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L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 149<br />

mung Verantwortlichen als auch sonstigen Beteiligten gedroht, z. B.:<br />

„all denjenigen, die die räumung der yorck 59 durchziehen oder sie irgendwie<br />

unterstützen (bullen, umzugsfirmen, hausverwaltung, eigentümer<br />

…) sagen wir unmissverständlich: lasst es bleiben. wir verstehen<br />

in der hinsicht keinen spass und werden euch im auge<br />

behalten.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 618 vom 16. Juni 2005, S. 8)<br />

„Die Welt ist ungerecht und der Kapitalismus ist Scheisse – das ist<br />

klar, aber alle können sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen<br />

wollen. Und Umzugsfirmen, die Zwangsräumungen durchführen …,<br />

stehen auf der anderen Seite! Wir verstehen unsere Aktion … als eine<br />

Warnung, sich aus dem Zwangsräumungsgeschäft zurückzuziehen.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 620 vom 14. Juli 2005, S. 24 f.)<br />

Zum Informationsaustausch bedient sich die autonome Szene weiterhin<br />

„bewährter“ Methoden wie Szenepublikationen 102 , Infoläden<br />

und Treffen. Daneben nutzen Autonome die Mittel der modernen Informationsgesellschaft<br />

wie das Internet und Mobiltelefone mit der<br />

Möglichkeit geschützter Kommunikation. Diese begünstigen das<br />

konspirative Verhalten, erhöhen deren Manövrierfähigkeit und erschweren<br />

den Sicherheitsbehörden die Aufklärung.<br />

Jedoch wird in Teilen der autonomen Szene der Einsatz moderner<br />

Technik kritisch betrachtet. In einem „Gespräch“ von Szeneangehörigen<br />

mit der Zeitschrift „INTERIM“ (Nr. 628 vom 22. Dezember) wird<br />

der Zwiespalt der Szene deutlich, einerseits moderne Technik für sich<br />

nutzen zu wollen und andererseits der Gefahr ausgesetzt zu sein,<br />

dass die Technik gegen sie verwendet werde: „So wie mit dem Handy,<br />

die Leute kaufen sich freiwillig ihren Peilsender und gleichzeitig ist<br />

es praktisch bei der Organisierung.“ Die Gesprächspartner betonen,<br />

moderne Kommunikationsmittel und auch Rechner seien als Teil der<br />

Lebensorganisierung nicht mehr wegzudenken. Auf bun<strong>des</strong>weite<br />

Mailverteiler, Postings oder SMS-Verteiler wolle man nicht verzichten,<br />

um etwa bei spontanen Mobilisierungen einen Zeitvorteil gegenüber<br />

den „Bullen“ zu gewinnen, immer bleibe jedoch eine Restunsicherheit.<br />

Es sei wichtig, Wissen über Risiken der Technik möglichst<br />

breit zu streuen, damit der leichtsinnige Umgang mit ihr aufhöre.<br />

Bei „subversiven Sachen“ solle mit Blick auf etwaige repressive<br />

102 Zahlreiche – zum Teil konspirativ hergestellte und verbreitete – Szenepublikationen veröffentlichen<br />

regelmäßig Taterklärungen, Positionspapiere, Aufrufe zu Demonstrationen, Anleitungen<br />

zur Herstellung u. a. von Brand- und Sprengsätzen und andere für die linksextremistische<br />

Diskussion und Praxis relevante Beiträge. Die meisten dieser Publikationen – z. B.<br />

„Swing“ (Frankfurt/Main), „Zeck“ (Hamburg) oder „incipito“ (Leipzig) – haben vorrangig regionale<br />

Bedeutung. Von bun<strong>des</strong>weiter Relevanz ist vor allem die 14-tägig in Berlin erscheinende<br />

Schrift „INTERIM“ sowie die auch 2005 mit einer Ausgabe erschienene Untergrundzeitschrift<br />

„radikal“.<br />

Medien<br />

BERICHT<br />

2005

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