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Download - des Bundesministerium des Innern

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150 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Grenzen zur<br />

terroristischen<br />

Aktion fließend<br />

„no-name“<br />

-Militanz<br />

Maßnahmen eher auf die Nutzung verzichtet und nach dem Motto<br />

agiert werden: „Lieber eine Schreibmaschine als ein Rechner oder<br />

lieber direkt und ohne Telefon als mit einem schicken Code“. Bei<br />

„Low-Level-Sachen“ sei dies weniger problematisch. Die praktische<br />

Umsetzung bleibe letztlich immer eine Abwägungssache und sinnvoll<br />

das Prinzip, es den Verfolgungsbehörden so schwer wie möglich<br />

zu machen.<br />

1.3 Autonome Strukturen mit terroristischen Ansätzen<br />

Innerhalb der autonomen Szene haben sich einzelne Strukturen verfestigt,<br />

die bei ihren Anschlägen die Grenze zu terroristischem Gewalthandeln<br />

überschreiten.<br />

Angehörige solcher klan<strong>des</strong>tinen Kleingruppen führen nach außen<br />

hin ein unauffälliges Leben. Sie hinterlassen bei ihren Aktionen<br />

kaum auswertbare Spuren und verwenden in der Regel zum Schutz<br />

vor Strafverfolgung in Taterklärungen wechselnde oder keine Aktionsnamen<br />

(„no-name“-Militanz). Einige Gruppierungen operieren<br />

allerdings unter gleichbleibendem „Markennamen“, um Kontinuität<br />

zum Ausdruck zu bringen sowie erkennbar und „ansprechbar“ zu<br />

sein.<br />

Terroristisch operierende Kleingruppen verübten auch 2005 erhebliche<br />

Straftaten mit zum Teil beträchtlichen Sachschäden:<br />

- In der Nacht zum 1. Februar setzten unbekannte Täter auf einem<br />

Parkplatz der Berliner Städtischen Elektrizitätswerke (BE­<br />

WAG) einen VW-Transporter in Brand. Das Fahrzeug brannte<br />

aus. Etwa zeitgleich kam es an zwei weiteren Tatorten in Berlin<br />

zu Brandanschlägen gegen Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG;<br />

auch hier entstand Totalschaden. Durch Übergreifen der Flammen<br />

wurden insgesamt drei weitere Fahrzeuge zum Teil<br />

schwer beschädigt. In einer Selbstbezichtigung setzten die Täter<br />

- sie nannten sich „autonome gruppen/peng-zong-kollektiv“<br />

- ihre Aktion in Bezug zu einer Tagung <strong>des</strong> Deutschen Atomforums<br />

im Berliner Maritim-Hotel am 1./2. Februar, an der auch<br />

Vertreter der beiden geschädigten Unternehmen teilnahmen:<br />

„Beide Konzerne profitieren von der Atomenergie. Wir sind radikale<br />

Linke, die sich (auch) im heterogenen Anti-Atom-Widerstand einmischen.<br />

Wir sind netter als unser Ruf und wir bleiben in Bewegung.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 611 vom 10. Februar 2005, S. 4)

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