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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 123<br />

Hauptziel der ENF ist es, ihre Mitglieder zu Aktionen im Sinne der<br />

Grundsätze zu ermutigen und ihnen gleichzeitig ein Forum zur Eigendarstellung<br />

zu geben. Ein vorrangiges Thema für die ENF dürfte<br />

darüber hinaus die Verhinderung der „Islamisierung Europas“ sein.<br />

Alle „nationalen Organisationen“ werden aufgefordert, sich dieser<br />

Initiative anzuschließen. Neben Gliederungen aus Italien, Spanien,<br />

Griechenland und den Niederlanden wird auch die NPD ausdrücklich<br />

als Ansprechpartner hervorgehoben.<br />

Auf der Homepage der ENF – die inzwischen in zehn Sprachen abrufbar<br />

ist – wird über unterschiedliche Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen<br />

berichtet. Viele der dort im Zeitraum von Januar bis September<br />

erwähnten Veranstaltungen lassen jedoch oft weder den<br />

behaupteten Bezug zur ENF erkennen noch sind sie das Ergebnis eines<br />

internationalen Zusammenwirkens ideologisch gleichgesinnter<br />

Kräfte. Es handelt sich vielmehr um eine Aneinanderreihung lokaler<br />

Aktivitäten mit begrenzter Außenwirkung. Nur in wenigen Fällen<br />

wird über Veranstaltungen berichtet, an denen tatsächlich Vertreter<br />

anderer Mitgliedsorganisationen teilgenommen haben.<br />

3. Internationaler Revisionismus<br />

Für Rechtsextremisten hat die Auseinandersetzung mit der deutschen<br />

Geschichte, insbesondere mit der Epoche <strong>des</strong> Nationalsozialismus,<br />

eine zentrale Bedeutung. Ihnen ist bewusst, dass sie die stetige<br />

Präsenz der Verbrechen <strong>des</strong> Dritten Reichs im öffentlichen Bewusstsein<br />

daran hindert, ihre – mehr oder minder dem Nationalsozialismus<br />

verwandten – ideologischen Konzepte in den Diskurs der demokratischen<br />

Mehrheitskultur einzubringen. So ist den rechtsextremistischen<br />

Akteuren vor allem daran gelegen, die anerkannte wissenschaftliche<br />

Forschung zum Dritten Reich und das darauf beruhende<br />

Geschichtsbild zu diskreditieren und auf diese Weise das NS-<br />

Regime in einem zumin<strong>des</strong>t günstigeren Licht erscheinen zu lassen.<br />

Die auf diesem Feld agitierenden Rechtsextremisten leugnen meist<br />

ihre eigentliche Motivation und geben vor, sich als objektive Forscher<br />

um die Aufklärung historischer Sachverhalte zu bemühen. Sie<br />

berufen sich dabei auf die gängige Vorgehensweise von Historikern,<br />

bereits vorhandene Wissensbestände nach der Erschließung neuer<br />

Informationsquellen zu überarbeiten (zu revidieren), um dadurch<br />

ein noch genaueres Bild der Vergangenheit zu erhalten. Während<br />

eine Revision auf der Grundlage unvoreingenommener Forschung<br />

mit dem Ziel der Präzisierung vorhandener Erkenntnisse geschieht,<br />

bezeichnen sich Rechtsextremisten selber als „Revisionisten“, um unter<br />

dem Deckmantel formaler Wissenschaftlichkeit historische Erkenntnisse<br />

in ihrem Sinne umzudeuten.<br />

BERICHT<br />

2005

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