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S PIONAGE UND SONSTIGE NACHRICHTENDIENSTLICHE A KTIVITÄTEN 271<br />

In fast allen diesen Einrichtungen und in einigen Repräsentanzen<br />

russischer Medien ist eine große Anzahl von Stellen für den verdeckten<br />

Einsatz von Nachrichtendienstangehörigen reserviert. Das nachrichtendienstliche<br />

Personal bildet innerhalb dieser Institutionen die<br />

so genannte Legalresidentur. Damit verfügen die russischen Dienste<br />

in Deutschland über feste Stützpunkte, aus denen vor Ort Geheimdienstaktivitäten<br />

aller Art entfaltet werden.<br />

Der Anteil der Nachrichtendienstangehörigen am Gesamtpersonal<br />

der russischen Auslandsvertretungen in Deutschland lag auch im<br />

Jahr 2005 auf unverändert hohem Niveau. Im europäischen Vergleich<br />

sind die russischen Dienste mit ihrer Personalstärke in<br />

Deutschland deutlich überrepräsentiert. Dies unterstreicht den Stellenwert<br />

Deutschlands als Aufklärungsziel.<br />

Die nachrichtendienstlichen Tarndienstposten werden überwiegend<br />

von den Aufklärungsdiensten SWR und GRU besetzt.<br />

Ihren größten Stützpunkt in Deutschland unterhalten die russischen<br />

Dienste in der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin.<br />

Der privilegierte Status der Auslandsvertretungen nach den Wiener<br />

Übereinkommen über diplomatische und konsularische Beziehungen<br />

verschafft den Nachrichtendienstangehörigen für ihre Spionageaktivitäten<br />

ausgezeichnete Rahmenbedingungen. So bietet die diplomatische<br />

Immunität Schutz vor Strafverfolgung und die<br />

Tarnpositionen eröffnen vielfältige Möglichkeiten für eine unverfängliche<br />

Kontaktaufnahme mit interessanten Gesprächspartnern<br />

und potenziellen Zielpersonen.<br />

Durch den standortbedingten Vorteil können die Residenturangehörigen<br />

ohne lange Anreise Gesprächsaufklärung im Kreis ihrer<br />

Kontaktpersonen betreiben oder sich mit geheimen Mitarbeitern<br />

treffen.<br />

Für ihre offene Informationsbeschaffung unterhalten die Residenturangehörigen<br />

ein Netz von Kontakten zu Gesprächspartnern in allen<br />

Aufklärungsbereichen und auf vielen gesellschaftlichen Ebenen.<br />

Die Kontakte werden im Rahmen der offiziellen Aufgaben eines Diplomaten<br />

oder Journalisten geknüpft. Durch geschickte Gesprächsführung<br />

gelangen die Geheimdienstangehörigen dann oft schon an<br />

schutzbedürftige Informationen.<br />

Aus der großen Zahl ihrer offiziellen Kontaktpersonen wählen die<br />

Nachrichtendienstangehörigen solche aus, die für eine mittel- oder<br />

langfristige Nutzung als Informationsquelle geeignet erscheinen.<br />

Hohe Präsenz<br />

von ND-<br />

Personal<br />

Schwerpunkt<br />

Berlin<br />

Vorteile dieser<br />

Methode<br />

Offene Beschaffung<br />

BERICHT<br />

2005

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