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108 R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Politischideologische<br />

Arbeit der NPD<br />

ohne Schwung<br />

doch lagen sie bun<strong>des</strong>weit und in den Ländern, in denen sie in Konkurrenz<br />

zur NPD angetreten waren, jeweils unter deren Ergebnissen.<br />

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai erhielten<br />

die REP nur 0,8 % der Zweitstimmen (2000: 1,1 %) und blieben damit<br />

knapp hinter dem Stimmanteil der NPD zurück. Wegen Scheiterns<br />

an der erforderlichen Ein-Prozent-Marke haben sie auch keinen Anspruch<br />

auf Mittel aus der staatlichen Teilfinanzierung.<br />

V. Intellektualisierungsbemühungen im<br />

Rechtsextremismus<br />

Ungeachtet der Tatsache, dass Protagonisten der rechtsextremistischen<br />

Szene in den vergangenen Jahren immer wieder eine ideologische<br />

Unterfütterung der eigenen politischen Aktivitäten angemahnt<br />

hatten, setzte sich der Rückgang solcher Intellektualisierungsbemühungen<br />

auch 2005 fort. Von einer Annäherung an das zu Beginn<br />

der 80er Jahre erklärte Ziel einer „kulturellen Hegemonie“ kann<br />

<strong>des</strong>halb keine Rede sein. Nur in Einzelfällen gelang es, Debatten anzustoßen,<br />

die auch über die rechtsextremistische Szene hinaus auf<br />

Resonanz in der Gesellschaft trafen. Vollmundigen Ankündigungen<br />

einer intellektuellen Aufbauarbeit folgten allerdings bisher in keinem<br />

Fall nennenswerte Resultate.<br />

Signifikant hierfür ist die auch nach fast zwei Jahren noch ausstehende<br />

Eröffnung eines „Nationaldemokratischen Bildungszentrums“<br />

auf dem Gelände der NPD-Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle in Berlin. Offenbar<br />

in Ermangelung geeigneten Personals gelingt es der<br />

Landtagsfraktion der sächsischen NPD bislang nicht, die von<br />

ihr mit großem Aufwand angekündigte „Dresdner Schule“ 69<br />

in Anlehnung an die „Frankfurter Schule“ 70 mit Leben zu füllen.<br />

Gleiches gilt für das im April in Sachsen gegründete „Bildungswerk<br />

für Heimat und nationale Identität e. V.“ i. G., <strong>des</strong>sen<br />

avisierte „politische Bildungsarbeit“ und Vermittlung der<br />

„Denkansätze der ‚Dresdner Schule‘ im öffentlichen Diskurs“ noch<br />

keinen praktischen Niederschlag gefunden hat.<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Bildungswerkes ist Peter DEHOUST, Mitherausgeber<br />

der rechtsextremistischen Zeitschrift „Nation & Europa - Deutsche<br />

Monatshefte“, Stellvertreter ist Karl RICHTER, der als einer der<br />

führenden Intellektuellen im deutschen Rechtsextremismus gilt.<br />

RICHTER erweist sich damit einmal mehr als „Multifunktionär“ der<br />

rechtsextremistischen Szene, was ebenfalls als Beleg für deren dünne<br />

69 Siehe Fn. 15.<br />

70 Bei der „Frankfurter Schule“ handelt es sich um eine Theoriebewegung, in der ein Kreis von<br />

Sozialwissenschaftlern <strong>des</strong> Instituts für Sozialforschung in Frankfurt die „Kritische Theorie“<br />

entwickelte. Deren Ansatz war die normative Verpflichtung der Wissenschaft auf politische<br />

Handlungsorientierung. Sie steht im Zusammenhang mit der marxistischen Theorie.

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