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Download - des Bundesministerium des Innern

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226 ISLAMISTISCHE/ISLAMISTISCH-TERRORISTISCHE BESTREBUNGEN UND VERDACHTSFÄLLE<br />

3.2 „Tablighi Jama‘at“ - TJ<br />

(„Gemeinschaft der Verkündigung und Mission“)<br />

gegründet: etwa 1926 in (Britisch-)Indien<br />

Mitglieder/Anhänger<br />

in Deutschland: ca. 500 (2004: ca. 450)<br />

Die TJ wurde um 1926 als islamistische Erweckungs- und Missionierungsbewegung<br />

durch Maulawi Muhammad Ilyas gegründet. Ihr<br />

Zentrum befindet sich in Lahore/Pakistan.<br />

Ilyas war Anhänger der indischen „Dar al-Ulum“ oder Deoband-<br />

Schule, einer orthodoxen Richtung <strong>des</strong> sunnitischen indischen Islam,<br />

die auf die Verteidigung und Abgrenzung <strong>des</strong> Islam gegenüber anderen<br />

Religionen, insbesondere dem Hinduismus, abzielt. Ziel der inzwischen<br />

nahezu weltweit aktiven Bewegung ist es, Muslime zu einem<br />

streng an Koran und Sunna ausgerichteten Leben hinzuführen.<br />

Zu den obligatorischen Pflichten der TJ-Anhänger gehört es, regelmäßig,<br />

freiwillig und unbezahlt missionarisch tätig zu sein, um einerseits<br />

den Glauben zu verbreiten und andererseits als Prediger<br />

selbst zu einer besonderen Frömmigkeit zu gelangen. Im Rahmen ihrer<br />

Pilgerreisen, die sie auch nach Deutschland führen, besuchen sie<br />

insbesondere Moscheen. Dort predigen die TJ-Anhänger und betreiben<br />

ihre Missionsarbeit. Darüber hinaus werden aber auch im privaten<br />

Bereich Einzelgespräche mit Muslimen geführt.<br />

Erfolgreich Missionierten werden häufig mehrmonatige Schulungsveranstaltungen<br />

in pakistanischen Koranschulen vermittelt. Solche<br />

intensiven Schulungen sind geeignet, die Teilnehmer zu indoktrinieren<br />

und für islamistisches Gedankengut empfänglich zu machen. In<br />

Einzelfällen haben Schulungsteilnehmer anschließend den Weg in<br />

„Mujahedin“-Ausbildungslager in Afghanistan gefunden.<br />

Auch wenn die Bewegung nach eigenem Bekunden Gewalt ablehnt<br />

und sich als unpolitisch darstellt, ist die Gefahr gegeben, dass sie aufgrund<br />

ihres strengen Islamverständnisses und der weltweiten Missionierungstätigkeit<br />

islamistische Radikalisierungsprozesse fördert<br />

und als Keimzelle zukünftiger „Jihadisten“ bzw. islamistischer Terroristen<br />

dient.

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