13.02.2013 Aufrufe

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

172 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Frankfurt/Main) nahezu einstimmig der Theologe Prof. s.c. Heinrich<br />

FINK zu einem der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt.<br />

Ohne Auswirkung auf die Wahl blieb, dass wenige Wochen zuvor Dokumente<br />

<strong>des</strong> „Ministeriums für Staatssicherheit“ (MfS) in der Presse<br />

behandelt worden waren, nach denen FINK, bis 1989 als „IM Heiner“<br />

beim MfS geführt, u. a. den Inhalt vertraulicher seelsorgerischer Gespräche<br />

mit seinen Studenten an die Staatssicherheit der DDR weitergemeldet<br />

hatte. Statt<strong>des</strong>sen verbreitete der zweite Vorsitzende Werner<br />

PFENNIG in einer Presseerklärung <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong>:<br />

„Dass Heinrich Fink als christlicher Sozialist, der sich dazu bekannte,<br />

in der DDR am Versuch <strong>des</strong> Aufbaus eines antifaschistischen Staatswesens<br />

mitgearbeitet zu haben, als Mitglied der PDS und als Mitglied<br />

der VVN-BdA eine missliebige Politik vertritt, ist für ihn nicht ehrenrührig,<br />

sondern für jene, die sich mit ihm nicht offen, sondern über<br />

den Umweg der unsäglichen Stasi-Vorwürfe auseinandersetzen. ...<br />

Die VVN-BdA sieht jedenfalls keinen Grund, an der Integrität ihres<br />

Vorsitzenden zu zweifeln.“<br />

(VVN-BdA-Organ „Antifa“ Juni 2005, S. 20)<br />

Der Kampf gegen angeblichen „Geschichtsrevisionismus“, also die<br />

Verteidigung kommunistischer Widerstandslegenden gegen die<br />

vom Grundgesetz geforderte Ablehnung rechter und linker Diktaturen<br />

bildete weiterhin einen Schwerpunkt <strong>des</strong> „ideologischen Kampfes“<br />

der VVN-BdA. Differenzierte Darstellungen der Ereignisse vom<br />

Mai 1945, wie sie aus Anlass <strong>des</strong> 60. Jahrestages <strong>des</strong> Kriegsen<strong>des</strong><br />

durch demokratische Kräfte vermittelt wurden, lehnte ein hochrangiges<br />

VVN-BdA-Mitglied ausdrücklich <strong>des</strong>halb ab, weil sie angeblich<br />

„überwiegend die Urheberschaft <strong>des</strong> Faschismus verschleiern“. 136<br />

Die VVN-BdA hält an der kommunistischen Vorstellung fest, dass<br />

ausschließlich der Kapitalismus für „Faschismus und Krieg“ verantwortlich<br />

sei. Ihr Bun<strong>des</strong>kongress formulierte programmatisch in einer<br />

Erklärung, man wolle<br />

„dem massiven Drängen widerstehen, mittels <strong>des</strong> Totalitarismuskonzepts<br />

und ‚Diktaturenvergleichs‘ eine rechtsgerichtete Erinnerungsund<br />

Gedenkkultur dauerhaft durchzusetzen, die die Nazibarbarei<br />

anonymisiert und entlastet, die Verbrechen und Opfer <strong>des</strong> deutschen<br />

Kaiserreiches bis 1918 sowie die der Jahre der Weimarer Republik verdrängt<br />

und unter der Parole von ‚zwei deutschen Diktaturen und<br />

ihren Opfern‘ auf weite Sicht antifaschistische Geschichtsbilder einebnen<br />

sowie antikommunistisch dominieren und deformieren soll.“<br />

(„Antifa“, Juli/August 2005, S. 21)<br />

136 Gerd DEUMLICH, Vorsitzender der zur VVN-BdA gehörenden „Emslandlagergemeinschaft“<br />

im DKP-Theorieorgan „Marxistische Blätter“ 3/2005, S. 15.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!