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188 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

und versuchen durchzusetzen, Gorleben zu einem der weltweit größten<br />

Endlagerstandorte für hochradioaktiven Müll werden zu lassen,<br />

werden wir unseren entschiedenen Gegendruck von unten entgegenbringen.<br />

... In diesem Sinne: Bildet Euch und bildet Banden! Autonome<br />

und Linksradikale Gruppen aus Nord- und Ostdeutschland“.<br />

Der Text endete mit der Parole „AGAINST CASTOR, CAPITAL & COPS!“<br />

Auch süddeutsche „Autonome Gruppen BW“ unterstützten die Anti-<br />

Castor-Aktionen propagandistisch im Internet und kündigten mit<br />

den Parolen „polizeiunterkünfte interessieren uns brennend“ 163 und<br />

„castor stoppen!“ einen „heissen herbst!“ an.<br />

Am 2. November verübten Unbekannte so genannte Hakenkrallenanschläge<br />

auf Strecken der Bahn AG bei Aumühle (Schleswig-Holstein)<br />

und im Raum Hagen (Nordrhein-Westfalen). Am 7. und 10. November<br />

gingen hierzu bei verschiedenen Zeitungsredaktionen<br />

textidentische Selbstbezichtigungsschreiben ein. Unter der Überschrift<br />

„Der Atomlobby die Krallen zeigen“ schrieb eine unbekannte<br />

Gruppierung „c.r.o.c.h.e.t.“, mit dieser Aktion <strong>des</strong> französischen Aktivisten<br />

Sebastien Briat gedenken zu wollen: 164<br />

„Sebastiens Tod hat uns schmerzlich daran erinnert, dass die Vertreter<br />

und Profiteure dieser lebensfeindlichen Herrschaftstechnologie<br />

unbeeindruckt über Leichen gehen.“<br />

„Wut und Trauer in Widerstand!<br />

Für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen und der herrschenden<br />

Klasse!“<br />

Die den Castor-Transport selbst begleitenden Proteste verliefen größtenteils<br />

friedlich. Das tatsächlich vor Ort aktive Protestpotenzial war<br />

mit etwa 3.500 Personen geringer als in den Jahren zuvor. Je etwa 100<br />

Aktivisten aus dem linksextremistischen autonomen Spektrum beteiligten<br />

sich an so genannten Auftaktdemonstrationen in Lüneburg (5.<br />

November) und Hitzacker (19. November). Angehörige <strong>des</strong> anarchistischen<br />

Spektrums sowie der „Linkspartei.PDS“ nahmen in eher unbedeutender<br />

Anzahl (ca. 100) an den Protesten teil.<br />

163 Die Autoren nahmen damit offensichtlich Bezug auf einen in der Nacht zum 28. September<br />

2005 bei Woltersdorf (Niedersachsen) von Unbekannten verübten Brandanschlag auf<br />

Wohncontainer, die anlässlich von Castor-Transporten Einsatzkräften der Polizei als Unterkunft<br />

dienen. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 3 Millionen Euro.<br />

164 Briat war am 7. November 2004 während <strong>des</strong> Castor-Transports bei einer versuchten Schienen-„Ankettaktion“<br />

im lothringischen Avricourt tödlich verunglückt.

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