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L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 187<br />

Anti-Atom-Bewegung weiterhin gering.<br />

Engagement und Widerstand der Linksextremisten haben letztlich<br />

eine weitergehende systemüberwindende Zielrichtung. So betonten<br />

Aktivisten aus der autonomen Szene 162 nach einem Brandanschlag<br />

am 1. Februar auf Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG und der Berliner<br />

Städtischen Elektrizitätswerke AG (BEWAG) - als Protest gegen eine<br />

Tagung <strong>des</strong> Deutschen Atomforums e. V.:<br />

„Wir finden unsere Aktionen nicht automatisch wichtiger oder besser<br />

[als Flugblattaktionen und Handlungen]. Sie bringen aber unseren<br />

Hass auf die herrschende Ordnung oft besser zur Geltung. ... Das Ziel<br />

linksradikaler Politik sollte momentan sein, alternative Vorstellung<br />

von gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber dem herrschenden<br />

Konsens wieder denkbar zu machen. Auch gegenüber dem Atomkonsens.<br />

Das kann nicht nur, aber auch durch militante Aktionen geschehen.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 611 vom 10. Februar 2005, S. 4)<br />

Die Autoren plädierten für mehr militante Aktionen, und zwar nicht<br />

nur während der alljährlichen Castor-Transporte im November.<br />

Die im Mai und Juni vom ehemaligen Forschungszentrum in Rossendorf<br />

(Sachsen) zum Brennelementezwischenlager Ahaus (Nordrhein-<br />

Westfalen) durchgeführten drei Castor-Transporte verliefen jedoch<br />

weitgehend störungsfrei. An den überwiegend von Anti-Atom-Initiativen<br />

aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen initiierten Protestaktionen<br />

beteiligten sich bun<strong>des</strong>weit jeweils zwischen 1.000 und 2.000<br />

Atomkraftgegner; die Beteiligung von Linksextremisten war gering.<br />

Schwerpunkt linksextremistischer Aktivitäten war – wie in den Vorjahren<br />

– der Castor-Transport von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage<br />

(WAA) La Hague in das niedersächsische Zwischenlager<br />

Gorleben vom 19. bis 22. November. Bereits im Vorfeld <strong>des</strong> Transports<br />

hatten „Autonome und linksradikale Gruppen aus Nord- und Ostdeutschland“<br />

in einem am 23. Oktober im Internet verbreiteten Aufruf<br />

angekündigt, den „Castor Transport nach Gorleben zu einem Desaster<br />

machen!“ und „die notwendigen Eingriffe in den gesellschaftlichen<br />

Normalbetrieb“ organisieren zu wollen:<br />

„Der Standort Gorleben soll ... nach Träumen der CDU im Land und<br />

auf Bun<strong>des</strong>ebene, anderer einzelner Mitglieder verschiedenster Parteien<br />

und der Atom-Lobby, zum Endlagerstandort <strong>des</strong> deutschen<br />

Atommülls werden. Gegen alljene, die dieses Vorhaben unterstützen<br />

BERICHT<br />

162 Vollständige Verfasserangabe „autonome gruppen/peng-zong-kollektiv“. 2005

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