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L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 185<br />

tober führten Angehörige der linksextremistischen Szene einen so<br />

genannten Hacker-Angriff auf die Internet-Präsenz <strong>des</strong> „Freien Widerstands“<br />

durch und verbreiteten die so gewonnenen Informationen<br />

– mehr als 16.000 Dateien – im Internet. Dazu schrieben Szeneangehörige:<br />

„Wir nutzten vorhandene Sicherheitslücken <strong>des</strong> Freien Widerstan<strong>des</strong><br />

und verschafften uns so Zutritt zur Quatschbude. ... Diese Aktion<br />

zeigt, dass sich Nazis im realen - wie auch im virtuellen Leben nicht<br />

sicher fühlen können. Heute nicht und auch in Zukunft nicht.“<br />

2. Kampagne gegen „Sozialabbau“<br />

Linksextremisten unterschiedlicher ideologischer Ausrichtungen<br />

versuchten zum Jahresbeginn, das in Teilen der Bevölkerung bestehende<br />

Unbehagen gegenüber den – im Szenejargon – als Sozialraub<br />

bezeichneten Arbeitsmarkt- und Sozialreformen der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

agitatorisch aufzugreifen und aktionistisch an die Protestwelle<br />

der so genannten Montagsdemonstrationen im Spätsommer 2004<br />

anzuknüpfen. Am 3. Januar, dem ersten Auszahlungstag von „Arbeitslosengeld<br />

II“ (ALG II), beteiligten sich bun<strong>des</strong>weit bis zu 2.000<br />

Aktivisten – überwiegend friedlich – an einem dezentralen Aktionstag<br />

unter dem Motto „Agenturschluss“. Dabei kam es zu „fantasievollen“<br />

Aktionen vor und in Arbeitsagenturen; der größte Aufzug fand<br />

mit 180 Personen in Berlin statt. Angesichts <strong>des</strong> überaus beachtlichen<br />

Medieninteresses resümierten kritisch reflektierende Linksextremisten<br />

später im Internet, die vielleicht größte Schwäche ihrer Kampagnenpolitik<br />

liege darin, stets Gefahr zu laufen, „mediale mit<br />

gesellschaftlicher Realität zu verwechseln“. Tatsächlich sei es<br />

nicht gelungen, für den „Agenturschluss“ über den eigenen<br />

Szenerahmen hinaus zu mobilisieren, insbesondere sei das erhoffte<br />

Szenario einer „massenhaften Solidarisierung“ betroffener<br />

Bürger nicht eingetreten. 157 Folgeaktionen – wie ein gegen<br />

die so genannten 1-Euro-Jobs gerichteter Aktionstag<br />

„WORKFARE IS NOT FAIR“ am 20. Mai bzw. ein weiterer dezentraler<br />

Aktionstag unter dem Motto „Hartz-Schluss“ am 5. September<br />

– blieben schließlich selbst unter Linksextremisten<br />

weitgehend unbeachtet.<br />

Ähnlich verhielt es sich mit den wenigen noch regelmäßig<br />

stattfindenden „Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV“,<br />

für die fast allein die „Marxistisch-Leninistische Partei<br />

BERICHT<br />

157 „radikal“, Ausgabe „Episode 158“, Sommer 2005. 2005

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