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192 ISLAMISTISCHE/ISLAMISTISCH-TERRORISTISCHE BESTREBUNGEN UND VERDACHTSFÄLLE<br />

I. Überblick<br />

1. Entwicklungen im Islamismus<br />

Islamistische Bestrebungen gefährdeten auch 2005 die innere<br />

Sicherheit der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland in unterschiedlicher Intensität.<br />

Die größte Gefahr geht dabei nach wie vor von islamistischen Terroristen<br />

aus, welche mit ihrem Kampf die Verwirklichung ihrer Vorstellungen<br />

von einer „islamischen Weltordnung“ anstreben, die im<br />

klaren Widerspruch zu demokratischen und freiheitlichen Werteund<br />

Ordnungsvorstellungen steht. Sie berufen sich dabei auf eine<br />

von ihnen postulierte Pflicht aller Muslime zum gewalttätigen „Jihad“,<br />

verstanden als „heiliger Krieg“ zur Verteidigung und Ausbreitung<br />

<strong>des</strong> Islam.<br />

Ungeachtet der auch im Berichtszeitraum erfolgreich durchgeführten<br />

Exekutivmaßnahmen gegen islamistisch-terroristische Gruppierungen<br />

und Netzwerke sowohl auf nationaler als auch auf internationaler<br />

Ebene bleiben die „Mujahedin“, die Kämpfer <strong>des</strong> „Jihad“,<br />

weiterhin im Fokus der Sicherheitsbehörden. Der erhöhte Fahndungsdruck,<br />

vor allem in Afghanistan, führte zwar zu einer erheblichen<br />

Einschränkung der operativen Möglichkeiten verschiedener<br />

islamistisch-terroristischer Organisationen, insbesondere der „Al-<br />

Qaida“. In der Folgezeit konnte aber eine zunehmende Dezentralisierung<br />

der Netzwerkstrukturen festgestellt werden, die die Arbeit<br />

der Verfassungsschutzbehörden vor neue Herausforderungen<br />

stellt.<br />

Wenngleich der Gefährdungsgrad Deutschlands deutlich hinter<br />

dem der unmittelbar an der militärischen Intervention im Irak beteiligten<br />

Staaten zurückbleibt, ist doch festzuhalten, dass auch<br />

Deutschland in den Augen der „Mujahedin“ zum Lager der so genannten<br />

Kreuzzügler, zu den Helfern der USA und Israels, zählt. Das<br />

deutsche Engagement in Afghanistan spielt dabei ebenso eine Rolle<br />

wie die Stationierung deutscher Marinesoldaten in Somalia oder<br />

die Ausbildung irakischer Armeeoffiziere und Polizisten. Dass der<br />

europäische Raum zum Aktionsgebiet islamistischer Terroristen<br />

gehört, verdeutlichen die Anschläge auf Einrichtungen <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Personennahverkehrs in London am 7. Juli sowie der Anschlagsversuch<br />

am 21. Juli erneut. Offensichtlich verfügen islamistische<br />

Terroristen über die personellen, materiellen und logistischen<br />

Möglichkeiten, überall auf der Welt, auch mitten in Europa, Anschläge<br />

größeren Ausmaßes zu begehen.

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