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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 131<br />

IX. Rechtsextremistische Internetpräsenzen<br />

Im Gegensatz zu anderen Extremismusbereichen finden sich neben<br />

organisationszugehörigen Internetpräsenzen im deutschen Rechtsextremismus<br />

auch zahlreiche Seiten, die unabhängig betrieben werden.<br />

Die Gesamtzahl der Homepages stieg 2005 auf etwa 1.000 Seiten<br />

(2004: 950, 2003: 950). Zwar signalisiert diese Zahl im Vergleich zu<br />

den Vorjahren eine gewisse Konstanz, sie ist aber hinsichtlich der<br />

Entwicklung rechtsextremistischer Seiten nur bedingt aussagefähig:<br />

So wurden zwar insgesamt 290 neue rechtsextremistische Internetpräsenzen<br />

festgestellt; dem gegenüber stellte aber eine annähernd<br />

gleich große Anzahl ihr Erscheinen ein.<br />

Ursächlich für die oftmals nur kurze Lebensdauer vieler Homepages<br />

dürften neben der Verunsicherung der Betreiber durch Exekutivmaßnahmen<br />

vor allem die Sperrung rechtsextremistischer Seiten<br />

durch kommerzielle Provider sein. Darüber hinaus erzielen die oft<br />

sehr unprofessionell gestalteten Homepages innerhalb der Szene zumeist<br />

nicht die vom Betreiber erwartete Resonanz, so dass die Verantwortlichen<br />

sie schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Netz entfernen.<br />

Rechtsextremisten erstellen zunehmend anlassbezogene „Kampagnen-“<br />

und „Mobilisierungsseiten“. Diese Veranstaltungshomepages<br />

enthalten etwa Kontakt-Telefonnummern, über die Einzelheiten zu<br />

geplanten Aktionen zu erfahren sind, übermitteln diesbezügliche<br />

Anfahrtsskizzen oder weisen auf Mitfahrgelegenheiten hin. Meist<br />

sind die Informationen mit dem Appell verbunden, die gleichfalls<br />

angebotenen Flugblätter herunterzuladen, zu vervielfältigen und zu<br />

verteilen.<br />

Auch per SMS wird in der Szene für Veranstaltungen, insbesondere<br />

für Skinhead-Konzerte geworben; das Verteilen der SMS erfolgt bun<strong>des</strong>weit<br />

über das Internet und ohne Hinweis auf den Absender.<br />

Nachdem die Anzahl von Homepages mit „Anti-Antifa“-Bezug in den<br />

letzten Jahren rückläufig war, scheinen Aktivisten der „Anti-Antifa“<br />

das Internet für ihre Agitation wieder neu entdeckt zu haben. Ein Beispiel<br />

derartiger Veröffentlichungen bildete Anfang April die kurzzeitige<br />

Internetpräsenz der „Anti-Antifa-Nürnberg“ auf einer Unterseite<br />

der neonazistischen Homepage „Die Kommenden“. Zudem war im<br />

Mai kurzfristig die Seite „Anti-Antifa ­<br />

Gegen Lügen & Hetze“ abrufbar, die<br />

sich um die Koordination regional tätiger<br />

„Anti-Antifa“-Strukturen bemühte.<br />

Hohe Fluktuation<br />

bei rechtsextremistischen<br />

Internetseiten<br />

Anlassbezogene<br />

Sonderseiten<br />

„Anti-Antifa“­<br />

Aktivitäten<br />

BERICHT<br />

2005

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