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R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

intellektuelle Personaldecke gelten darf. Neben der Tätigkeit als Autor<br />

in diversen Publikationen hat RICHTER die Funktion eines „Leiters<br />

<strong>des</strong> Parlamentarischen Beratungsdienstes der NPD im Sächsischen<br />

Landtag“, er ist Redakteur von „Nation & Europa – Deutsche<br />

Monatshefte“, Mitglied <strong>des</strong> Redaktionsbeirats der in der „Verlagsgesellschaft<br />

Berg“ (VGB) herausgegebenen Zeitschrift „Deutsche Geschichte.<br />

Europa und die Welt“ sowie Redakteur der im „Grabert-<br />

Verlag“ erscheinenden Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und<br />

Gegenwart“ (DGG) und <strong>des</strong> ebenfalls dort verlegten „Euro-Kuriers“.<br />

Lediglich in einem Fall gelang es der NPD, vorübergehend ein gesamtgesellschaftlich<br />

diskutiertes Thema mit eigenen Inhalten zu besetzen.<br />

Der Landtagsabgeordnete der sächsischen NPD Jürgen<br />

GANSEL bezeichnete in einer Rede während der 8. Sitzung <strong>des</strong> Sächsischen<br />

Landtages am 21. Januar die Bombardierung Dresdens durch<br />

alliierte Streitkräfte im Februar 1945 als „Bomben-Holocaust“ und erreichte<br />

damit bun<strong>des</strong>weit Aufmerksamkeit. Durch die unzulässige<br />

Gleichsetzung der Bombardierung Dresdens mit der Judenvernichtung<br />

im Dritten Reich hat die NPD den Holocaust an den europäischen<br />

Juden öffentlich relativiert, ohne dabei die Grenzen zur Strafbarkeit<br />

zu überschreiten.<br />

Frühere Protagonisten einer Intellektualisierung der Szene wie der<br />

rechtsextremistische Publizist und ehemalige NPD-Cheftheoretiker<br />

Jürgen SCHWAB haben sich inzwischen nahezu vollständig vom aktuellen<br />

Kurs der NPD abgewandt. In einem öffentlichen Schriftwechsel<br />

mit dem Bun<strong>des</strong>vorsitzenden der JN, Stefan ROCHOW, konkretisiert<br />

der zwischenzeitlich aus der NPD ausgetretene SCHWAB seine<br />

Ablehnung der Partei:<br />

„Da jedoch die NPD aus Selbsterhaltungsgründen den BRD-Parteienstaat<br />

erhalten möchte, ist die Systemalternative nicht ganz<br />

glaubwürdig.“ 71<br />

Im Gegensatz dazu vertritt SCHWAB einen nationalrevolutionären<br />

Kurs, nach dem „ein gemeinwohlorientierter Staat nicht auf einer kapitalistischen<br />

Wirtschaftsordnung beruhen“ könne. Der NPD und<br />

ihrem Vorsitzenden VOIGT wirft er vor, es sei<br />

„seit Jahren versäumt worden, von der Kapitalismuskritik zur wirklichen<br />

staats- und wirtschaftspolitischen Alternativen zum Kapitalismus<br />

überzugehen.“ 72<br />

NPD entfacht<br />

Debatte um<br />

„Bomben-Holocaust“<br />

National<br />

revolutionäre<br />

Strömung<br />

71 Offener Brief von SCHWAB vom 1. August 2005, veröffentlicht im rechtsextremistischen<br />

72<br />

„Störtebeker-Netz“.<br />

Offener Brief von SCHWAB vom 20. August 2005, veröffentlicht im rechtsextremistischen<br />

„Störtebeker-Netz“.<br />

BERICHT<br />

2005<br />

109

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