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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

UND VERDACHTSFÄLLE (OHNE ISLAMISMUS)<br />

2.2.1 Allgemeine Lage<br />

Seit der Verhaftung Abdullah ÖCALANs im Jahre 1999 versucht die<br />

von ihm gegründete „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK), sich auch unter<br />

veränderten Bezeichnungen – seit Frühjahr 2002 „Freiheits- und<br />

Demokratiekongress Kurdistans“ (KADEK) und seit November 2003<br />

„Volkskongress Kurdistans“ (KONGRA GEL) – von ihrem Ruf als terroristische<br />

Organisation zu lösen. Vor allem in Europa wirbt sie trotz ihrer<br />

Aufnahme in die EU-Liste terroristischer Organisationen im Jahre<br />

2002 um Anerkennung als politische Kraft. So versucht die Organisation<br />

immer wieder auf verschiedenen Ebenen Kontakte zu politischen<br />

Entscheidungsträgern aufzubauen und für ihre Anliegen Unterstützung<br />

zu finden. Im Mittelpunkt stand im Jahr 2005 u. a. die<br />

Forderung, die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen der EU mit<br />

der Türkei müsse eng mit der Kurdenfrage verknüpft werden.<br />

In zeitlichem Zusammenhang mit dem kurdischen Neujahrsfest Newroz,<br />

das traditionell am 21. März begangen wird, richtete der KON­<br />

GRA GEL ein Ultimatum an die türkische Regierung. Im Februar<br />

hatte der Vorsitzende <strong>des</strong> KONGRA GEL-Leitungsrates, Murat KARAY­<br />

ILAN, angekündigt, dass die Organisation – sollte die türkische Regierung<br />

bis zum Newroz-Fest keine geeigneten Schritte zur Lösung der<br />

Kurdenfrage unternehmen – in der Lage und bereit sei, in der Türkei<br />

auch wieder verstärkt den militärischen Kampf zu führen. Seit der<br />

Beendigung <strong>des</strong> so genannten einseitigen Waffenstillstands durch<br />

die „Volksverteidigungskräfte“ (HPG) – die vornehmlich in der Türkei<br />

und im Nordirak operierenden Guerillaverbände der Organisation –<br />

war es bereits seit Mitte 2004 zu einem Anstieg der Kampfhandlungen<br />

im Südosten der Türkei gekommen. Seit April zeichnete sich daraufhin<br />

eine Verschärfung <strong>des</strong> Konflikts ab, da die HPG – entgegen ihrer<br />

bisherigen Praxis – nunmehr auch Anschläge gegen zivile Ziele<br />

mit infrastruktureller Bedeutung, u. a. Erdölpipelines und Bahnstrecken,<br />

verübten.<br />

Im Sommer kam es auch zu mehreren Anschlägen in türkischen<br />

Städten und Touristengebieten. Zu einem Teil dieser Aktionen hat<br />

sich eine Gruppierung mit der Bezeichnung TAK 190 bekannt. So verursachten<br />

die TAK unter anderem am 14. Juni in Tuzla eine Explosion,<br />

bei der eine Person getötet und sieben weitere verletzt wurden. Am<br />

10. Juli verletzte eine Splitterbombe der TAK im Touristenzentrum<br />

von Çeşme zwanzig Personen. Die TAK richteten auch mehrere Aufrufe<br />

an Touristen, in denen sie vor Reisen in die Türkei warnten. Verbindungen<br />

zwischen TAK und KONGRA GEL werden zwar von beiden<br />

Seiten bisher geleugnet, sind aber aufgrund konzeptioneller<br />

Übereinstimmungen naheliegend.<br />

Anschläge<br />

in der Türkei<br />

BERICHT<br />

190 Siehe Fn. 189. 2005<br />

247

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