13.02.2013 Aufrufe

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

Download - des Bundesministerium des Innern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 143<br />

„Wir wollen mit der Demo vermitteln, dass es nur durch einen starken,<br />

gemeinsamen und klassenkämpferischen Widerstand Veränderungen<br />

geben wird und dass es letztlich nur mit der Überwindung <strong>des</strong><br />

Kapitalismus ein Ende von Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung<br />

geben wird.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 614 vom 21. April 2005, S. 22)<br />

Die Anwendung von Gewalt – auch gegen Personen – halten Auto- Einig in der<br />

nome zur Durchsetzung ihrer Ziele für legitim. Sie rechtfertigen Ge- Bereitschaft zur<br />

walt als angeblich erforderliches Mittel gegen die „strukturelle Ge- Gewaltanwendung<br />

walt“ eines „Systems von Zwang, Ausbeutung und Unterdrückung“.<br />

Das staatliche Gewaltmonopol lehnen sie ab.<br />

Zum Stellenwert von Militanz innerhalb <strong>des</strong> breiten Spektrums linksextremistischer<br />

Widerstandsformen erklärten „autonome gruppen“<br />

in einer Taterklärung zu einem Brandanschlag auf Fahrzeuge eines<br />

Energieversorgers und der Deutschen Bahn AG Anfang Februar in<br />

Berlin:<br />

„Wir werden uns weiterhin mit den Mitteln einmischen, die wir für<br />

richtig halten. … Das kann nicht nur, aber auch durch militante Aktionen<br />

geschehen. Wir würden uns freuen, wenn sich wieder mehr<br />

Gruppen an militanten Aktionen beteiligen oder eigenständig aktiv<br />

werden.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 611 vom 10. Februar 2005, S. 4)<br />

Insgesamt wird die gewaltbereite Szene zunehmend vielschichtiger.<br />

So streben verschiedene Gruppen trotz der grundsätzlichen Organisierungs-<br />

und Hierarchiefeindlichkeit dieses Spektrums wieder eine<br />

stärkere Strukturierung und Vernetzung sowohl regional als auch<br />

überregional an.<br />

Ziel ist eine Bündelung der Kräfte sowie eine Koordination der Aktionen,<br />

zum Beispiel gegen Aufmärsche bzw. Einrichtungen von<br />

Rechtsextremisten sowie bei der Aufklärung rechtsextremistischer<br />

Strukturen. Diese Vernetzungsbestrebungen gehen einher mit dem<br />

Bemühen um ideologische Fundierung durch verstärkte Theoriearbeit<br />

und reichen über das eher spontaneistische Selbstverständnis<br />

„traditioneller“ Autonomer deutlich hinaus. Entsprechende Vorstellungen<br />

beschrieb eine autonome Antifagruppe aus Hannover in einem<br />

Grundsatzpapier:<br />

Vernetzungsbestrebungen<br />

„Organisation: Wir sind der Überzeugung, dass [es] für die Überwindung<br />

von Staat und Kapital der verbindlichen Organisierung bedarf.<br />

Wir sind nur gemeinsam stark, denn eine gut strukturierte Organisa- BERICHT<br />

2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!