Tätigkeitsbericht des Integrationsrates 2004-2009 - Förderverein ...

Integration braucht Bildung
Über die gesamte Amtsperiode
hinweg hatten Bildungsfragen
für den Integrationsrat eine hohe
Bedeutung.
Allerdings lagen die Schwerpunkte
des Integrationsrates etwas anders
als in der allgemeinen politischen
Bildungsdebatte. Heißt es im
Allgemeinen, Kinder mit Zuwanderungsgeschichte
müssten gut
Deutsch lernen, stellte sich der Integrationsrat
vor allem die Frage, wie
D as sichere Beherrschen der
Herkunftssprache erleichtert
Kindern mit Migrationshintergrund
das Lernen der deutschen Sprache.
Die natürliche Mehrsprachigkeit
von Kindern in Kindergärten und
Schulen sollte genutzt werden.
die natürliche Mehrsprachigkeit dieser Kinder und Jugendlichen gefördert
werden könnte.
Sprachwissenschaftler und Hirnforscher bestätigen immer wieder, dass
Kinder, die ihre Herkunftssprache sicher erwerben, in der Folge besonders
schnell und gut eine zweite Sprache lernen können. Die Kölner Sprachwissenschaftlerin
Prof. Dr. Claudia Riehl hat außerdem nachgewiesen,
dass Menschen, die mehrsprachig aufgewachsen sind, leichter grammatikalische
Strukturen und ähnliche Wörter in anderen Sprachen erkennen
können. Hieraus folgerte der IR, dass Kölner Kinder mit Migrationshintergrund
eine gute Förderung in ihren Herkunftssprachen brauchen, damit
sie auch gut und sicher deutsch lernen.
Um eine effektive Diskussion der Bildungspolitik im Integrationsrat zu
gewährleisten, riefen die Mitglieder einen Arbeitskreis (AK) Schule und
Bildung ins Leben. Dieser hatte die Aufgabe – unter Hinzuziehung von
Fachleuten –, sich mit der Thematik ausführlich zu beschäftigen, Lösungen
und geeignete Maßnahmen zu diskutieren und politische Anträge für
den IR, die insbesondere zur Förderung der Mehrsprachigkeit vorzubereiten.
Integrationsrat Köln 37