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100<br />

DVU-Abgeordnete<br />

im Landtag von<br />

Brandenburg<br />

Bündnisse und<br />

Kooperationen<br />

„Deutschland-Pakt“<br />

mit der NPD<br />

R ECHTSEXTREMISTISCHE B ESTREBUNGEN UND V ERDACHTSFÄLLE<br />

Die sechsköpfige DVU-Fraktion im Brandenburger Landtag bemühte<br />

sich weiterhin um ein seriöses Erscheinungsbild. Nach kurzzeitigen<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen DVU-Abgeordneten<br />

in Hinblick auf den „Deutschland-Pakt“ zeigte die DVU-Fraktion<br />

zumin<strong>des</strong>t nach außen hin wieder ein geschlossenes Bild. Sie gab regelmäßig<br />

eine Fraktionszeitschrift heraus, die sie auch auf der eigenen<br />

Internet-Homepage einstellt. Die Abgeordneten präsentieren<br />

sich dort mit Fotos, Lebenslauf, Aufgabenschwerpunkten und teilweise<br />

mit Ausschnitten von Parlamentsreden in Form von Videoclips.<br />

Die politische Biografie FREYs und damit auch die Entwicklung der<br />

DVU ist stark von wechselnden Bündnissen und Kooperationen (auch<br />

im Ausland) geprägt. Bis in das Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen<br />

und Brandenburg am 19. September 2004 stand die DVU der NPD<br />

eher distanziert gegenüber. Auf einen Vorstoß der NPD hin erfolgte<br />

dann jedoch eine Einigung über die jeweilige Wahlteilnahme in<br />

Sachsen bzw. Brandenburg. Offensichtlich durch den beiderseitigen<br />

Wahlerfolg motiviert, trafen der DVU-Vorsitzende und der NPD-Vorsitzende<br />

im Herbst 2004 weitere Absprachen, die schließlich zu dem<br />

am 15. Januar auf dem DVU-Bun<strong>des</strong>parteitag unterzeichneten<br />

„Deutschland-Pakt“ führten (vgl. auch Nr. 1.2).<br />

Danach werden beide Parteien bis 2009 bei Landtags-, Bun<strong>des</strong>tagsund<br />

Europawahlen nicht mehr gegeneinander antreten und ihre Listen<br />

teilweise für Kandidaten der jeweils anderen Partei öffnen. Absprachegemäß<br />

wird die DVU bei der nächsten Europawahl sowie bei<br />

den kommenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt,<br />

Bremen, Hamburg, Thüringen und Brandenburg antreten.<br />

Bei allen anderen Landtagswahlen bis Ende 2009<br />

wird sich die DVU nur dann um Mandate bewerben,<br />

wenn die NPD auf eine Kandidatur verzichtet. Der Bestand<br />

<strong>des</strong> Bündnisses zwischen diesen sehr unterschiedlich<br />

strukturierten Parteien dürfte jedoch stark erfolgsabhängig<br />

sein.<br />

Im Gegensatz zur NPD gelang es der DVU nicht, durch<br />

das Bündnis ihre Attraktivität in der rechtsextremistischen<br />

Szene oder ihre Mitgliederzahlen zu erhöhen. Statt<strong>des</strong>sen<br />

konnte an einigen Orten sogar festgestellt werden, dass DVU-Aktivitäten<br />

an Zuspruch verloren haben. Es erscheint möglich, dass die<br />

DVU in Zukunft insbesondere die Mitglieder, die an selbständiger politischer<br />

Arbeit interessiert sind, zunehmend an die NPD verlieren<br />

könnte. Eine solche Entwicklung würde das Bündnis zusätzlich gefährden.

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