Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit haben die Behörden für<br />

Verfassungsschutz <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der Länder die Broschüre „Proliferation<br />

- das geht uns an!“ herausgegeben, die auch im Internet abrufbar<br />

ist (www.verfassungsschutz.de).

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