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142 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Autonome:<br />

größtes Potenzial<br />

gewaltbereiter<br />

Linksextremisten<br />

Ziel: Überwindung<br />

<strong>des</strong> Systems<br />

1. Autonome<br />

1.1 Potenzial und Selbstverständnis<br />

Den weitaus größten Anteil <strong>des</strong> gewaltbereiten linksextremistischen<br />

Potenzials stellen jene, die sich selbst als Autonome begreifen; diesem<br />

Spektrum waren Ende 2005 bun<strong>des</strong>weit bis zu 5.000 Personen<br />

zuzurechnen.<br />

Kern ihres Selbstverständnisses ist die „Autonomie“ – die Vorstellung<br />

eines freien, selbstbestimmten Lebens innerhalb „herrschaftsfreier<br />

Räume“. So lehnen Autonome jede Form von staatlichen und gesellschaftlichen<br />

Normen ab. Der Kampf gegen Autoritäten sowie Lohnarbeit<br />

bzw. die Weigerung, am „kapitalistischen Verwertungsprozess“<br />

teilzunehmen, sind kennzeichnend. In einem Aufruf für den<br />

„Erhalt linker Projekte“ am 26. März in Berlin hieß es dazu:<br />

„linke freiräume sind <strong>des</strong>halb basis und grundlegende struktur für<br />

unsere politischen kämpfe um emanzipation und für eine bessere<br />

welt für alle. … wir werden um das recht auf freiräume nicht betteln,<br />

sondern sie uns nehmen – aktiv und offensiv! wir werden uns<br />

freiräume als notwendige widerstandsstrukturen immer wieder und<br />

an allen orten erkämpfen und das erkämpfte mit allen uns zur verfügung<br />

stehenden mitteln erhalten. wenn sie uns die luft zum atmen<br />

nehmen, soll ihre luft brennen!“<br />

(„INTERIM“ Nr. 613 vom 24. März 2005, S. 4 f.)<br />

Die Bewegung der Autonomen ist nicht homogen; organisiert in<br />

eher kleineren, mehr oder weniger gefestigten und eigenständigen<br />

sowie über das ganze Bun<strong>des</strong>gebiet verstreuten Gruppierungen verfügt<br />

sie über kein einheitliches ideologisches Konzept; Führungsstrukturen<br />

oder Hierarchien sind ihr fremd. Nur vereinzelt bemühen<br />

sich Autonome um klare Positionen. Ihr Selbstverständnis ist<br />

grundsätzlich geprägt von antikapitalistischen, antifaschistischen<br />

und antisexistischen Einstellungen. Diffuse anarchistische und kommunistische<br />

Ideologiefragmente („Klassenkampf“, „Revolution“<br />

oder „Imperialismus“) bilden den Rahmen ihrer oftmals spontanen<br />

Aktivitäten.<br />

Dabei zielen Autonome – wie alle Linksextremisten – im Kern immer<br />

auf die Überwindung <strong>des</strong> „herrschenden Systems“.<br />

So bekräftigte die „organisierte autonomie“ (oa), Nürnberg, in einem<br />

Interview unter dem Motto „Der 1. Mai wird heiß!“:

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