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124 R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Methoden<br />

Zwei Bereiche <strong>des</strong><br />

Revisionismus<br />

Geschichtsfälschung<br />

in Deutschland<br />

Um dies zu erreichen,<br />

- fälschen sie Dokumente,<br />

- unterschlagen sie Quellen, die die nationalsozialistischen Untaten<br />

belegen,<br />

- berichten sie einseitig über scheinbar positive Aspekte <strong>des</strong> Dritten<br />

Reichs, wie inszenierte Sportfeste oder den Autobahnbau,<br />

- setzen sie den Holocaust an den europäischen Juden mit Handlungen<br />

der Siegermächte <strong>des</strong> Zweiten Weltkriegs gleich; in<br />

diesem Zusammenhang erwähnen sie zum Beispiel den Abwurf<br />

der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki oder das<br />

von den Deutschen während der alliierten Bombenangriffe erduldete<br />

Leid.<br />

In diesem Zusammenhang ist zwischen einem Revisionismus im engeren<br />

und im weiteren Sinn zu unterscheiden. Der Revisionismus im<br />

engeren Verständnis meint die konkrete Leugnung <strong>des</strong> Holocaust,<br />

während die weitere Variante alle Argumentationen betrifft, mit denen<br />

Revisionisten zum Beispiel die Schuld Deutschlands am Ausbruch<br />

<strong>des</strong> Zweiten Weltkriegs oder den verbrecherischen Charakter<br />

der NS-Diktatur bestreiten. Da aber nur die Leugnung <strong>des</strong> Holocaust<br />

eine Straftat nach § 130 StGB darstellt, sind – wegen der zu erwartenden<br />

strafrechtlichen Ahndung – die meisten Äußerungen so abgefasst,<br />

dass sie dem Revisionismus nur im weiteren Sinne zugeordnet<br />

werden können.<br />

Eine Beschönigung der nationalsozialistischen Vergangenheit findet<br />

vor allem in rechtsextremistischen Periodika wie „Deutschland in Geschichte<br />

und Gegenwart“ (DGG; vgl. Kap. VIII), „Deutsche Geschichte.<br />

Europa und die Welt“ (vgl. Kap. V) und in der<br />

DVU-nahen „NationalZeitung/Deutsche Wochen-Zeitung“<br />

(NZ; vgl. Kap. IV, Nr. 2) breiten<br />

Raum.<br />

Aufmerksamkeit erregte auch der NPD-Landtagsabgeordnete<br />

GANSEL, als er im Sächsischen Landtag die Bombardierung Dresdens<br />

im Februar 1945 als „Bomben-Holocaust“ bezeichnete (vgl. Kap. V)<br />

und durch diese Gleichsetzung der alliierten Luftkriegsführung mit<br />

dem Völkermord an den europäischen Juden den Holocaust relativierte.<br />

Mit dem „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens <strong>des</strong> Holocaust<br />

Verfolgten“ (VRBHV) existiert seit 2003 eine rechtsextremistische<br />

Organisation, die den Völkermord zwar nicht selber negiert,<br />

sich aber eine Unterstützung der damit befassten Aktivisten in juristi­

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