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136 L INKSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

I. Überblick<br />

1. Entwicklungen im Linksextremismus<br />

Gefüge und Erscheinungsbild <strong>des</strong> organisierten Linksextremismus<br />

haben sich im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich<br />

verändert. Das Potenzial seiner Anhänger weist zwar insgesamt einen<br />

leichten Rückgang auf, doch zielen Engagement und Widerstand<br />

der Linksextremisten weiterhin in Richtung einer Systemüberwindung.<br />

Linksextremisten betätigen sich überwiegend offen durch Agitation<br />

in Flugblättern, Plakaten, Internetaufrufen und in Szenepublikationen.<br />

Daneben verfügen Teile der Szene über eine breite Palette militanter<br />

Aktionsformen. Nahezu alle linksextremistisch motivierten<br />

Straftaten (vgl. Politisch motivierte Kriminalität (PMK), Kap. III, Nr. 2)<br />

gehen auf das Konto von Gruppierungen der autonomen Szene. Eine<br />

typische Form autonomer Gewalt ist die so genannte Massenmilitanz;<br />

hierbei handelt es sich um Straßenkrawalle, die im Rahmen<br />

von Demonstrationen oder im Anschluss daran provoziert werden.<br />

Erheblich planvoller und zielgerichteter als Straßenmilitanz sind jedoch<br />

klan<strong>des</strong>tine militante Aktionen, die zum Teil zu erheblichen<br />

Sachschäden führen. Dazu zählen Sachbeschädigungen unterschiedlichster<br />

Art und Intensität, Brandanschläge, gefährliche Eingriffe<br />

in den Straßen- und Schienenverkehr sowie zahlreiche Straftaten<br />

bei Demonstrationen.<br />

Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Selbstverständnisses Autonomer steht die Vorstellung<br />

eines unabhängigen, selbstbestimmten Lebens innerhalb<br />

„herrschaftsfreier Räume“. In der autonomen Szene war auch 2005<br />

anlassbezogen, insbesondere im „antifaschistischen Kampf“, eine<br />

hohe Bereitschaft zur Gewaltanwendung festzustellen. Einzelne autonome<br />

Strukturen überschritten mit ihren Anschlägen wieder die<br />

Grenze zu terroristischem Gewalthandeln. Im Berichtszeitraum waren<br />

wiederum Vernetzungsbestrebungen feststellbar.<br />

Eine Sonderstellung im Gefüge <strong>des</strong> gewaltbereiten Linksextremismus<br />

beanspruchen seit längerem Zusammenhänge, deren politischer<br />

Dreh- und Angelpunkt die kompromisslose Ablehnung der<br />

Existenzberechtigung einer deutschen Nation und daraus resultierend<br />

der Kampf um die Abschaffung <strong>des</strong> deutschen Staates darstellt.<br />

Den Verfechtern dieser Denkweise, den so genannten Antideutschen,<br />

gelang es in den letzten Jahren, sich in unterschiedlicher<br />

ideologischer Abstufung deutlicher als bisher zu positionieren und<br />

gleichzeitig zu einer erheblichen Polarisierung im linksextremistischen<br />

Lager beizutragen. Die „antideutschen“ Positionen provozier­

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