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Download - des Bundesministerium des Innern

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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE 115<br />

gung’ und ‚Wiedergutmachung’“. Das Buch erhebe den Vorwurf,<br />

„das jüdische Leid zur Hitlerzeit werde zum Zwecke eines ‚Wucherbetriebs‘<br />

ausgebeutet“. 83<br />

Die NPD-Fraktion in Sachsen zeigt ihre antisemitische Einstellung bei<br />

ihren Lan<strong>des</strong>haushaltsvorschlägen durch gezielte Kürzungen im Bereich<br />

jüdischer Einrichtungen und der Zusammenarbeit mit Israel,<br />

während andere Religionsgruppen unbehelligt bleiben:<br />

„Beim Staatsministerium für Kultus sollen folgende Kürzungen vorgenommen<br />

werden: Je 81 800 Euro Zuschuß für den Lan<strong>des</strong>rabbiner,<br />

810 000 bzw. 500 000 Euro Zuschuß für den Bau <strong>des</strong> Gemeindezentrums<br />

der Synagoge in Leipzig, ein Zuschuß in Höhe von 242 000 Euro<br />

für den Bau der Synagoge in Chemnitz …. Im Einzelplan 01 (Sächsischer<br />

Landtag) beantragte die nationaldemokratische Fraktion mehrere<br />

Kürzungen. … Die Mittel für die internationale Zusammenarbeit,<br />

hier insbesondere die Zusammenarbeit mit Israel wurde im NPD-Antrag<br />

komplett gestrichen (12 500 Euro).“ 84<br />

Einen Schwerpunkt der antisemitischen Agitation bildete 2005 die Mahnmal-<br />

Debatte um das in Berlin errichtete Mahnmal für die ermordeten Ju- Debatte<br />

den Europas. Ausgangspunkt ist eine primär Holocaust-relativierende<br />

Motivation. Durch die exponierte Lage und entsprechende<br />

Medienpräsenz <strong>des</strong> Mahnmals wird – gemäß rechtsextremistischem<br />

Duktus – ein „Schuldkult“ gepflegt, der dem Vorhaben von Rechtsextremisten,<br />

die deutsche Geschichte „reinzuwaschen“, zuwiderläuft.<br />

Zu direkten Angriffen auf das Mahnmal kam es seit der Eröffnung<br />

<strong>des</strong> Mahnmals am 10. Mai in zwei Fällen:<br />

Anlässlich <strong>des</strong> Staatsbesuchs <strong>des</strong> israelischen Präsidenten Moshe<br />

Katsav am 1. Juni wurde eine Hakenkreuzschmiererei bekannt; am<br />

18. November wurden Davidsterne auf sechs Stelen festgestellt.<br />

Vor allem der publizistische Rechtsextremismus machte das<br />

Mahnmal zur ideologischen Zielscheibe. Während sich einige<br />

rechtsextremistische Publikationen darauf beschränkten, einseitig<br />

negative Kritik aus anderen Medien zu zitieren, weisen andere<br />

immer wieder auf die hohen Kosten <strong>des</strong> Mahnmals hin und fordern<br />

– mit der Motivation, den Holocaust zu relativieren – Mahnmale<br />

für deutsche Opfer <strong>des</strong> Krieges:<br />

83 NZ Nr. 20/2005, S. 1. BERICHT<br />

84 Pressemeldung der Fraktion vom 13. April 2005. 2005

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