Tätigkeitsbericht des Integrationsrates 2004-2009 - Förderverein ...

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12.02.2013 Aufrufe

werden. Erst im Januar 2009 forderte der Oberbürgermeister, die Kölner Grundschulen auf, sich für den Verbund Kölner europäischer Grundschulen zu bewerben. Integrationsrat setzt sich für ein ”Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration” Ein weiteres wichtiges Projekt war die Schaffung des Zentrums für Mehrsprachigkeit und Integration (Z.M.I.). Als zum Ende des Jahres 2007 das damals von einem EU-Förderprogramm finanzierte Kompetenzzentrum Sprache vor dem Aus stand, war für alle Mitglieder des Integrationsrates klar, dass eine neue Lösung gefunden werden muss. Die enge Kooperation der Stadt Köln mit Universität und Bezirksregierung Köln im Kompetenzzentrum hatte sich bewährt und bot eine Basis für die „wissenschaftliche Begleitung“ mehrsprachiger oder interkultureller Schulprogramme. Früher als andere Ausschüsse des Rates äußerte sich der IR daher zu dem Problem und beauftragte die Verwaltung eine städtische Lösung zu finden, die auch die Zusammenarbeit der Universität, der für die inhaltliche Ausrichtung der Schulen verantwortlichen Bezirksregierung und der Stadt Köln gewährleisten sollte. Ende des Jahres 2007 war schließlich sichergestellt, dass es eine Neugründung geben würde. An die Volkshochschule der Stadt Köln angegliedert, nahm das „Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration“ zum 1. Januar 2008 seine Arbeit auf. Der Integrationsrat, aber auch der Schulausschuss und schließlich der Stadtrat stimmten der Struktur und der inhaltlichen Ausrichtung des Z.M.I. zu. In seiner Selbstdarstellung definierte das Z.M.I. seine Aufgaben so: „Mehrsprachigkeit ist in unserer Gesellschaft alltäglich – für einige in Gestalt von Fremdsprachenkenntnissen, für andere in Form des Lebens in zwei Sprachen. (…) Das Z.M.I. • versteht sich als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen sprachlicher Bildung in Köln (…). • hat sich das Ziel gesetzt, bestehende Aktivitäten, Initiativen und Projekte zu vernetzen, die sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten – insbesondere die Mehrsprachigkeit – befördern (…)“. Integrationsrat Köln 41

Natürliche Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen Die Erkenntnis ist nicht neu: Je früher Kinder zwei- oder mehrsprachig erzogen werden, desto leichter erlernen sie sicher mehrere Sprachen. Eltern möchten diese Chance für ihre Kinder wahrnehmen. Doch die öffentliche Debatte dreht sich meist um das frühe Erlernen des Englischen oder Französischen. Die natürliche Mehrsprachigkeit eines wachsenden Anteils von Kindern bleibt dabei oft unberücksichtigt. Mit besonderem Interesse informierte sich der Integrationsrat daher über Konzepte zur mehrsprachigen Erziehung in Kindertageseinrichtungen. Der für die Kindertageseinrichtungen des Caritas-Verbandes für die Stadt Köln zuständige Mitarbeiter erläuterte die Entstehung mehrsprachiger Gruppen in Kitas. Zunächst handelte es sich um deutsch-italienische Gruppen, später kamen deutsch-türkische und deutsch-spanische hinzu. Außerdem wurde das inhaltliche Konzept der Caritas vorgestellt. Demnach werde nach dem Prinzip „eine Person, eine Sprache“ gearbeitet. Konsequent durchgehalten führe dieses Prinzip dazu, dass auch deutschstämmige Kinder eine weitere Sprache spielerisch erlernen. Kritisch merkte der Referent an, dass es nicht immer gelinge, die so geförderten Kinder auch später in Schulen unterzubringen, die ihre Fähigkeiten weiter ausbilden könnten. Während der Amtsperiode des Integrationsrates war die Spracherziehung in den Tageseinrichtungen immer wieder Gegenstand von Anfragen und ausführlichen Diskussionen. In der Folge initiierte der Arbeitskreis Bildung und Schule des Integrationsrates zum Ende der laufenden Periode einen Antrag zu dem Thema. Die Verwaltung wurde aufgefordert, geeignete Konzepte zur Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit in den Kindergärten vorzulegen. Dabei sollten neben zweisprachigen Gruppen auch weitere Möglichkeiten aufgezeigt werden, insbesondere für die Sprachen, die anders als Türkisch oder Russisch meist nicht gehäuft vorkommen. Das Engagement des Integrationsrates für die Mehrsprachigkeit hat Wirkung gehabt. In den Programmen zur Kommunalwahl 2009 haben sich die Parteien zur Förderung der Mehrsprachigkeit bekannt. 42 Integrationsrat Köln

Natürliche Mehrsprachigkeit in Kindertageseinrichtungen<br />

Die Erkenntnis ist nicht neu: Je früher Kinder zwei- oder mehrsprachig<br />

erzogen werden, <strong>des</strong>to leichter erlernen sie sicher mehrere Sprachen.<br />

Eltern möchten diese Chance für ihre Kinder wahrnehmen. Doch die<br />

öffentliche Debatte dreht sich meist um das frühe Erlernen <strong>des</strong> Englischen<br />

oder Französischen. Die natürliche Mehrsprachigkeit eines wachsenden<br />

Anteils von Kindern bleibt dabei oft unberücksichtigt.<br />

Mit besonderem Interesse informierte sich der Integrationsrat daher<br />

über Konzepte zur mehrsprachigen Erziehung in Kindertageseinrichtungen.<br />

Der für die Kindertageseinrichtungen <strong>des</strong> Caritas-Verban<strong>des</strong><br />

für die Stadt Köln zuständige Mitarbeiter erläuterte die Entstehung<br />

mehrsprachiger Gruppen in Kitas. Zunächst handelte es sich um<br />

deutsch-italienische Gruppen, später kamen deutsch-türkische und<br />

deutsch-spanische hinzu.<br />

Außerdem wurde das inhaltliche Konzept der Caritas vorgestellt.<br />

Demnach werde nach dem Prinzip „eine Person, eine Sprache“ gearbeitet.<br />

Konsequent durchgehalten führe dieses Prinzip dazu, dass auch<br />

deutschstämmige Kinder eine weitere Sprache spielerisch erlernen.<br />

Kritisch merkte der Referent an, dass es nicht immer gelinge, die so<br />

geförderten Kinder auch später in Schulen unterzubringen, die ihre<br />

Fähigkeiten weiter ausbilden könnten.<br />

Während der Amtsperiode <strong>des</strong> <strong>Integrationsrates</strong> war die Spracherziehung<br />

in den Tageseinrichtungen immer wieder Gegenstand von Anfragen<br />

und ausführlichen Diskussionen. In der Folge initiierte der Arbeitskreis<br />

Bildung und Schule <strong>des</strong> <strong>Integrationsrates</strong> zum Ende der laufenden Periode<br />

einen Antrag zu dem Thema. Die Verwaltung wurde aufgefordert,<br />

geeignete Konzepte zur Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit in<br />

den Kindergärten vorzulegen. Dabei sollten neben zweisprachigen Gruppen<br />

auch weitere Möglichkeiten aufgezeigt werden, insbesondere für die<br />

Sprachen, die anders als Türkisch oder Russisch meist nicht gehäuft<br />

vorkommen.<br />

Das Engagement <strong>des</strong> <strong>Integrationsrates</strong> für die Mehrsprachigkeit hat<br />

Wirkung gehabt. In den Programmen zur Kommunalwahl <strong>2009</strong> haben<br />

sich die Parteien zur Förderung der Mehrsprachigkeit bekannt.<br />

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Integrationsrat Köln

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