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148<br />

Klan<strong>des</strong>tine<br />

Aktionen<br />

Anschläge in<br />

Hamburg<br />

Anschläge in<br />

Berlin<br />

L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Erheblich planvoller und zielgerichteter als Straßenmilitanz sind<br />

klan<strong>des</strong>tine militante Aktionen. Bei solchen Anschlägen, denen gewöhnlich<br />

ein rechtfertigen<strong>des</strong> Selbstbezichtigungsschreiben folgt,<br />

ist die Grenze zur terroristischen Aktion oftmals fließend (vgl. Nr. 1.3).<br />

Häufig erfolgen solche Anschläge, zum Teil auch zeitlich und räumlich<br />

koordiniert, im Kontext aktueller Kampagnen.<br />

So kam es in der Nacht zum 4. März im Vorfeld einer Demonstration<br />

gegen die Umstrukturierung <strong>des</strong> Hamburger Schanzenviertels und<br />

den Umbau <strong>des</strong> Wasserturms zu einem Luxushotel zu einer Reihe<br />

von Anschlägen auf verschiedene Objekte im Hamburger Stadtgebiet:<br />

- Auf dem Gelände <strong>des</strong> Marriott-Hotels wurde ein neben dem<br />

Hotel gelegener Schuppen eines Golfclubs in Brand gesetzt.<br />

Der Schuppen brannte vollständig aus, es entstand Sachschaden<br />

in Höhe von 48.000 Euro.<br />

- In Groß Flottbek wurde das Wohnhaus <strong>des</strong> Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

<strong>des</strong> mit der Hotel-Realisierung befassten Immobilienunternehmens<br />

angegriffen. Unbekannte schlugen das Sichtfenster<br />

der Eingangstür ein und schütteten weiße Lackfarbe in<br />

den Flur; auch Hausfassade und Terrassenüberdachung wurden<br />

großflächig verschmutzt.<br />

In einer Taterklärung hieß es, man habe vor allem den sensiblen Tourismus-Sektor<br />

treffen wollen, der durch die politisch Verantwortlichen<br />

gerne als „Motor der wachsenden Stadt Hamburg“ bezeichnet<br />

werde. Der Tourismus lebe schließlich vom Renommee einer Stadt –<br />

und nichts lasse sich so gut angreifen und beschädigen wie der „gute<br />

Ruf“. 101<br />

In Berlin kam es aus Anlass der am 6. Juni vollzogenen Zwangsräumung<br />

<strong>des</strong> linken Wohn- und Politprojekts „Yorckstraße 59“ im Bezirk<br />

Kreuzberg zu mehreren Anschlägen mit zum Teil hohen Sachschäden:<br />

- So wurden am 21. Mai und am 2. Juni jeweils mehrere Firmen-<br />

Lkw eines Sanitär- bzw. eines Umzugsunternehmens in Brand<br />

gesetzt und zum Teil total zerstört.<br />

- In der Nacht zum 27. Juni beschädigten unbekannte Täter in<br />

mehreren Berliner Stadtbezirken gleich 15 Fahrzeuge von<br />

sechs Umzugsunternehmen. Dabei zerstachen sie u. a. Reifen<br />

und Bremsschläuche und sabotierten die Fahrzeugelektrik.<br />

In den jeweiligen Taterklärungen wurde sowohl den für die Räu­<br />

101 Vgl. „INTERIM“ Nr. 613 vom 24. März 2005, S. 7.

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