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234<br />

Linksextremistische<br />

Positionen<br />

Türkische linksextremistische<br />

Organisationen<br />

PKK/KADEK/<br />

KONGRA GEL<br />

SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

UND VERDACHTSFÄLLE (OHNE ISLAMISMUS)<br />

I. Überblick<br />

1. Entwicklungen im Ausländerextremismus<br />

(ohne Islamismus)<br />

Wie auch in den vorausgegangenen Jahren wurde das Verhalten<br />

der in Deutschland agierenden – nicht islamistischen – extremistischen<br />

Ausländerorganisationen im Wesentlichen durch die Entwicklungen<br />

in den jeweiligen Herkunftsländern bestimmt.<br />

Linksextremistische Ausländerorganisationen treten nach wie vor<br />

für die „revolutionäre“ Zerschlagung der Gesellschaftsordnung ihrer<br />

jeweiligen Heimatländer und die Errichtung sozialistischer bzw.<br />

kommunistischer Systeme ein. Ideologisch sind sie vor allem geprägt<br />

durch eine marxistisch-leninistische bzw. maoistische Weltanschauung.<br />

Primär handelt es sich hier um türkische Gruppierungen, deren<br />

Agitation in Deutschland insbesondere von Protesten gegen die<br />

Türkei, die Europäische Union (EU) sowie zunehmend auch gegen<br />

die deutsche Sozial- und Ausländerpolitik beherrscht wurde. Für die<br />

„Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front“ (DHKP-C) war <strong>des</strong> weiteren<br />

die seit einigen Jahren anhaltende Kampagne gegen die Verlegung<br />

„politischer Gefangener“ in türkischen Haftanstalten aus<br />

Großraumzellen in Einzelzellen ein Agitationsthema. Wie bereits<br />

im Vorjahr waren diese Gruppierungen in ihren Heimatländern<br />

zum Teil auch terroristisch aktiv.<br />

In Europa hat die „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK), die heute unter<br />

der Bezeichnung „Volkskongress Kurdistans“ (KONGRA GEL) auftritt,<br />

den nach eigener Bekundung auf eine friedliche Lösung der<br />

„Kurdenfrage“ gerichteten politischen Kurs auch in diesem Jahr<br />

fortgesetzt. Im Frühjahr beschloss die Organisation auf einem Kongress<br />

die Gründung der „neuen“ PKK. Diese soll das von Abdullah<br />

ÖCALAN entwickelte Prinzip <strong>des</strong> „demokratischen Konföderalismus“<br />

verfolgen. In Europa sind bislang keine Strukturen der neuen<br />

Organisation zu erkennen.<br />

In Folge der Aufhebung <strong>des</strong> einseitigen Waffenstillstan<strong>des</strong> der<br />

„Volksverteidigungskräfte“ (HPG) gegenüber der Türkei Mitte 2004<br />

führte die Organisation dort auch Anschläge gegen zivile Ziele mit<br />

infrastruktureller Bedeutung, wie Pipelines und Bahnstrecken,<br />

durch. In türkischen Städten und Urlaubsgebieten hat es ebenfalls<br />

vermehrt Sprengstoffanschläge gegeben. Zu einigen Anschlägen<br />

bekannten sich die „Freiheitsfalken Kurdistans“ (TAK) 189 , eine Gruppierung,<br />

die erstmals im August 2004 auftrat.<br />

189 TAK = Teyrebaze Azadiya Kurdistan („Freiheitsfalken Kurdistans“).

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