Tätigkeitsbericht des Integrationsrates 2004-2009 - Förderverein ...
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Migranten in die Parlamente<br />
Trotz aller Lücken im Wahlrecht: Schon heute gibt es in Köln viele<br />
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die das kommunale Wahlrecht<br />
haben – das sind alle EU-Bürger über 16 Jahre und alle Eingebürgerten.<br />
Für viele dieser Menschen ist die Wahrnehmung ihres Wahlrechts jedoch<br />
nicht immer selbstverständlich. Daher hat der IR alle wahlberechtigten<br />
Migranten zur Teilnahme an den Wahlen aufgefordert.<br />
Ziel <strong>des</strong> IR war darüber hinaus, dass die Parteien das steigende Wählerpotenzial<br />
erkennen, nutzen und umwerben – mit guten Konzepten und<br />
Köpfen. Seit 1999 war eine – wenn auch nur langsam steigende – Zahl<br />
von Migrantinnen und Migranten in den Stadträten aktiv. <strong>2004</strong> gelang in<br />
Köln insgesamt vier Kandidatinnen und Kandidaten mit Zuwanderungsgeschichte<br />
der Einzug in den Rat.<br />
„Damit sind Migranten immer noch unterrepräsentiert. Aber es hat sich<br />
gezeigt, dass die gute Zusammenarbeit mit den Fraktionen insbesondere<br />
über diese Ratsmitglieder funktioniert hat.“ zieht der Vorsitzende <strong>des</strong><br />
<strong>Integrationsrates</strong>, Tayfun Keltek, Bilanz.<br />
Aufgrund dieser positiven Erfahrung, aber auch aus grundsätzlichen<br />
Überlegungen verabschiedete der Integrationsrat am 2. Juni 2008 eine<br />
Resolution an die Kölner Parteien. Darin wurden diese aufgefordert, bei<br />
der Aufstellung ihrer Kandidatinnen und Kandidaten zur Kommunalwahl,<br />
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu berücksichtigen. Wörtlich hieß<br />
es:<br />
„Migrantinnen und Migranten sind im gleichen Maße politisch interessiert<br />
wie die Mehrheitsbevölkerung. Doch sie machen in großem<br />
Umfang ihre Entscheidung, ob sie sich an den Wahlen beteiligen,<br />
davon abhängig, dass eine aktive Integrationspolitik betrieben wird und<br />
Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt werden, die selbst über einen<br />
Migrationshintergrund verfügen und ihr Vertrauen genießen. Dies ist für<br />
Viele ausschlaggebend für eine Beteiligung an den Wahlen. Im Sinne einer<br />
Kommunalpolitik, die die Interessen aller Einwohnerinnen und Einwohner<br />
vertritt, sind die Parteien <strong>des</strong>halb aufgefordert, dies zu berücksichtigen.“<br />
Integrationsrat für dauerhafte gesetzliche Regelung<br />
Im letzten Jahr der Amtsperiode beschäftigte den Kölner Integrationsrat<br />
die Frage nach der eigenen Zukunft. 2007 hatte die Geschäftsstelle <strong>des</strong><br />
<strong>Integrationsrates</strong> einen vom Oberbürgermeister unterzeichneten Erfah-<br />
Integrationsrat Köln 17