13.02.2013 Aufrufe

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

UND VERDACHTSFÄLLE (OHNE ISLAMISMUS)<br />

Auch 2005 gelang es nicht, die Friedensverhandlungen zwischen<br />

den LTTE und der Regierung Sri Lankas aus der Stagnation heraus zu<br />

führen. Vielmehr verhärteten sich die Fronten zwischen Tamilen und<br />

Singhalesen, und die Zahl der – angeblich von der jeweils anderen<br />

Seite zu verantwortenden – Waffenstillstandsverletzungen nahm erneut<br />

zu. Die LTTE erklärten zwar, sie seien nach wie vor zu Verhandlungen<br />

bereit. Sie warfen jedoch der Regierung vor, diese würde<br />

keine geeigneten Konzepte für eine künftige föderale Struktur <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> vorlegen.<br />

Die Regierung warf ihrerseits den LTTE vor, für die größte Zahl der<br />

gewaltsamen Übergriffe verantwortlich zu sein, nicht zuletzt für die<br />

Ermordung <strong>des</strong> Außenministers Sri Lankas im Sommer. Die am 17.<br />

November erfolgte Wahl <strong>des</strong> neuen Präsidenten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, der – soweit<br />

bisher bekannt – für einen härteren Kurs gegenüber den LTTE<br />

eintritt, könnte die bestehenden Spannungen und damit die Gefahr<br />

eines erneuten Bürgerkrieges weiter erhöhen. Äußerungen führender<br />

LTTE-Vertreter, die eine zunehmende Unzufriedenheit mit der<br />

gegenwärtigen Situation erkennen lassen und mit einem endgültigen<br />

Abbruch der Gespräche drohen, sind ein Indiz hierfür. Fortwährende<br />

Provokation der LTTE gegenüber der srilankischen Armee<br />

durch tödliche Anschläge gegen Regierungssoldaten und ein<br />

Sprengstoffanschlag, bei dem ein Schnellboot der srilankischen Marine<br />

versenkt wurde, sowie verschiedene Vergeltungsaktionen von<br />

Armeeangehörigen gegenüber der tamilischen Bevölkerung führten<br />

zum Jahresende bereits an den Rand eines neuen bewaffneten Konflikts,<br />

der allerdings dank norwegischer Vermittlung vorerst verhindert<br />

werden konnte.<br />

Das LTTE-Umfeld in Deutschland ist in Bezug auf einen künftigen<br />

Friedensvertrag ebenfalls eher pessimistisch eingestellt. Die LTTE<br />

bzw. ihre Hilfs- und Tarnorganisationen nutzten diesen Umstand<br />

wiederum, um mit Spendenkampagnen nicht nur Gelder für den<br />

Wiederaufbau in den von ihnen besetzten Gebieten und für sonstige<br />

humanitäre und administrative Zwecke zu sammeln. Es gibt Anhaltspunkte<br />

dafür, dass ein Teil der gesammelten Gelder auch für die Bewaffnung<br />

der LTTE vorgesehen ist, um im Konfliktfall aktionsfähig zu<br />

sein. Fortgesetzt wurde auch die Propagandaarbeit <strong>des</strong> LTTE-Spektrums<br />

in Deutschland.<br />

Die Ende September veröffentlichte Erklärung der Europäischen<br />

Union, wonach angesichts zunehmender Gewalt in Sri Lanka Regierungen<br />

der Mitgliedsstaaten keine LTTE-Delegationen mehr empfangen<br />

werden, hat unter den Anhängern der Organisation starken Protest<br />

ausgelöst. Die Erklärung wird als einseitig und ungerecht<br />

Wahlen<br />

in Sri Lanka<br />

Demonstrationen<br />

in Europa<br />

261<br />

BERICHT<br />

2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!