Vereinszeitung - VfL Jesteburg

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12.02.2013 Aufrufe

Festhalten vorhanden. Nach lockerem Einrollen bei stetig zunehmender Steigung erreichten wir nach gut 20 km diesen ersten Höhepunkt. Alle Fahrer bewältigten diese kritischen 2 km ohne Zwischenfälle. Weiter ging es Richtung Freiburger Hütte, dem mit 1.900 m höchsten Punkt der 1. Etappe. Die Abfahrt zum Etappenziel in Braz enthielt nochmals eine steile ca. 3 km lange Schiebepassage, die fast allen die letzten Körner kostete. Etappe 2 führte uns von Braz nach Galtür in den Tiroler Alpen. Wir starteten wieder bei Sonnenschein, und nach nur wenigen Einrollkilometern ging es gleich zur Sache: Über den Kristbergsattel (knapp 1.500 m) fuhren wir ins schöne Schruns im Montafon. Von dort ging's weiter Richtung Silvretta, am Kops-Stausee vorbei, über das Zeinisjoch (1.842 m) nach Galtür. Auf diesem letzten Anstieg des Tages hatten wir nicht nur Steigungen von teilweise deutlich über 20% zu knacken, leider setzte auch der Regen ein, der bis zur Ankunft im Hotel in Galtür nicht aufhörte. Obwohl wir völlig durchnässt und ziemlich verdreckt eintrafen, wurden wir von der Hotelwirtin per Handschlag begrüßt. Eine Wanne für die schmutzige Sportkleidung stand schon bereit. Zwei Stunden später war alles wieder sauber und trocken – und alles als kostenloser Hausservice! Der 3. Tag startete wie der zweite endete – mit Regen. Es ging von Galtür über Samnaun nach Pfunds im oberen Inntal. Nach 13 km mussten wir in Ischgl einen technischen Halt einlegen. Der Rahmen eines Bikes war angebrochen, und der örtliche Dorfschmied machte sich daran, diesen Schaden zu beheben. Um die knapp 3 Stunden Pause zu kompensieren, bot sich die Seilbahn hoch zur Idalpe auf 2.300 m geradezu an. Gut 800 Höhenmeter haben wir somit "ermogelt", aber der weitere Verlauf hoch zum Idjoch auf 2.750 m auf tiefen, lehmigen Wegen hat fast alle Reserven abverlangt. Oben angekommen nieselte es immer noch, die Aussicht war wegen Nebels praktisch gleich Null und die niedrigen Temperaturen vergraulten jeden Gedanken an eine Erholungspause. Bei der Abfahrt vom Idjoch auf schotteriger Piste erwischte es dann leider einen von uns. Manfred ging kopfüber vom Rad und Verdiente Pause in den Engadiner Alpen Am Stilfserjoch, dem höchsten Punkt der Tour Trans Alp 2011 verletzte sich dabei so schwer, dass er die Tour nicht fortsetzen konnte. Glücklicherweise konnte trotz des abgelegenen Ortes schnell Hilfe durch Arzt und Helikopter organisiert werden. Die verbliebenen Fahrer setzten dann – ziemlich benommen nach diesem Vorfall – die Fahrt direkt nach Pfunds fort. Passend zur Stimmung regnete es bis zum Eintreffen im Hotel ununterbrochen. Doch am Abend gab es Gott sei Dank Entwarnung. Wir konnten mit Manfred telefonieren, und er klang trotz seiner Verletzungen schon wieder ziemlich optimistisch. Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein, und mit der Stimmung ging es wieder bergauf. Die vierte Etappe führte uns über Scuols vorbei an den Engadiner Alpen über den Pass da Costainas (2.251 m) in das schweizerische Müstair im schönen Münstertal. Bei andauernd perfekten Bedingungen genossen wir die tollen Panoramen der Engadiner Bergwelt, hatten Murmeltiere in Sichtweite und konnten auf der Abfahrt zum Ziel erstmalig in der Ferne den schneebedeckten Ortler sehen. 23

Mountainbike-Tour Am Ende der Etappe erwartete uns dann noch die Kunde, dass Manfreds Zustand den Umständen entsprechen gut sei. Etappe 5 sollte mit über 2.200 Höhenmetern die Königsetappe der Tour werden. Von Müstair ging es über den Umbrail-Pass hinauf zum Stilfser Joch – mit 2.757 m auch das Dach unserer Tour. 21 Kilometer lang ging es stetig bergauf – viel Arbeit, aber oben erwartete uns eine grandiose Aussicht. Jede Menge Motorrad- und Rennradfahrer gaben sich dort oben ein Stelldichein. Wir als Mountainbiker sind dort – den Blicken nach zu urteilen –wohl eher Exoten. Weitere Belohnung der Quälerei bergauf war die anschließende Schussfahrt nach Bormio, wo wir uns zur Pause bei sommerlich milden Temperaturen italienischen Kaffeegenüssen hingaben. Der letzte Etappenteil, immerhin nochmal knapp 700 24 Höhenmeter auf 14 Kilometern, führte uns nach Santa Caterina am Fuße des Gavia-Passes. Am Abend dominierte erstmalig Pizza unseren Speiseplan – Italien war erreicht. Am nächsten Tag wartete der Gavia-Pass, der auf 2.618 Metern westlich an den Ortler-Alpen vorbeiführt und häufig der höchste Punkt des Giro d'Italia ist. Gleich vom Hotel ab ging es über 13 km stetig bergauf. Oben angekommen wärmten wir uns mit heißem Tee und bewunderten die Fotos von Giro-Teilnehmern in kurzen Radtrikots, die sich durch Tiefschnee am Gavia kämpften. Wir hatten es da deutlich besser. Auf der rasanten Abfahrt bis hinab nach Pezzo wurde es mit abnehmender Höhe immer milder. Ab Pezzo ging es nun wieder aufwärts, durch ein altes Bergdorf hoch zum Refugio Bozzi und weiter auf den 2.613 m hohen Vergnügen pur – Abfahrt vom Stilfser Joch Forzellina de Montozzo. Die letzten Meter waren derart steil, dass selbst langsames Schieben die letzten Kraftreserven verschlang. Belohnt wurden wir durch einen traumhaften Blick in ein riesiges einsames Hochtal mit imposanten Panoramen im Hintergrund – für viele von uns einer der schönsten Anblicke der Tour. Zielort dieser Etappe war Mezzana. Beim recht späten Eintreffen trafen wir vor dem Hotel auf eine kleine Menschentraube – dies waren tatsächlich fahrradverrückte Italiener, die vom Hotelchef von unserer Ankunft erfahren hatten und sich unsere Etappenzieleinfahrt nicht entgehen lassen wollten. Etappe 7 führte uns von Mezzana am Westrand der Brenta-Gruppe nach Stenico. Bei traumhaftem Wetter ging es zunächst auf Waldwegen aufwärts. Nach Überwindung der ersten Auffahrt gönnten wir uns eine Pause im sonnigen, Extremsteigung im Refugio Bozzi Forzellina de Montozzo auf 2.613 m Schiebepassage – steil und verblockt, nicht fahrbar

Festhalten vorhanden. Nach<br />

lockerem Einrollen bei stetig zunehmender<br />

Steigung erreichten<br />

wir nach gut 20 km diesen ersten<br />

Höhepunkt. Alle Fahrer bewältigten<br />

diese kritischen 2 km ohne<br />

Zwischenfälle. Weiter ging es<br />

Richtung Freiburger Hütte, dem<br />

mit 1.900 m höchsten Punkt der<br />

1. Etappe. Die Abfahrt zum Etappenziel<br />

in Braz enthielt nochmals<br />

eine steile ca. 3 km lange Schiebepassage,<br />

die fast allen die letzten<br />

Körner kostete.<br />

Etappe 2 führte uns von Braz<br />

nach Galtür in den Tiroler Alpen.<br />

Wir starteten wieder bei Sonnenschein,<br />

und nach nur wenigen<br />

Einrollkilometern ging es gleich<br />

zur Sache: Über den Kristbergsattel<br />

(knapp 1.500 m) fuhren wir<br />

ins schöne Schruns im Montafon.<br />

Von dort ging's weiter Richtung<br />

Silvretta, am Kops-Stausee vorbei,<br />

über das Zeinisjoch (1.842<br />

m) nach Galtür. Auf diesem letzten<br />

Anstieg des Tages hatten wir<br />

nicht nur Steigungen von teilweise<br />

deutlich über 20% zu knacken,<br />

leider setzte auch der Regen ein,<br />

der bis zur Ankunft im Hotel in<br />

Galtür nicht aufhörte. Obwohl wir<br />

völlig durchnässt und ziemlich<br />

verdreckt eintrafen, wurden wir<br />

von der Hotelwirtin per Handschlag<br />

begrüßt. Eine Wanne für<br />

die schmutzige Sportkleidung<br />

stand schon bereit. Zwei Stunden<br />

später war alles wieder sauber<br />

und trocken – und alles als kostenloser<br />

Hausservice!<br />

Der 3. Tag startete wie der zweite<br />

endete – mit Regen. Es ging<br />

von Galtür über Samnaun nach<br />

Pfunds im oberen Inntal. Nach<br />

13 km mussten wir in Ischgl einen<br />

technischen Halt einlegen.<br />

Der Rahmen eines Bikes war<br />

angebrochen, und der örtliche<br />

Dorfschmied machte sich daran,<br />

diesen Schaden zu beheben.<br />

Um die knapp 3 Stunden Pause<br />

zu kompensieren, bot sich die<br />

Seilbahn hoch zur Idalpe auf<br />

2.300 m geradezu an. Gut 800<br />

Höhenmeter haben wir somit "ermogelt",<br />

aber der weitere Verlauf<br />

hoch zum Idjoch auf 2.750 m auf<br />

tiefen, lehmigen Wegen hat fast<br />

alle Reserven abverlangt. Oben<br />

angekommen nieselte es immer<br />

noch, die Aussicht war wegen<br />

Nebels praktisch gleich Null und<br />

die niedrigen Temperaturen vergraulten<br />

jeden Gedanken an eine<br />

Erholungspause.<br />

Bei der Abfahrt vom Idjoch auf<br />

schotteriger Piste erwischte es<br />

dann leider einen von uns. Manfred<br />

ging kopfüber vom Rad und<br />

Verdiente Pause in den Engadiner Alpen Am Stilfserjoch, dem höchsten Punkt der Tour<br />

Trans Alp 2011<br />

verletzte sich dabei so schwer,<br />

dass er die Tour nicht fortsetzen<br />

konnte. Glücklicherweise konnte<br />

trotz des abgelegenen Ortes<br />

schnell Hilfe durch Arzt und<br />

Helikopter organisiert werden.<br />

Die verbliebenen Fahrer setzten<br />

dann – ziemlich benommen nach<br />

diesem Vorfall – die Fahrt direkt<br />

nach Pfunds fort. Passend zur<br />

Stimmung regnete es bis zum<br />

Eintreffen im Hotel ununterbrochen.<br />

Doch am Abend gab es<br />

Gott sei Dank Entwarnung. Wir<br />

konnten mit Manfred telefonieren,<br />

und er klang trotz seiner Verletzungen<br />

schon wieder ziemlich<br />

optimistisch.<br />

Der nächste Morgen begrüßte<br />

uns mit Sonnenschein, und mit<br />

der Stimmung ging es wieder<br />

bergauf. Die vierte Etappe führte<br />

uns über Scuols vorbei an den<br />

Engadiner Alpen über den Pass<br />

da Costainas (2.251 m) in das<br />

schweizerische Müstair im schönen<br />

Münstertal. Bei andauernd<br />

perfekten Bedingungen genossen<br />

wir die tollen Panoramen<br />

der Engadiner Bergwelt, hatten<br />

Murmeltiere in Sichtweite und<br />

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Ziel erstmalig in der Ferne den<br />

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