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176 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

land sind derzeit 17 internationale trotzkistische Dachverbände mit<br />

21 Sektionen oder Resonanzgruppen aktiv. Die Zahl ihrer Aktivisten<br />

ging leicht auf insgesamt etwa 1.600 zurück. Sie waren in Zusammenschlüssen<br />

organisiert, deren Größe von Splittergruppen bis hin<br />

zu handlungsfähigen Strukturen mit mehreren Hundert Mitgliedern<br />

reichte. Nach dem Stil ihres politischen Auftretens lassen sich zwei<br />

unterschiedliche Typen trotzkistischer Organisationen unterscheiden:<br />

Selbst innerhalb <strong>des</strong> Linksextremismus isoliert bleiben ideologisch<br />

erstarrte Gruppen, die als selbsternannte Hüter trotzkistischer Orthodoxie<br />

ihre Aktivitäten weitgehend auf die ideologische Bekämpfung<br />

konkurrierender trotzkistischer Zusammenschlüsse beschränken.<br />

Eine der sterilsten Gruppierungen unter diesen „Propaganda<br />

Fighting Groups“, die „Spartakist-Arbeiterpartei Deutschlands“<br />

(SpAD, deutsche Sektion der „International Communist League“, Sitz<br />

New York) propagierte die „Wiederschmiedung der Vierten Internationale,<br />

Weltpartei der proletarischen Revolution“. 143 Ihre Jugendorganisation<br />

will auf der Basis eines „proletarischen, revolutionären<br />

und internationalistischen Programms, <strong>des</strong> Programms von Marx,<br />

Engels, Lenin und Trotzki, für neue sozialistische Revolutionen weltweit“<br />

144 kämpfen. Die mit der SpAD konkurrierende „Gruppe Arbeitermacht“<br />

(GAM, deutsche Sektion der „League for the Fifth International“,<br />

Sitz London), mit Stützpunkten in immerhin einem Dutzend<br />

Städten, will den „bürgerlichen Staat entwaffnen“ 145 und eine Gesellschaftsordnung<br />

errichten, in der „die Arbeiterklasse durch Räte<br />

herrscht“. Eine solche Revolution könne nicht auf ein Land beschränkt<br />

sein, sondern müsse die Weltrevolution zum Ziel haben. 146<br />

Aktionsorientierte trotzkistische Strömungen hingegen suchen die<br />

Beteiligung an gesellschaftlichen Protestkampagnen und auf typischen<br />

Handlungsfeldern von Linksextremisten. Sie sind dazu auch<br />

bereit, organisiert in nichtextremistische Gruppen einzutreten (so<br />

genannter Entrismus). Ihre Aktivitäten sind wegen ihres oft jugendlichen<br />

Anhängerpotenzials, straffer Organisation und internationaler<br />

Koordination bisweilen deutlicher wahrnehmbar als diejenigen zahlenmäßig<br />

stärkerer linksextremistischer Formationen.<br />

143 „Spartakist“ Nr. 158 vom Frühjahr 2005, S. 14.<br />

144 „Spartakist“ Nr. 160 vom Herbst 2005, S. 5.<br />

145 „Neue Internationale“ Nr. 8/9-05, S. 6.<br />

146 Flugschrift der GAM vom Sommer 2005.

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