Tätigkeitsbericht des Integrationsrates 2004-2009 - Förderverein ...
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Doch dem IR ging es um mehr. In die Kritik an den Plänen der Lan<strong>des</strong>regierung<br />
Baden-Württemberg mischte sich die Sorge, dass solche<br />
diskriminierenden Maßnahmen dazu führen könnten, Ressentiments in<br />
Teilen der Mehrheitsgesellschaft zu verstärken.<br />
Schlimmer wog aber nach Auffassung <strong>des</strong> Kölner <strong>Integrationsrates</strong> die<br />
Tatsache, dass man immer neue Hürden in ein ohnehin eher restriktives<br />
Einbürgerungsgesetz hineinschreibe. Damit signalisiere man Migrantinnen<br />
und Migranten, dass sie in Deutschland letztlich nicht willkommen seien,<br />
argumentierten die Antragsteller, und erziele genau das, was man nicht<br />
wolle: Nämlich Rückzug – teilweise Abschottung – der Migrantinnen und<br />
Migranten in die eigenen Communities.<br />
Insofern sahen die Mitglieder <strong>des</strong> IR ihre Initiative auch nicht allein als<br />
Reaktion auf eine einzelne Maßnahme. Anti-Diskriminierungsarbeit hat ein<br />
großes Gewicht für eine umfassende und gelungene Integrationspolitik.<br />
Sie trägt dazu bei, dass Migrantinnen und Migranten sich akzeptiert<br />
fühlen und Bereitschaft zeigen, in der und für die Gesellschaft, in der sie<br />
leben, engagiert zu arbeiten.<br />
Keine Ethnisierung der Kriminalität<br />
Zwei Jahre später – im 17. Januar 2008 – verabschiedete der IR erneut<br />
eine Resolution. Dieses Mal wandten sich die Migrantenvertreterinnen<br />
und –vertreter gegen die Ethnisierung der Kriminalität. Anlass waren die<br />
Äußerungen <strong>des</strong> hessischen Ministerpräsidenten. Im Zuge <strong>des</strong> brutalen<br />
Überfalls zweier junger Migranten auf einen älteren Mann in der Münchener<br />
U-Bahn, hatte er Migranten und Kriminalität pauschal in einen engen<br />
Zusammenhang gesetzt und härteres Durchgreifen gefordert. Kurz vor<br />
den Landtagswahlen in Hessen, sei das Stimmenfang auf dem Rücken<br />
der Migranten, kritisierte der Kölner Integrationsrat in seiner Resolution.<br />
Darin wurde zugleich die Ausschöpfung der Rechtsmittel gefordert, die<br />
dem Rechtsstaat zur Verfügung stehen. Eine Ethnisierung der Kriminalität<br />
wurde deutlich abgelehnt.<br />
Auch in diesem Fall ging es dem IR vor allem darum, Tendenzen der<br />
Diskriminierung und <strong>des</strong> Rassismus zu benennen. Zugleich appellierte der<br />
Integrationsrat an alle politisch Verantwortlichen Chancen und Probleme<br />
einer modernen Einwanderungsgesellschaft in einer Stimmung der Akzeptanz<br />
zu diskutieren.<br />
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Integrationsrat Köln