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154<br />

„Graswurzelbewegung“<br />

„Freie Arbeiterinnen<br />

und Arbeiter<br />

Union“ (FAU) - „InternationaleArbeiter<br />

Assoziation“<br />

(IAA)<br />

L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

2. Traditionelle Anarchisten<br />

Klassische anarchistische Konzepte werden in Deutschland vor allem<br />

von Gruppierungen der „Graswurzelbewegung“ und der anarchosyndikalistischen<br />

„Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union“ (FAU) als<br />

deutscher Sektion der „Internationalen Arbeiter Assoziation“ (IAA)<br />

vertreten.<br />

Die etwa 200 in Aktionsgruppen, Trainingskollektiven und sonstigen<br />

Zirkeln zusammengeschlossenen Anhänger der „Graswurzelbewegung“<br />

setzen sich für die aus dem angelsächsischen Kulturkreis<br />

stammende Graswurzelidee ein, durch „Macht von unten“ alle Formen<br />

von „Gewalt und Herrschaft“ abzuschaffen. Sie streben an,<br />

„Hierarchie und Kapitalismus durch eine selbstorganisierte, sozialistische<br />

Wirtschaftsordnung und den Staat durch eine föderalistische,<br />

basisdemokratische Gesellschaft zu ersetzen.“ 106<br />

Zu ihren Aktionsformen gehört das Konzept <strong>des</strong> „zivilen Ungehorsams“<br />

mit bewussten Regelverletzungen. Auch „gewaltfreien Widerstand“,<br />

der zwar Sachbeschädigungen, nicht aber Übergriffe auf Personen<br />

einschließt, halten sie für legitim.<br />

Auch im Jahr 2005 unterstützten Anhänger der „Graswurzelbewegung“<br />

wieder den Protest gegen Atomtransporte, u. a. durch Besetzungsaktionen.<br />

Ihre Publikation „Graswurzelrevolution“ nutzten sie<br />

zu „antimilitaristischer“ und „antirassistischer“ Agitation.<br />

Die FAU-IAA (unverändert etwa 300 Anhänger) strebt eine „herrschaftsfreie,<br />

auf Selbstorganisation aufgebaute und auf Selbstverwaltung<br />

gegründete Gesellschaft“ an. 107 Im Mittelpunkt ihrer Arbeit<br />

steht der „antikapitalistische Kampf“ in Betrieben und Gewerkschaften<br />

gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der arbeitenden<br />

Klasse durch vielfältige Herrschaftsmechanismen. Dabei setzten Anhänger<br />

der FAU-IAA auf Formen der „Direkten Aktion“ wie z. B. Besetzungen,<br />

Boykotts und Streiks.<br />

Zu den Aktionsfeldern der Anarcho-Syndikalisten gehörten wieder<br />

der „Antimilitarismus“ und die Kampagne gegen „Sozialabbau“. Anfang<br />

<strong>des</strong> Jahres beteiligten sich Angehörige der FAU-IAA an Protestaktionen<br />

vor und in Agenturen für Arbeit gegen die so genannten<br />

Hartz IV-Gesetze. In einer Nachbetrachtung hierzu wurde im<br />

Internet aufgerufen: „Organisiert Euch in Räten, Syndikaten und Kollektiven!“<br />

106 Definition der „Graswurzelrevolution“ in der gleichnamigen Publikation, u. a. Ausgabe Nr.<br />

300 vom Juni 2005.<br />

107 Rubrik „Was will die FAU?“ in jeder Ausgabe der anarcho-syndikalistischen Publikation „Direkte<br />

Aktion“.

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