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Echo 2/2009 - Westfalenfleiß

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Westfalenfl eiß<br />

Ein Magazin für Beschäftigte, Mitarbeiter<br />

Heft 2/<strong>2009</strong><br />

und Freunde


Neue Ideen sind gefragt<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

Viele von Ihnen haben es bereits in der<br />

regionalen Tageszeitung gelesen: Die<br />

Wirtschaftskrise hat jetzt auch <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

erreicht. In den letzten Monaten<br />

ist das Auftragsvolumen in unseren<br />

Werkstätten um 17 bis 19 Prozent<br />

zurückgegangen, - weil es weniger zu<br />

verpacken gibt oder weil Firmen, die<br />

solche Arbeiten früher gerne delegierten,<br />

nun ihre eigenen Mitarbeiter<br />

beschäftigen,<br />

Wirtschaftskrise<br />

„Bei manchen Werkstätten<br />

in anderen Regionen ist die<br />

Produktion um bis zu 50<br />

Prozent zurückgegangen. Für<br />

uns zahlt es sich jetzt aus,<br />

dass wir hier in Münster und<br />

Telgte nie nur auf eine Branche<br />

allein gesetzt haben, sondern<br />

breit aufgestellt sind.“<br />

Karl-Heinz Garbe<br />

um Kurzarbeit<br />

zu verhindern.<br />

Da ist es auch<br />

wenig tröstlich,<br />

dass der Auftragsrückgang<br />

quer durch alle<br />

Branchen zu<br />

beobachten ist.<br />

Während der<br />

Handel stabil<br />

ist, hat die<br />

wirtschaftliche<br />

Produktion in Industrie und Handwerk<br />

insgesamt einen Rückgang zu<br />

beklagen. Und dabei sind es besonders<br />

die Branchen Maschinenbau, Metall,<br />

Elektro, Chemie und Software, die zur<br />

Zeit mit ihren acht bis zwölf Prozent<br />

Rückgang die Liste anführen, - genau<br />

die Wirtschaftszweige, mit denen wir<br />

überwiegend zusammenarbeiten.<br />

Sicher, andere Werkstätten sind noch<br />

weitaus stärker betroffen. Bei manchen<br />

Werkstätten in anderen Regionen<br />

ist die Produktion um bis zu 50 Prozent<br />

zurückgegangen. Für uns zahlt es sich<br />

jetzt aus, dass wir hier in Münster und<br />

Telgte nie nur auf eine Branche allein<br />

gesetzt haben, sondern breit aufgestellt<br />

sind.<br />

Aber, wie gesagt, fast 20 Prozent<br />

weniger Aufträge, - das macht uns<br />

Sorgen. Denn weniger Arbeit zu haben<br />

ist schlimm, - besonders für unsere<br />

Beschäftigten. Zwar drohen zur Zeit<br />

noch keine weiteren Konsequenzen,<br />

aber der „Leerlauf“ bringt zunehmend<br />

Unruhe in die Werkstatt.<br />

So sind nun neue Ideen gefragt. Nicht<br />

nur bei der Auftragsbeschaffung,<br />

sondern auch in Bezug auf alternative<br />

Angebote für unsere Beschäftigten,<br />

wie beispielsweise zusätzliche, gezielte<br />

Qualifizierungsmaßnahmen. Denn<br />

viele Menschen mit Behinderungen,<br />

die in unseren Werkstätten arbeiten,<br />

identifizieren sich sehr stark über<br />

Arbeit und reagieren - mit Recht - sehr<br />

empfindlich darauf, wenn es „Leerlauf“<br />

gibt. Dafür müssen und werden<br />

wir Alternativen finden. Und nicht den<br />

Optimismus verlieren. Denn bisher<br />

sind wir aus Krisen in der Regel gestärkt<br />

hervorgegangen.<br />

Ihr Karl-Heinz Garbe


Impressum<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-ECHO erscheint<br />

vierteljährlich für Mitglieder,<br />

Gesellschafter, Beschäftigte,<br />

Mitarbeiter und Förderer der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH Münster.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH<br />

Arbeiten und Wohnen<br />

Kesslerweg 38-42<br />

48155 Münster<br />

Telefon: (0251) 6 18 00-0<br />

Fax: (0251) 6 18 00 - 55<br />

e-mail:<br />

info@westfalenfleiss.de<br />

homepage:<br />

www.westfalenfleiss.de<br />

www.eigenprodukte.de<br />

www.mds-muenster.de<br />

Sparkasse Münsterland Ost<br />

Kto. 300517<br />

BLZ 40050150<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

GmbH Köln<br />

Kto. 6019400<br />

BLZ 3702500<br />

Verantwortlich<br />

für den Inhalt:<br />

Karl-Heinz Garbe<br />

Redaktion:<br />

Margret Topp,<br />

Helene Wentker<br />

Titelfoto:<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH<br />

Fotos:<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH<br />

Titelgestaltung:<br />

Peter Schladoth, Frankfurt<br />

Anzeigen:<br />

Karl-Heinz Garbe<br />

Die veröffentlichten Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die<br />

Auffassung des Herausgebers<br />

wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Anzeigenschluss ist jeweils<br />

vier Wochen vor Quartalsende;<br />

zur Zeit ist Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 3 gültig.<br />

Auflage: 4.500<br />

Einzelpreis: 0,45 Euro<br />

Druck:<br />

LV Druck<br />

Hülsebrockstraße 2<br />

48165 Münster<br />

Startschuss für neue Produktlinie<br />

„Friedensreiter“ - neue MDS-Produktpalette<br />

bei der Einkaufskette<br />

REWE. Seite 4 - 7.<br />

Gut aufgestellt:<br />

Erfolgreicher<br />

Fortbildungstag<br />

in der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Werkstatt am<br />

22. April. Lesen Sie auf Seite 8 - 11.<br />

Laden in Hiltrup schließt -<br />

am Kesslerweg wird wieder eröffnet<br />

und Hofladen wird erweitert.<br />

Lesen Sie auf Seite 26 - 29.<br />

Großes AWO Fest<br />

in Dortmund am<br />

21. und 22. August<br />

zum 90sten Geburtstag.<br />

Lesen Sie<br />

auf Seite 40 - 41.<br />

Fachanwalt Dr.<br />

Michael Kaven<br />

zum Heimgesetz:<br />

Interview<br />

Seite 30 - 31.<br />

AWO Bezirk<br />

Westliches Westfalen e.V.<br />

90 Jahre<br />

in Deutschland.<br />

Wir feiern.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

21. und 22. August <strong>2009</strong><br />

in Dortmund – rund um die Reinoldikirche<br />

Freitag,19.30 Uhr: GEIERABEND-Spezial<br />

Samstag,19.30 Uhr: Rock Orchester Ruhrgebeat<br />

an beiden Tagen: Die Maus Show<br />

Pilspickers · Dortmunder Shanty Chor · Die Sweethearts · Under Cover Crew ·<br />

VoiSis · Johnny Cash-Revue · Scheunenrocker · Chris & the Poor Boys ·<br />

AWO-Talk · Kinderbühne · Kinderfest · Kulinarisches<br />

Moderation: Tom Hegermann<br />

Aus dem Inhalt<br />

Startschuss für neue<br />

Produktlinie „Friedensreiter“<br />

Neue MDS-Produktpalette<br />

bei der Einkaufskette REWE Seite 4<br />

Gut aufgestellt<br />

Erfolgreicher Fortbildungstag<br />

in der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Werkstatt Seite 8<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> hat einen neuen<br />

Co-Trainer für Deeskalationstraining<br />

DOKI -ein Seminar über den<br />

Umgang mit Aggressionen Seite 12<br />

Wohnverbund-Tagung am 10. März<br />

„Professionelle<br />

Beziehungsgestaltung“ Seite 15<br />

Jahresabschlussabend am 7. Mai<br />

Rückblick und Ausblick Seite 16<br />

„Anders als normal“<br />

Bilderausstellung in Wesel Seite 17<br />

5. Mai <strong>2009</strong><br />

„Bei uns aber ist Frieden,<br />

wenn Arbeit da ist“ Seite 18<br />

Mit allen Sinnen genießen<br />

Sinnesgarten der Wohnstätte<br />

Haus Gremmendorf lädt zum<br />

sinnlichen Rundgang ein Seite 23<br />

„Wir hatten einen Leuchtturm:<br />

Wir müssen ihn wieder aufbauen“<br />

Laden in Hiltrup schließt - am<br />

Kesslerweg wird wieder eröffnet<br />

und Hofladen wird erweitert Seite 26<br />

„Das ist starker Tobak“<br />

Fachanwalt Dr. Michael Kaven<br />

über das neue Heimgesetz Seite 30<br />

Neue Nachbarn vor Ort<br />

Baubeginn am Baumberger Hof Seite 32<br />

Bilder & Berichte<br />

72-Stunden-Aktion in Wolbeck Seite 34<br />

„Cappuccino-Eckchen“<br />

in Haus Gremmendorf Seite 36<br />

Besucher bei <strong>Westfalenfleiß</strong> Seite 38<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Fußballer Seite 39<br />

90 Jahre AWO und 90 Stühle Seite 40<br />

Großes AWO Fest in Dortmund<br />

am 21. und 22. August Seite 41<br />

Hofkonzert auf Gut Kinderhaus Seite 42<br />

Besucher bei <strong>Westfalenfleiß</strong> Seite 44<br />

„TanzTee“ großer Erfolg Seite 45<br />

Gewinnen mit ECHO<br />

Preisrätsel Seite 46<br />

3


MDS<br />

4<br />

MDS GmbH<br />

Münsteraner Dienstleistungs Service<br />

®<br />

F R I E D E N S R E I T E R<br />

Der Westfälische Frieden ist eines der freudigsten Ereignisse der Europäischen<br />

Geschichte. Die Friedensverhandlungen zwischen den zwei Delegationen fanden in<br />

Münster und Osnabrück statt. Die Verhandlungsangebote wurden während der<br />

5-jährigen Friedensgespräche von Friedensreitern zwischen Münster und Osnabrück<br />

hin- und hergetragen. Im Oktober 1648 wurden im Rathaus zu Münster die<br />

Westfälischen Friedensverträge, die das Ende des 30-jährigen Krieges besiegelten,<br />

unterzeichnet.<br />

Friedensreiter verkündeten die freud- und friedbringende Nachricht des<br />

Westfälischen Friedens in ganz Europa, sie brachten den Menschen nicht nur eine<br />

politische Nachricht - die zum Jubeln und Feiern veranlasste, die Friedensreiter<br />

wurden auch zu Botschaftern westfälischer Lebensart und Spezialitäten.<br />

®<br />

F R I E D E N S R E I T E R<br />

Westfälische Genüsse<br />

Ursprünglich - Regional<br />

Produkte rund um den Friedensreiter®<br />

Das Sortiment umfasst derzeit 31 Produkte und wird ab Mitte Mai bei den<br />

12 REWE-Märkten in Münster angeboten:<br />

*Konfitüren* *Gelees* *Aufstriche* *Gebäcke* *Pesto* *Essig*<br />

*Öle* *Gewürzsalze* *Spirituosen* *Liköre* *Sekt*


Verkaufsstart Friedensreiter-Produkte (v.l.): Karl-Heinz Garbe, Jürgen Rölle (Rewe), Ines<br />

Khaldoun, Norbert Mussenbrock, Thomas Zacharias (Wirtschaftsförderung). Foto: REWE<br />

Startschuss für neue Produktlinie<br />

Neue MDS-Produktpalette bei der Einkaufskette REWE seit Mitte Mai <strong>2009</strong><br />

Der integrative Dienstleister<br />

- MDS GmbH, der sich die<br />

Lizenzrechte für das Symbol<br />

des Westfälischen Friedens<br />

gesichert hat, beliefert seit<br />

Mitte Mai die zwölf REWE-<br />

Supermärkte in Münster<br />

Kooperation im großen<br />

Stil: Jürgen Rölle von der<br />

Lebensmittelkette REWE und<br />

Norbert Mussenbrock von der<br />

MDS (v.r.). Foto: REWE<br />

mit derzeit 31 Produkten.<br />

Das Sortiment soll ständig<br />

erweitert werden.<br />

Derzeit umfasst die Produktpalette<br />

„ rund um den<br />

Friedensreiter“ verschie-<br />

MDS<br />

dene Sorten an Konfitüren,<br />

Gebäck, Pesto, Essig, Öle,<br />

Spirituosen und Sekt. Beim<br />

Verkaufsstart dieses Sortiments<br />

in den zwölf REWE-<br />

Märkten in Münster am 14.<br />

Mai präsentierten Westfalen-<br />

5


fleiß-Geschäftsführer Karl-<br />

Heinz Garbe, MDS-Betriebsleiter<br />

Norbert Mussenbrock<br />

und MDS-Mitarbeiterin Ines<br />

Khaldoun gemeinsam mit<br />

Jürgen Rölle von der Lebensmittelkette<br />

REWE sowie<br />

Thomas Zacharias von der<br />

Wirtschaftsförderung Münster<br />

die Friedensreiter-Produkte<br />

der Öffentlichkeit.<br />

Regionale Verbundenheit<br />

und neue Arbeitsplätze<br />

Erfreut über die Kooperation<br />

mit der MDS GmbH erklärte<br />

Jürgen Rölle, REWE-Bezirksmanager<br />

für Münster,<br />

anlässlich der Präsentation<br />

der neuen Produkte: „Mit<br />

der Aufnahme der Produkte<br />

rund um den Friedensreiter<br />

in unser Sortiment<br />

unterstützen wir heimische<br />

Erzeugnisse und setzen ein<br />

Zeichen unserer regionalen<br />

Verbundenheit.“<br />

„Wir haben mit REWE einen<br />

Partner gefunden“, betonte<br />

Norbert Mussenbrock, „der<br />

die Leistungsfähigkeit und<br />

Kompetenz von integrativen<br />

Unternehmen erkannt hat<br />

und uns ermöglicht, Arbeitsplätze<br />

für Menschen mit und<br />

ohne Behinderung zu sichern<br />

und zu schaffen.“ Mit<br />

der Belieferung der REWE,<br />

so erläuterte <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Lebensmittelkette REWE<br />

6<br />

Ines Khaldoun und Norbert Mussenbrock von der MDS /<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> haben die Produktserie Friedensreiter<br />

entwickelt, die es seit Mitte Mai in den zwölf Münsteraner<br />

REWE-Märkten zu kaufen gibt. Foto: Hallo/Jens Könning<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz<br />

Garbe, sei zunächst ein<br />

neuer Arbeitsplatz entstanden.<br />

„Weitere Arbeitsplätze“,<br />

so Karl-Heinz Garbe weiter,<br />

„sollen bei der MDS mit<br />

dem Ausbau des Sortiments<br />

folgen!“<br />

Die zwölf REWE Supermärkte in Münster gehören zu den bundesweit<br />

3.300 Supermärkten der Kölner REWE Group. Mit einem Umsatz von<br />

rund 45 Milliarden Euro, 290.000 Mitarbeitern und Aktivitäten in<br />

14 europäischen Ländern zählt die REWE Group zu den führenden<br />

deutschen und europäischen Lebensmittelhändlern.<br />

Nach der erfolgreichen<br />

Präsentation freuten sich<br />

besonders Betriebsleiter<br />

Norbert Mussenbrock und<br />

Ines Khaldoun von der MDS<br />

GmbH. Immerhin - sie haben<br />

es mit ihren Produkten<br />

bis in die Regale der Rewe-<br />

Märkte in Münster geschafft.<br />

Auch wenn es bis dahin ein<br />

weiter und vor allem arbeitsreicher<br />

Weg war. “Aber es hat<br />

sich gelohnt“, ist sich das<br />

Team einig. „Damit treten<br />

wir den Beweis an, dass auch<br />

Menschen mit Behinderung


konkurrenzfähige Produkte<br />

schaffen können“, freut<br />

sich Norbert Mussenbrock.<br />

Denn hergestellt werden die<br />

Friedensreiter-Produkte bis<br />

auf wenige Ausnahmen von<br />

den 140 behinderten und<br />

nicht behinderten Mitarbeitern<br />

der MDS. Und die<br />

sind ebenfalls stolz, wenn sie<br />

„ihre“ Produkte, das, was sie<br />

selbst produziert haben, im<br />

Supermarkt in den Verkaufsregalen<br />

sehen.<br />

Münsteraner DienstleistungsService GmbH<br />

Die MDS GmbH ist ein integratives Unternehmen. Integrationsunternehmen<br />

bieten Menschen mit Behinderung Beschäftigungsangebote<br />

zu Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes (arbeits- und tarifrechtliche<br />

Normalität). Als gemeinnütziges Unternehmen beschäftigt<br />

die MDS GmbH mindestens 40 % und maximal 50 % schwerbehinderte<br />

Menschen. Gesellschafterin der MDS GmbH ist die gemeinnützige <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

GmbH, die seit mehr als 85 Jahren Menschen mit Behinderung<br />

Arbeits- und Wohnangebote bietet.<br />

MDS<br />

Ursprünglich und regional<br />

versprechen die Friedensreiterprodukte<br />

westfälische<br />

Genüsse pur. Fotos: ik<br />

7


Gut aufgestellt<br />

Erfolgreicher Fortbildungstag am 22. April<br />

in der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Werkstatt<br />

Zum dritten Mal fand in<br />

der Hauptwerkstatt der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH am<br />

Kesslerweg mit 200 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

am 22. April ein Fortbildungstag<br />

statt.<br />

Zwei Themen standen dabei<br />

auf dem Programm: Die<br />

Einführung in das Datenmanagementsystem<br />

„DATA“<br />

für Gruppenleiterinnen und<br />

Gruppenleiter der Werkstatt<br />

und die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema „Migration<br />

und Behinderung“.<br />

Zum Auftakt des Fortbildungstages<br />

trafen sich<br />

8<br />

Karl-Heinz Garbe begrüßt die<br />

200 Teilnehmer des Fortbildungstages<br />

am 22. April.<br />

die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Stehcafé im<br />

Eingangsbereich und ver-<br />

sammelten sich ab 9 Uhr<br />

im Speisesaal zum Plenum.<br />

Hier hieß <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz<br />

Garbe die Teilnehmer der<br />

Tagung willkommen und begrüßte<br />

als ersten Referenten<br />

Dr. Uwe Hüttmeier von der<br />

Ingenieurgesellschaft Hüttmeier<br />

& Partner GmbH.<br />

Einführungsvortrag und<br />

AG‘s zum Thema„DATA“<br />

In seinem Einführungsreferat<br />

stellte Dr. Uwe Hüttmeier<br />

das Programm „DATA“ vor,<br />

- ein Datenmanagementsystem,<br />

das es ermöglicht,<br />

alle in einer zentralen<br />

Im Eingangsbereich der<br />

Hauptwerkstatt der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

GmbH am<br />

Kesslerweg trafen sich die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zum Auftakt des Fortbildungstages<br />

am<br />

22. April im Stehcafé.


Dr. Uwe Hüttmeier hält einen<br />

Einführungsvortrag zum<br />

Thema „DATA“.<br />

Datenbank gespeicherten<br />

betrieblichen Daten einfach,<br />

schnell und direkt für unterschiedliche<br />

Abteilungen und<br />

spezielle Themen verfügbar<br />

zu machen. Besonders bei<br />

der differenzierten Bearbeitung<br />

von Belegungsdaten in<br />

Arbeitsgruppen, so betonte<br />

Dr. Hüttmeier, sei die direkte<br />

Verfügbarkeit der Daten<br />

auch für Gruppenleiter eine<br />

Vereinfachung.<br />

Im Anschluss an die theoretische<br />

Einführung wandten<br />

sich die Teilnehmer dem<br />

praktischen Teil zu, der Einweisung<br />

in „DATA“. Die Moderation<br />

der insgesamt 19<br />

Workshops mit je sechs bis<br />

acht Teilnehmern übernahmen<br />

Verwaltungsmitarbeiter<br />

und Mitarbeiter des Sozialen<br />

Dienstes.<br />

Im Bild (v.l): Ludger<br />

Heitmann, Diana Gravelschomaker,<br />

Rainer Gottwald,<br />

Erika Haas, Hans Jürgen Göritz,<br />

Lisa Gutt, Robert Haverkamp<br />

und Monika Depner.<br />

Dank der gut ausgeschilderten<br />

Hinweise auf<br />

die Gruppenräume konnten<br />

auch alle ihre „richtigen“<br />

Räumlichkeiten ausmachen<br />

und fanden jeden<br />

Gruppenraum bestens mit<br />

Client-Plätzen ausgestattet<br />

vor, so dass anhand von<br />

ausgewählten Verwendungsbeispielen<br />

die Möglichkeiten<br />

des Einsatzes von „DATA“<br />

anschaulich demonstriert<br />

werden konnte.<br />

Impulsreferate und AG‘s<br />

zum Thema„Migration“<br />

Das zweite Tagungsthema<br />

nach der Mittagspause<br />

lautete „Migration“. Ein<br />

9


Werkstätten-Forbildungstag am 22. April <strong>2009</strong><br />

Im Anschluss an die theoretische Einführung wandten sich die<br />

Teilnehmer dem praktischen Teil zu, der Einweisung in „DATA“.<br />

Impulsreferat zum „Migrationsleitbild<br />

der Stadt Münster“<br />

hielt Andrea Reckfort<br />

von der Koordinierungsstelle<br />

für Migration und Interkulturelle<br />

Angelegenheiten der<br />

Stadt Münster, gefolgt von<br />

Doris Rüter, Behindertenbeauftragte<br />

der Stadt Münster,<br />

die in ihrem Referat „Menschen<br />

mit Behinderung und<br />

Migrationsvorgeschichte“<br />

besonders die Aspekte der<br />

Andrea Reckfort (li) und Doris Rüter von der Stadt Münster<br />

hielten beim <strong>Westfalenfleiß</strong>-Fortbildungstag am 22. April die<br />

Impulsreferate zum Thema „Migration und Behinderung“.<br />

10<br />

Fördermöglichkeiten und<br />

Integrationskonzepte darstellte.<br />

In den Diskussionen, die in<br />

den anschließenden Arbeitsgruppen<br />

geführt wurden,<br />

zeigte sich, wie notwendig<br />

und wichtig die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema<br />

„Migration“ für den Arbeitsalltag<br />

ist und es wurden<br />

konstruktive Vorschläge er-<br />

arbeitet, sich perspektivisch<br />

dieses Themas anzunehmen.<br />

Zum Abschluss des Fortbildungstages<br />

versammelten<br />

sich die Teilnehmer ein letztes<br />

Mal im Plenum und verfolgten<br />

interessiert die Vorstellung<br />

der Workshopergeb-<br />

nisse, bis dann Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Garbe sich<br />

dankend verabschiedete.<br />

„Wir sind gut aufgestellt“,<br />

erklärte er, „und ich bedanke<br />

mich bei allen Mitarbeitern<br />

für ihren täglichen Einsatz in<br />

der Arbeit mit Menschen mit<br />

Behinderungen!“ mt<br />

Feedback<br />

Im Nachgang zum Fortbildungstag am 22. April<br />

erhielten alle Teilnehmer eine umfangreiche<br />

Dokumentation, in der sämtliche Workshop-<br />

Ergebnisse, Vorträge und Referate gebündelt und<br />

aufgearbeitet sind.<br />

Außerdem liegt die Auswertung der Feedbackbögen<br />

vor: Bei 151 ausgegebenen Beurteilungsbögen<br />

gab es einen Rücklauf von 104, das sind<br />

68,9 Prozent. In der Gesamtbeurteilung wurde<br />

die Fortbildung mit der Note 2,3 bewertet.


Zwei Themen standen am 22. April beim <strong>Westfalenfleiß</strong>-Fortbildungstag auf dem Programm:<br />

Die Einführung in das Datenmanagementsystem „DATA“ für Gruppenleiter der Werkstatt und<br />

die Auseinandersetzung mit dem Thema „Migration und Behinderung“. Fotos: mt / tr<br />

11


Fortbildung bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> hat einen neuen<br />

Co-Trainer für Deeskalationstraining<br />

DOKI - ein Seminar über den<br />

Umgang mit Aggressionen<br />

Im Tageseminar „DOKI“ am 12. Mai gab Phillipp Sattler (li.) sein Debüt als neuer Co-Trainer für<br />

Deeskalationstraining - sehr zur Freude von Gerda Fockenbrock und Carlos Escalera. Fotos: mt<br />

Es ist still. Niemand redet.<br />

Paarweise im gebührenden<br />

Abstand zueinander ringen<br />

jeweils zwei Teilnehmer<br />

miteinander, verschlungen<br />

in fließenden Bewegungen,<br />

konzentriert und intensiv,<br />

fast andächtig meditativ.<br />

Kaum jemand käme auf den<br />

Gedanken, dass es in diesem<br />

Seminar um Aggression<br />

geht. Um den Umgang mit<br />

Aggressionen, die viele der<br />

Teilnehmer nur zu gut aus<br />

ihrem Arbeitsalltag kennen.<br />

Es sind Mitarbeiter aus<br />

den Werkstätten und dem<br />

Wohnverbund der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

und der Lebenshilfe<br />

12<br />

in Münster, - Mitarbeiter, die<br />

in ihrem Berufsalltag mit der<br />

Aggressivität von Menschen<br />

mit Behinderungen zu tun<br />

haben.<br />

Körperlicher Dialog beim<br />

Umgang mit Aggressionen<br />

Sie haben sich am 12. Mai zu<br />

einem Weiterbildungstag in<br />

der großen <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Sporthalle versammelt, um<br />

Deeskalationsstrategien zu<br />

erproben. Sie üben Techniken<br />

und Handgriffe, die<br />

spielerisch leicht erscheinen.<br />

Körpersprache ist das Medium,<br />

wie sie miteinander<br />

kommunizieren.<br />

„Die Berührung, der körperliche<br />

Kontakt, das ist es, womit<br />

Menschen ursprünglich<br />

miteinander in Beziehung<br />

getreten sind. Zu diesem<br />

Ursprung kehren wir zurück.<br />

Wir machen wieder sichtbar,<br />

was viele von uns verloren<br />

haben. Wir reden nicht, sondern<br />

agieren miteinander,<br />

gehen aufeinander zu und<br />

treten in den körperlichen<br />

Dialog“, so bringt es Seminarleiter<br />

Carlos Escalera auf<br />

den Punkt.<br />

Für <strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gerda<br />

Fockenbrock war es vor<br />

acht Jahren ein „Glücks-


fall“, Carlos Escalera, der<br />

an der Universität Madrid<br />

Pädagogik studierte und<br />

heute in Hamburg lebt, als<br />

Referenten für hauseigene<br />

Seminare zu gewinnen.<br />

Seit dem hat der 46jährige<br />

Diplom-Pädagoge als Therapeut<br />

und Erfinder mit<br />

seinem Konzept der „Dialogorientierten<br />

körperlichen<br />

Intervention“, - kurz DOKI<br />

genannt, - längst Furore<br />

gemacht. Wird landesweit<br />

angefragt, wenn es um<br />

Deeskalationsstrategien<br />

geht, wie hier im Seminar<br />

bei <strong>Westfalenfleiß</strong>. Dort<br />

bietet er seit einigen Jahren<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

Trainingssequenzen für die<br />

Mitarbeiter im Umgang mit<br />

Aggressionen an.<br />

Deeskalationtraining<br />

mit neuem Co-Trainer<br />

Inzwischen hat er gemeinsam<br />

mit Gerda Fockenbrock<br />

aus dem Teilnehmerkreis der<br />

Seminare einen Co-Trainer<br />

rekrutiert. Es ist der Heilpädagoge<br />

und Teamleiter Phillip<br />

Sattler, der heute in dem<br />

Seminar sein Debüt gibt<br />

und erstmals die kollegiale<br />

Beratung unter seiner Regie<br />

hat. Allerdings steht Carlos<br />

Escalera ihm zur Seite.<br />

Fortbildung bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Phillip Sattler (li.): „Beim Training im Mitarbeiterkreis können wir lernen, wie wir uns gegenseitig<br />

mental stärken können und dabei immer wieder die innere Haltung überprüfen.“<br />

Interveniert, korrigiert und<br />

demonstriert mit dem neuen<br />

Co-Trainer gemeinsam, wie<br />

ein Angegriffener eine Bedrohung<br />

aushalten kann und<br />

sich mit dem „Elefantengriff“<br />

aus der Klemme befreit.<br />

„Dabei“, so Sattler und<br />

wendet sich an die Seminarteilnehmer,<br />

„geht es nicht<br />

darum, schnell aus der<br />

Situation raus zu kommen,<br />

sondern sich Zeit zu lassen,<br />

denn so verliert der Angreifende<br />

Kraft. Der spezielle<br />

Griff an sich ist gar nicht<br />

so wichtig, eher die Selbstwahrnehmung,<br />

nämlich sich<br />

darüber klar zu sein, was ich<br />

„Der spezielle Griff an sich ist gar nicht so wichtig, eher die Selbstwahrnehmung“, sagt Phillip Sattler.<br />

13


Fortbildung bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Carlos Escalera (re.) demonstriert mit dem neuen Co-Trainer<br />

Philipp Sattler, wie ein Angegriffener sich mit dem „Elefantengriff“<br />

aus der Klemme befreit. Foto: mt<br />

in dem anderen damit auslöse!“<br />

„Überhaupt“, so Sattler<br />

weiter, sei DOKI keine reine<br />

Selbstverteidigung, sondern<br />

im Vordergrund stehe, sich<br />

selbst zu schützen und sich<br />

körperlich in sein Gegenüber<br />

reinzuspüren und miteinander<br />

in die Körperspannungen<br />

reinzugehen, die<br />

Verantwortung für sich und<br />

den anderen zu übernehmen.<br />

Hier setze DOKI an mit<br />

dem Ziel, von der inneren<br />

An- in die Entspannung zu<br />

kommen.<br />

Dabei sei DOKI keine<br />

Heilung im Sinne von<br />

Therapie, sondern eine<br />

Dialoggestaltung, ergänzt<br />

Carlos Escalera. Ihm gehe<br />

es darum, dass Menschen<br />

bei Impulsausbrüchen „aus<br />

der Feindseligkeits- und<br />

Ohnmachtsspirale herauskommen<br />

und von der Abwendung<br />

vom Mitmenschen<br />

zu einer Hinwendung finden<br />

können.“<br />

14<br />

Nach Beendigung dieser<br />

Übung beginnt die Mittagspause.<br />

Die Gruppe setzt<br />

sich an den langen Tisch im<br />

hinteren Teil der Sporthalle.<br />

Mehr innere Ruhe und<br />

intensiveres Gespür<br />

Die Atmosphäre ist herzlich<br />

und entspannt und die Resonanz<br />

der Seminarteilnehmer<br />

vielfältig. Einige erzählen,<br />

dass sie durch die Seminare<br />

mehr innere Ruhe gefunden<br />

haben und dass ihr Gespür<br />

intensiver geworden ist. Ein<br />

Teilnehmer bekennt: „Jetzt<br />

kannst Du mich ruhig auf<br />

die Matte schmeißen, und<br />

ich reagiere viel gelassener<br />

als früher!“<br />

Auch Gerda Fockenbrock hat<br />

sich zu der Runde gesetzt.<br />

Sie freut sich darüber, dass<br />

ihr Vorhaben, das sie mit<br />

Carlos Escalera in die Tat<br />

umgesetzt hat, so gut gelungen<br />

ist. Ihr Statement: „Wir<br />

möchten unseren Mitarbeitern<br />

mit diesen Seminaren<br />

deutlich machen, dass wir<br />

sie mit Gefühlen von Ohnmacht<br />

und auch unterdrückter<br />

Wut, die im Berufsalltag<br />

hochkommen können,<br />

nicht allein lassen. Vielmehr<br />

wollen wir sie befähigen,<br />

in ihrem Arbeitsumfeld ein<br />

professionelles Klima zu<br />

schaffen. Und dass wir jetzt<br />

mit Phillip Sattler als neuen<br />

Co-Trainer jemanden haben,<br />

der als Anlaufstelle und Ratgeber<br />

für Kollegen fungiert,<br />

freut uns ganz besonders.“<br />

Ohne innere Haltung nützt<br />

keine körperliche Technik<br />

Der Verantwortung für<br />

diese Aufgabe ist sich Phillip<br />

Sattler, für den der Einsatz<br />

als Co-Trainer auch eine<br />

sportliche Herausforderung<br />

ist, bewusst. „Mein Ziel ist es<br />

nicht nur, gezielte Griffe und<br />

Abwehrtechniken zu vermitteln<br />

oder sie perfekt zu<br />

beherrschen“, so konstatiert<br />

er, „sondern im Training im<br />

Mitarbeiterkreis können wir<br />

lernen, wie wir uns gegenseitig<br />

mental stärken können<br />

und dabei immer wieder die<br />

innere Haltung überprüfen.“<br />

Das ist das Stichwort für<br />

Carlos Escalera, der dem nickend<br />

zustimmt: „Wichtig ist<br />

es, dabei sich selbst und das<br />

Gegenüber zu erspüren und<br />

intuitiv in eine deeskalierende<br />

Haltung zu kommen. Es<br />

geht immer um die innere<br />

Haltung. Wenn die nicht<br />

stimmt, dann nützt keine<br />

körperliche Technik.“<br />

mt


Lebensbereich Wohnen<br />

Erfolgreiche Jahrestagung des Wohnverbunds<br />

zum Thema „Professionelle Beziehungsgestaltung“<br />

Er ist landesweit gefragt,<br />

Honorarprofessor an der<br />

Universität Duisburg-<br />

Essen und setzt sich als<br />

Akademieleiter der Sozial-<br />

Medizinischen Akademie<br />

MEDIKON in Oberhausen<br />

vielfältig mit sozialen Themen<br />

auseinander: Prof. Dr.<br />

Dr. Walter Machtemes. Am<br />

10. März kam er anlässlich<br />

der jährlichen Fachtagung<br />

für Mitarbeiter des Wohnverbundes<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

GmbH nach Münster<br />

ins Stadtweinhaus.<br />

„Wir sind sehr froh, dass<br />

wir Prof. Machtemes als<br />

Fachreferent für unseren<br />

Fortbildungstag gewinnen<br />

konnten“, sagt <strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gerda Fockenbrock, die<br />

betont, dass bei der einmal<br />

jährlich stattfindenden<br />

Tagesveranstaltung immer<br />

richtungweisende Themen<br />

der Behindertenhilfe behandelt<br />

werden. Das diesjährige<br />

Schwerpunktthema lautete<br />

„Professionelle Beziehungsgestaltung<br />

im Lebensbereich<br />

Wohnen“, zu dem Prof. Dr.<br />

Dr. Walter Machtemes zum<br />

Auftakt der Tagung einen<br />

Vortrag hielt und das die<br />

Mitarbeiter im Anschluss in<br />

Arbeitgruppen vertieften.<br />

Weiteres Thema: „Sexualität<br />

im Lebensbereich Wohnen“<br />

Ein weiterer Aspekt, der bei<br />

der Fachtagung behandelt<br />

wurde, war die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema<br />

„Sexualität im Lebensbereich<br />

Wohnen“. Hierzu<br />

stellte sich im Plenum das<br />

KUS-Team vor. „KUS“ steht<br />

für „Kollegiale Unterstützung<br />

für Sexualitätsbezogene<br />

Themen“ und der Name ist<br />

Programm. Anhand einer<br />

Power Point Präsentation<br />

Fortbildung bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

stellte es das zehnköpfige<br />

Team vor und auch dieses<br />

Thema wurde anschliessend<br />

in Arbeitsgruppen diskutiert.<br />

Beim Abschluss der Tagung<br />

waren sich Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter einig. „Es tut<br />

gut, eigene Betrachtungsweisen<br />

und Handlungskompetenzen<br />

gemeinsam<br />

zu reflektieren“, stellten sie<br />

begeistert fest.<br />

mt<br />

Gerda Fockenbrock (im Bild rechts, Mitte): „Mit unserem Fortbildungsangebot wollen wir unsere<br />

Mitarbeiter befähigen, in ihrem Arbeitsumfeld ein professionelles Klima zu schaffen.“ Fotos: jl<br />

15


Jahresabschlussabend am 7. Mai <strong>2009</strong><br />

Karl-Heinz Garbe Burkhard Müller Dieter Kunath<br />

Frank Szypior Christian Müller-Fahlbusch Markus Langenhorst<br />

Rückblick auf das Jahr 2008 bei der Jahresabschlussversammlung am 7. Mai<br />

Am 7. Mai lud <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Eltern, Angehörige und Betreuer<br />

ein, in der der Rückblick auf das<br />

Jahr 2008 auf der Tagesordnung<br />

stand. Den Auftakt zu der Veranstaltung<br />

machte <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz Garbe<br />

mit dem Bericht der Geschäftsführung,<br />

gefolgt von Frank<br />

16<br />

Szypior und Christian Müller-Fahlbusch.<br />

Sie erörterten die Arbeit der<br />

Werkstatträte der Beschäftigten<br />

und die Elternvertreter Burkhard<br />

Müller und Dieter Kunath berichteten<br />

über die Arbeit der Elternvertretung<br />

und des Werkstattbeirates<br />

im Jahr 2008. Mit einem Vortrag<br />

von Brigitte Jost vom Betreu-<br />

ungsverein der Lebenshilfe über<br />

das neue Betreuungsrecht und<br />

anschließender Diskussion mit<br />

Fragen zur Praxis endete die<br />

Jahresabschlussversammlung.<br />

Die musikalische Umrahmung<br />

übernahm der Gitarrist und <strong>Westfalenfleiß</strong>-Mitarbeiter<br />

Markus<br />

Langenhorst.<br />

Brigitte Jost vom Betreuungsverein der Lebenshilfe Münster informierte die Angehörigen beim<br />

Jahresabschlussabend am 7. Mai über das Betreuungsrecht.


Freuen sich über die positive<br />

Resonanz des Publikums:<br />

Thomas Czubay, Marija<br />

Olbrich, Tom Kaven und<br />

Dania Frönd (v.li.) bei der<br />

Ausstellungseröffnung<br />

„Anders als normal“ in Wesel.<br />

„Anders als normal“<br />

Ausstellung in Wesel mit Fotos des <strong>Westfalenfleiß</strong>-Kalenders <strong>2009</strong><br />

„Eigentlich waren die Fotos<br />

ja „nur“ als Kalenderbilder<br />

gedacht, aber jetzt freuen<br />

wir uns sehr, sie hier drei<br />

Wochen in Wesel in einer<br />

Ausstellung zeigen zu<br />

können.“ Mit diesen Worten<br />

eröffnet Landrat Dr. Ansgar<br />

Müller am 31. März in Wesel<br />

die Ausstellung „Anders als<br />

normal“ mit Fotos von Menschen<br />

mit Behinderungen.<br />

Viele interessierte Gäste<br />

haben sich zu der Vernissage<br />

im Foyer des Kreishauses<br />

versammelt, - und sind<br />

begeistert. Mit dabei ist auch<br />

die Fotografin und pädagogische<br />

Mitarbeiterin der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> Dania Frönd,<br />

Wohnbereichsleiterin Marija<br />

Olbrich, die das Kalenderprojekt<br />

federführend begleitet<br />

und zwei der „Kalendermodels“,<br />

- Thomas Czubay<br />

und Tom Kaven, beide beschäftigt<br />

in der Werkstatt der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> in Münster.<br />

Das Quartett ist eigens zur<br />

Eröffnung aus Münster<br />

anreist, um über den Werdegang<br />

von der Idee bis zur<br />

Präsentation der Fotos als<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Kalender<br />

<strong>2009</strong> zu berichten. Realisiert<br />

wurde das erfolgreiche<br />

Projekt vor allem mit finanzieller<br />

Unterstützung der<br />

Aktion Mensch.<br />

Über die positive Resonanz<br />

im Publikum freut sich<br />

besonders Erika Morsch,<br />

Behindertenbeauftragte des<br />

Kreises Wesel.<br />

Hinweis im Internet<br />

weckte das Interesse<br />

„Ich habe den Kalender<br />

zufällig auf der Homepage<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong> im Internet<br />

entdeckt und hatte die<br />

Idee, die Fotomotive in einer<br />

Ausstellung zu präsentieren“,<br />

Landrat Dr. Ansgar Müller (re.) eröffnet die Ausstellung<br />

„Anders als normal“ im Foyer des Kreishauses in Wesel.<br />

erklärt Erika Morsch. Nach<br />

einer Anfrage bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

seien die Fotos dann zu<br />

einer Ausstellung mit 13 gerahmten<br />

Bildern und ergänzenden<br />

Texten zusammengestellt<br />

worden. Dass auch<br />

Thomas Czubay und Tom<br />

Kaven, - zwei der mitwirkenden<br />

„Models“, nicht den Weg<br />

nach Wesel scheuten, um<br />

über ihre Erfahrungen beim<br />

Casting und Fotoshooting zu<br />

erzählen, gefällt ihr sehr. „Ihnen<br />

ist anzumerken, wie viel<br />

Spaß sie bei der Mitwirkung<br />

hatten und wie stolz sie sind,<br />

dass sich so viele Menschen<br />

ihre Bilder ansehen“ so Erika<br />

Morsch beim Rundgang<br />

durch das Ausstellungsfoyer.<br />

„Und“, so ergänzen Marija<br />

Olbrich und die Fotografin<br />

Dania Frönd übereinstimmend,<br />

„stolz sind sie auf das<br />

Vertrauen in sich selbst und<br />

ihre eigenen Fähigkeiten.“<br />

Nach dem offiziellen Teil<br />

der Ausstellungseröffnung<br />

im Foyer entpuppt sich der<br />

Kalender als Renner. Zahlreiche<br />

Gäste reihen sich in<br />

die Schlange ein und kaufen<br />

ein Exemplar. „Diese ausdrucksvollen<br />

Bilder sind so<br />

toll, die können sich zu jeder<br />

Jahreszeit sehen lassen“, so<br />

das Resümee der Ausstellungsbesucher.<br />

17


Aktionstag 5. Mai in Münster<br />

Schöne blonde Augen<br />

Programmkino Cinema zeigte Film zum Europäischen Protesttag am 5. Mai<br />

Das Thema heißt Geburt, und die<br />

Schauspieler bereiten sich vor.<br />

Kein Thema könnte heikler sein<br />

für dieses Ensemble vom terra est<br />

vita-Hof im Wendland, denn alle<br />

Angehörigen sind Menschen mit<br />

einer geistigen Behinderung und<br />

bei manchen von ihnen war die<br />

Geburt traumatisch. Ihre Sehn-<br />

18<br />

sucht nach Liebe und der Wunsch<br />

einmal eigene Kinder zu haben,<br />

wird zur aufreibenden Erfahrung.<br />

Die Regisseure Simon Brückner<br />

und Anna Reinking begleiten zwei<br />

Theaterregisseurinnen bei ihrer<br />

Arbeit. Die Bilder der Dokumentation<br />

sind stark und lebendig und die<br />

Kommunikation der Protagonisten<br />

untereinander ist berührend. Die<br />

sympathischen Schauspieler sind<br />

sehr motiviert, zeigen vollen<br />

körperlichen Einsatz und Willen,<br />

um das große Ziel zu erreichen<br />

und ihr Stück auf die Bühne zu<br />

bringen. Am Ende überzeugt das<br />

Ensemble mit einer berührenden<br />

Theateraufführung.


„Bei uns aber ist Frieden,<br />

wenn Arbeit da ist“<br />

Lebenshilfe und <strong>Westfalenfleiß</strong> luden ein zur<br />

Podiumsdiskussion im Programmkino Cinema<br />

Als die Kamera näher heranfährt,<br />

traut man seinen<br />

Augen nicht. Ist da Gut<br />

Kinderhaus zum Drehort<br />

geworden? Nein. Das Gut<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong> im Münsterland<br />

ist es nicht. Aber der<br />

idyllische terra est vita-Hof<br />

im Wendland mit seinen<br />

Bewohnern als Schauplatz<br />

dieses Films mit und über<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

erinnert durchaus<br />

an Gut Kinderhaus.<br />

Mucksmäuschenstill ist es<br />

im Cinema, als „Schöne<br />

blonde Augen“ auf der Lein-<br />

wand seinen Lauf nimmt.<br />

Dieser 90minütige Dokumentarfilm<br />

wagt sich an die<br />

Themen heran, die auch<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

einen wichtigen<br />

Stellenwert im Leben haben:<br />

Sexualität, Schwangerschaft,<br />

Geburt, der Wunsch, eigene<br />

Kinder zu bekommen.<br />

Mit diesen Fragen setzen<br />

sich die Schauspieler, Bewohner<br />

des Wendland-<br />

Hofes, auseinander, indem<br />

sie über Wochen ein Theaterstück<br />

vorbereiten, mit<br />

dem sie am Ende zur großen<br />

Premiere an der<br />

Berliner Akademie<br />

der Künste auftreten.<br />

Über acht Monate<br />

lang begleitet sie das<br />

Filmteam mit sensibler,<br />

einfühlsamer<br />

Kameraführung, so<br />

dass am Ende ein<br />

Beitrag der ganz besonderen<br />

Art steht:<br />

„Keine märchenhafte<br />

Fiktion, sondern<br />

ein Ausschnitt<br />

der Realität, der den<br />

meisten Menschen<br />

fremd ist“, wie es in<br />

einer Beschreibung<br />

zu dem Film heißt.<br />

Aufmerksam verfolgen<br />

die Zuschauer,<br />

Aktionstag 5. Mai in Münster<br />

„Wir leben in dieser Stadt,<br />

zahlen Steuern, arbeiten und<br />

möchten unsere Rechte“, mit<br />

diesem Statement eröffnete<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Garbe (re.),<br />

- hier im Bild mit dem Vorsitzenden<br />

des Werkstattrates<br />

Frank Szypior, - die Podiumsdiskussion<br />

nach dem<br />

Kinofilm.<br />

darunter viele Beschäftigte<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong>, im Cinema<br />

den Film.<br />

Europäischer Protesttag<br />

mit Film und Diskussion<br />

Eingeladen zu dieser Veranstaltung<br />

am 5. Mai hatte aus<br />

Anlass des „Europäischen<br />

Protesttages für Menschen<br />

mit Behinderungen“ die<br />

Lebenshilfe Münster, gemeinsam<br />

mit Christian<br />

Schlief und Carolin Saß vom<br />

Wohnverbund der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

GmbH. Aber auch<br />

Vertreterinnen des öffentlichen<br />

Lebens waren an die-<br />

19


„Münster müsste finanziell<br />

mehr tun, damit Freizeitgruppen<br />

für Erwachsene<br />

weiterlaufen können.“ Diese<br />

„Kleinigkeit“ gab Michael<br />

Angly, Mitglied des Lebenshilferates<br />

NRW, der Münsteraner<br />

Bürgermeisterin Karin<br />

Reismann mit auf den Weg.<br />

20<br />

DAMIT EIN SCHADENFALL<br />

FÜR SIE KEIN BEINBRUCH IST<br />

Unser professionelles Schadenmanagement<br />

bringt Sie schnell wieder auf die Beine.<br />

Soviel ist sicher.<br />

Unser Vorausdenken<br />

sichert Ihre Zukunft.<br />

sem Abend gekommen, um<br />

nach der Filmvorführung<br />

mit den Menschen mit Behinderungen<br />

ins Gespräch<br />

zu kommen.<br />

Die Umsetzung der Rechte<br />

in den Alltag ist schwierig<br />

Zu dem Podiumsgespräch<br />

begrüßte Birgit Honsel-<br />

Ackermann als stellvertretende<br />

Geschäftsführerin<br />

der Lebenshilfe. Sie lenkte<br />

eingangs das Augenmerk auf<br />

„6,9 Millionen Menschen<br />

mit Behinderungen, darunter<br />

420.000 Menschen mit<br />

geistiger Behinderung. Und<br />

erinnerte daran, dass das<br />

Benachteiligungsverbot im<br />

Grundgesetz verankert sei.<br />

Wolbecker Windmühle 45 48167 Münster<br />

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„Dennoch sieht die Praxis oft<br />

anders aus“, so Birgit Honsel-Ackermann.<br />

Menschen<br />

mit Behinderungen hätten<br />

jedoch das Recht, eine Schule<br />

zu besuchen, ein Recht auf<br />

Partnerschaft, Sexualität und<br />

Schwangerschaft.<br />

Doch - ein wenig zur Enttäuschung<br />

der Lebenshilfe-Repräsentantin<br />

- waren<br />

es nach dem Film weniger<br />

diese Themen, die im Frage-<br />

Antwort-Reigen aufgegriffen<br />

wurde. Vielmehr ging es<br />

um in der Wirtschaftskrise<br />

brennende Fragen nach<br />

Arbeit und (schwindenden)<br />

Zuschüssen.<br />

Verbesserungswürdiges<br />

auch in Münster<br />

Es war Karl-Heinz Garbe als<br />

Geschäftsführer der <strong>Westfalenfleiß</strong>,<br />

der die Diskussion<br />

eröffnete, und er tat es mit<br />

einem selbstbewussten<br />

Statement: „Wir leben in<br />

dieser Stadt, zahlen Steuern,<br />

arbeiten und möchten unsere<br />

Rechte. Das gelingt, aber<br />

in größeren Kleinigkeiten<br />

müssen wir noch viel tun“,<br />

sagte er. Dass man in Münster<br />

„schon weit“ sei, fand die<br />

Vorsitzende der Behindertenkommission,<br />

Marianne<br />

Koch. Trotzdem sah sie auch<br />

Verbesserungswürdiges. So<br />

wünschte sie sich von Ratsvertretern<br />

noch mehr Interesse<br />

für die Themen und<br />

Belange Behinderter. Und<br />

man brauche „noch mehr<br />

Kontakte, um sich gegenseitig<br />

kennen zu lernen“, so<br />

Marianne Koch.


Aktionstag 5. Mai in Münster<br />

Frank Szypior (im Bild li.) vertrat als Vorsitzender des <strong>Westfalenfleiß</strong>-Werkstattrates vor den<br />

politischen Repräsentantinnen (re.) die Interessen der Werkstattbeschäftigten. Fotos: hwe<br />

Dass zwei Mitarbeiterinnen<br />

im münsterschen Rathaus,<br />

darunter eine Rollstuhlfahrer,<br />

damit beschäftigt seien,<br />

„dass Sie sich wohlfühlen“,<br />

betonte Bürgermeisterin Karin<br />

Reismann an die Adresse<br />

der Menschen mit Behinderungen.<br />

Sie sagte ihnen zu,<br />

dass „wir alle miteinander<br />

ein Riesennetz sind, auf<br />

dem wir Sie tragen wollen.<br />

Sie sollen durch dieses Netz<br />

nicht durchfallen können.“<br />

Und noch etwas: „Treten Sie<br />

mir auf die Füße, wenn was<br />

ist.“ Augenzwinkernd verriet<br />

die Bürgermeisterin dabei<br />

auch, wo sie auf dem „kleinen<br />

Dienstweg“ am besten<br />

erreichbar ist: Am Aasee,<br />

wenn sie dort ihre Runden<br />

dreht.<br />

„Eine Kleinigkeit“ gab<br />

Michael Angly als Mitglied<br />

des Lebenshilferates NRW<br />

den politischen Repräsentantinnen<br />

mit: „Münster<br />

müsste finanziell mehr tun,<br />

damit Freizeitgruppen für<br />

Erwachsene weiterlaufen<br />

können.“ Denn die seien oft<br />

auf Fahrdienste angewiesen,<br />

und solche würden nicht<br />

(mehr) mit öffentlichen<br />

Zuschüssen unterstützt.<br />

Ob dieser Wunsch in Zeiten<br />

eng geschnürter Sparpakete<br />

Wirklichkeit werden kann,<br />

ließ Karin Reismann offen.<br />

Doch sie ermunterte Angly,<br />

solche Treffen auch ohne<br />

öffentliche Gelder möglichst<br />

fortzuführen.<br />

Wirtschaftskrise wirft<br />

brennende Fragen auf<br />

Auf die Wirtschaftskrise ging<br />

Karl-Heinz Garbe ein. Sie<br />

Aktionstag 5. Mai in Münster<br />

Benachteiligung verboten<br />

und Rechte stärken<br />

Der Weg ist frei für die Umsetzung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

Seit 1994 gibt es das Benachteiligungsverbot, verankert im Grundgesetz,<br />

wo es heißt: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt<br />

werden. Die „Aktion Mensch“ hat daraufhin 1998 die „Aktion<br />

Grundgesetz“ ins Leben gerufen. Sie soll dazu beitragen, das Benachteilungsverbot<br />

in allen Lebensbereichen umzusetzen. Den 5. Mai hat<br />

die „Aktion Mensch“ als „Euopäischen Protesttag zur Gleichstellung<br />

behinderter Menschen“ deklariert. Ein weiterer Schritt folgte am<br />

19. Dezember 2008. Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderungen passierte damals den Bundesrat. Mit dieser<br />

Ratifikation ist der Weg frei für ihre Umseetzung in Deutschland.<br />

Zentrale Punkte der UN-Konvention sind: das Recht auf Arbeit für<br />

Menschen mit Behinderungen, die verbindliche Festschreibung eines<br />

integrativen Bildungssystems, die Forderung nach einem selbstbestimmten<br />

Leben und die Verpflichtung zur Barrierefreiheit.<br />

21


Aktionstag 5. Mai in Münster<br />

werde auch für die Werkstätten<br />

für Menschen mit<br />

Behinderungen schwierig,<br />

weil weniger Aufträge herein<br />

kämen. „Bei uns aber ist<br />

Frieden, wenn Arbeit da ist“,<br />

so Garbe. Er versprach daher,<br />

die anfallenden Arbeiten<br />

„gut zu verteilen, damit alle<br />

zu tun haben“ - und zwar<br />

im Rahmen ihrer individuellen<br />

Möglichkeiten. Die<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> zähle über<br />

90 Auftraggeber, „die wir<br />

behalten wollen.“ Dennoch<br />

könne es geschehen, „dass<br />

es zwischendurch Engpässe“<br />

gibt, wenn die Auftragslage<br />

dünner werde. Gerade in<br />

solchen Phasen könne man<br />

Bildungsoffensiven starten.<br />

Man sei dabei, Maßnahmen<br />

zu erarbeiten, um „die<br />

nächsten Monate, die nicht<br />

leicht werden, zu überstehen“,<br />

fand Garbe deutliche<br />

Worte. Die in dem Appell<br />

mündeten: „Ich denke, wir<br />

werden es schaffen.“<br />

Bäderschließungen<br />

sind bedauerlich<br />

Weitere Fragen bezogen sich<br />

auf das Bäderkonzept der<br />

Stadt Münster, das Karin<br />

Reismann noch einmal<br />

erklärte mit dem abschließenden<br />

Statement, man<br />

müsse bei aller Wehmut über<br />

die Bäderschließungen auch<br />

sehen, „dass Münster noch<br />

immer mehr Wasserfläche<br />

hat als die Stadt Dortmund.“<br />

22<br />

hwe<br />

Kommentar<br />

Gut so<br />

Immerhin. Auch wenn sich die<br />

Erwartungen der stellvertretenden<br />

Geschäftsführerin der<br />

Lebenshilfe Münster, Birgit<br />

Honsel-Ackermann, nicht so ganz<br />

erfüllten, sind Veranstaltungen<br />

wie die am 5. Mai im Cinema ein<br />

Schlaglicht auf Themen, die nicht<br />

ständig auf den Tagesordnungen<br />

von Politikern und im Bewusstsein<br />

der Öffentlichkeit auftau-<br />

Michael Angly überreicht der<br />

Münsteraner Bürgermeisterin<br />

Karin Reismann die UN-Konvention<br />

über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderungen,<br />

- geschrieben in „leichter<br />

Sprache“, die auch für Menschen<br />

mit Behinderungen gut<br />

verständlich ist. Foto: hwe<br />

chen. Zwar hatte sich Honsel<br />

Ackermann eine Diskussion erhofft,<br />

die an das „Schöne blonde<br />

Augen“-Filmthema Sexualität und<br />

Kinderwunsch bei Menschen mit<br />

Behinderungen anknüpfte. Doch<br />

die „Themen des Tages“ drehten<br />

sich um Arbeit, Freizeit, Bäder.<br />

Das ist mehr als legitim. Schließlich<br />

waren es die Menschen mit<br />

Behinderungen - wenn sich auch<br />

nur wenige trauten, öffentlich<br />

in diesem Rahmen zu reden - die<br />

diese Themen anschnitten.<br />

Immerhin. Auch wenn neben<br />

den <strong>Westfalenfleiß</strong>-Beschäftigten<br />

und offiziell geladenen<br />

Vertreterinnen des öffentlichen<br />

Lebens niemand sonst den Weg<br />

zu dieser Filmveranstaltung fand,<br />

so bewirkt doch die öffentliche<br />

Berichterstattung über einen<br />

solchen Abend das Ihre. Und<br />

sorgt dafür, dass ein solcher<br />

Europäischer Protesttag für<br />

Menschen mit Behinderungen da<br />

ankommt, wo er hingehört: Ins<br />

öffentliche Bewusstsein.<br />

Immerhin. Auch wenn das, was<br />

als Diskussionsforum gedacht<br />

war, etwas zurückhaltend über<br />

die „Bühne“ ging, so entwickelte<br />

sich doch ein Austausch zwischen<br />

den Vertreterinnen des<br />

öffentlichen Lebens und den<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Dass dabei innere Barrieren zu<br />

überwinden waren, lag wohl<br />

auch an ungünstigen äußeren<br />

Bedingungen. Politikerinnen, die<br />

vor der Leinwand standen und<br />

Zuschauer, die im hintersten Teil<br />

des Kinos saßen, kommen kaum<br />

in ein entspanntes Gespräch,<br />

wenn dazwischen reihenweise<br />

leere Kinostühle klaffen. „Auf<br />

Augenhöhe“ war das nicht.<br />

Manchmal sind es solche Rahmenbedingungen,<br />

die über einen<br />

Gesprächsverlauf entscheiden.<br />

Aber wie gesagt. Immerhin.<br />

Immerhin gibt es solche Aktionen<br />

von und für Menschen mit<br />

Behinderungen in Münster. Und<br />

das ist gut so.<br />

hwe


Freuen sich über den neuen Sinnesgarten der Wohnstätte Haus Gremmendorf: . <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Geschäftsführerin Gerda Fockenbrock, Lilli Jörling, Angelika Reschwamm, Oliver Jendricke und<br />

Wohnbereichsleiter Richard Kretschmann (v. li.). Fotos: mt<br />

Mit allen Sinnen genießen<br />

Schauen, Riechen, Tasten und Schmecken: Der neue Sinnesgarten der<br />

Wohnstätte Haus Gremmendorf lädt zu einem sinnlichen Rundgang ein<br />

„Und der Wald ist<br />

unser Geschenk“, sind<br />

sich <strong>Westfalenfleiß</strong>-<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerda Fockenbrock und<br />

Wohnbereichsleiter Richard<br />

Kretschmann einig. Sie<br />

begleiteten Bewohnerinnen<br />

und Bewohner bei ihrem<br />

ersten Rundgang durch<br />

Ulrich Dabrock und Gerda<br />

Fockenbrock vor dem Herzstück<br />

des Sinnesgartens, der<br />

Wassersäule mit Teichanlage.<br />

den neuen Sinnesgarten<br />

der Wohnstätte Haus<br />

Gremmendorf.<br />

Dort erschließt sich ein<br />

Areal mit einem gut verbundenen<br />

Wegenetz kleinerer<br />

und größerer Rundwege<br />

- jeweils in einheitlicher<br />

Pflasterung, da - wie man<br />

weiß - unterschiedliche<br />

Pflasterarten oft als Barrieren<br />

wahrgenommen werden.<br />

Von einem Hügel, der<br />

künstlich angelegt wurde,<br />

fällt der Blick auf die Teichanlage.<br />

Bänke und Lauben<br />

laden zum Verweilen. Ganz<br />

wichtig für die Bewohner<br />

auch eine Gedenkstätte, die<br />

23


Sinnesgarten<br />

sie sich gewünscht haben zu<br />

Ehren derjenigen, die in der<br />

Wohnstätte verstorben sind,<br />

jedoch auf Heimatfriedhöfen<br />

beerdigt liegen. „Unsere<br />

Bewohner wünschten sich<br />

schon lange einen Ort, wo<br />

sie dieser ehemaligen Mitbewohner<br />

gedenken können“,<br />

sagt Richard Kretschmann.<br />

Nach einem kurzen Innehalten<br />

vor der Gedenkstätte<br />

zieht es die Gruppe zum<br />

Trainieren im Pavillon des Sinnesgartens ihre Geschicklichkeit: Ulrich Dabrock und Helmut Pelzer<br />

(li. im Bild), Gerda Fockenbrock, Elke Engelmeyer und Richard Kretschmann (im Bild re., v.li.).<br />

24<br />

Pavillon, in dem farbenfrohe<br />

Klangelemente zum Spielen<br />

und Ausprobieren einladen.<br />

Vom Reiz<br />

der Sinne<br />

Nicht weit vom Pavillon entfernt<br />

gibt es eine Möglichkeit<br />

zum Schnuppern, - vor<br />

einem hoch angelegten, aus<br />

Naturstein gemauerten Beet,<br />

frisch bepflanzt mit jungen<br />

Kräutern.<br />

Rundgang durch den Sinnesgarten<br />

mit Richard<br />

Kretschmann, Heinz-Rudolf<br />

Redinger, Karl-Ludwig Dierker,<br />

Gerda Fockenbrock und<br />

Marion Bauknecht (v. li.).<br />

Weitläufig zieht sich der Sinnesgarten<br />

durch das gesamte<br />

hintere Areal der Wohnstätte<br />

hin, - mit Bäumen als Schattenspender,<br />

Vogelvoliere,<br />

Brunnen, einem Pavillon mit<br />

Klangkörpern und einem<br />

Fußerfahrungsfeld, über das<br />

man barfuß gehen kann,<br />

- aber auch Skulpturen und<br />

Plastiken als Elemente, die<br />

auch den Tastsinn einladen<br />

und Bewohner wie Besucher<br />

ansprechen.


Gerda Fockenbrock, Chistina Keller und Richard Kretschmann (v. li.) vor dem rustikalen Steinbeet<br />

mit den frisch angepflanzten jungen Kräutern. Fotos: mt<br />

Offizielle Eröffnung<br />

am 11. September<br />

Die offizielle Eröffnung des<br />

Sinnesgarten der Wohnstätte<br />

Haus Gremmendorf findet<br />

am 11. September <strong>2009</strong><br />

statt. Bis dahin werden auch<br />

die letzten Kräuter in dem<br />

rustikalen Steinbeet ihren<br />

würzigen Duft verströmen,<br />

- für die offiziellen Gäste am<br />

Vormittag und bei einem<br />

großen Sommerfest am<br />

Nachmittag, zu dem bereits<br />

jetzt schon alle Interessierten<br />

herzlich eingeladen sind.<br />

Und dabei freuen sich<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gerda Fockenbrock<br />

und Wohnbereichsleiter<br />

Richard Kretschmann ganz<br />

besonders darüber, dass<br />

viele offizielle Vertreter ihre<br />

Teilnahme an dem Fest<br />

bereits verbindlich zugesagt<br />

haben. „Ohne die finanzielle<br />

Unterstützung der Stiftung<br />

Wohlfahrtspflege und der<br />

Aktion Mensch “, so Gerda<br />

Fockenbrock und Richard<br />

Kretschmann übereinstimmend,<br />

„hätten wir das<br />

Projekt Sinnesgarten nicht<br />

verwirklichen können.“<br />

hwe/mt<br />

25


Laden Mensch und Natur<br />

„Wir hatten einen Leuchtturm:<br />

Wir müssen ihn wieder aufbauen“<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Laden in Hiltrup schließt - Werkstattladen am Kesslerweg<br />

wird wieder eröffnet und Hofladen auf Gut Kinderhaus erweitert<br />

„Wir haben so viel Herzblut<br />

und Arbeit in dieses Projekt<br />

gelegt. Es ist schade,<br />

dass es jetzt zu Ende geht.“<br />

Und doch kommen Karl<br />

Stahlhöfer als Leiter der<br />

Gärtnerei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

und seine Mannschaft an<br />

den harten Fakten nicht<br />

vorbei: Der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Laden<br />

an der Bodelschwinghstraße<br />

in Hiltrup<br />

wird geschlossen.<br />

Am 30. Juni ist es so weit.<br />

Die <strong>Westfalenfleiß</strong> wird im<br />

Gegenzug dazu den Hofladen<br />

auf Gut Kinderhaus<br />

erweitern und ihren Werkstattladen<br />

wieder am alten<br />

Standort am Kesslerweg<br />

eröffnen.<br />

Für diesen Standort sprechen<br />

mehrere Vorteile: „Wir<br />

26<br />

Max Pommer weist auf die große Auswahl an Beet- und Balkonpflanzen<br />

hin. Auch er bedauert den Abschied aus Hiltrup.<br />

müssen keine Miete zahlen.<br />

Der Laden ist an die Gärtnerei<br />

angebunden, wo sich die<br />

Kunden ebenfalls umschauen<br />

können. Der Kesslerweg-<br />

Laden ist vielen Kunden<br />

noch altvertraut“, zählt Karl<br />

Stahlhöfer Argumente auf.<br />

Trotzdem: Mit schwerem<br />

Herzen verlässt die Mannschaft<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

„Viele, die zu uns in den<br />

Laden kommen, suchen auch<br />

mal ein Gespräch und schütten<br />

ihr Herz aus. Dass wir zuhörten,<br />

das war gefragt“, sagt<br />

Floristin Karina Hauphoff<br />

(re.), - hier im Bild mit Inge<br />

Backhaus. Doch auch sie<br />

weiß: „Davon kann ein Geschäft<br />

nicht überleben. Die<br />

Umsätze müssen stimmen.“


Laden Mensch und Natur<br />

Der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Laden an der Bodelschwinghstraße in Hiltrup wird am 30. Juni geschlossen.<br />

Mit schwerem Herzen verlässt die Mannschaft der <strong>Westfalenfleiß</strong> Hiltrup. Doch bis zum letzten<br />

Tag wird ausverkauft, - allem voran die frischen Erdbeeren von Gut Kinderhaus. Fotos: hwe<br />

Hiltrup. Doch die roten<br />

Zahlen sprachen besonders<br />

in den letzten beiden Jahren<br />

gegen eine Fortführung.<br />

Karl Stahlhöfer: „Als wir vor<br />

sieben Jahren starteten, war<br />

die Wirtschaftslage noch<br />

eine andere. Eschweiler<br />

schloss soeben, und wir<br />

öffneten: Das war ein günstiger<br />

Moment. Zuerst lief es<br />

wunderbar. Aber dann kam<br />

„Geiz ist geil“ in Mode. Kunden<br />

begannen sich spürbar<br />

anderweitig zu orientieren:<br />

In Billig- und Baumärkten,<br />

überall gab und gibt es<br />

Pflanzen. Hinzu kam, dass<br />

wir nur eine so genannte<br />

1 B-Lage an der Bodelschwinghstraße<br />

haben. Wir<br />

haben keine Laufkundschaft,<br />

und die Umsätze gingen<br />

zurück. Parallel dazu stiegen<br />

die Energiepreise stark an.“<br />

Die Kundschaft<br />

reagiert betroffen<br />

Die Kundschaft, die dem<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Laden in<br />

Hiltrup die Treue hält, reagiert<br />

betroffen auf die<br />

bevorstehende Schließung.<br />

„Meist sind das Familien<br />

mit Kindern und alte Leute.<br />

Besonders für die Senioren<br />

wird es schwer, denn wie sollen<br />

sie in die großen Märkte<br />

kommen? Und dort können<br />

sie nicht - wie bei uns - zwei<br />

Äpfel oder Miniportionen<br />

kaufen. Dort sind die Waren<br />

meist in großen Mengen<br />

abgepackt“, gibt Stahlhöfer<br />

das <strong>Echo</strong> aus der Kundschaft<br />

wieder. Und noch etwas<br />

werden die Kunden sehr<br />

vermissen: Die <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

lieferte ihnen Waren auf<br />

Wunsch und unentgeltlich<br />

ins Haus. „Wer tut das schon<br />

in großen Centern und<br />

Märkten?“, fragt Stahlhöfer.<br />

Aber die Umsätze<br />

müssen stimmen<br />

„Viele, die zu uns kommen,<br />

suchen auch mal ein Gespräch<br />

und schütten ihr<br />

Herz aus. Dass wir zuhörten,<br />

das war gefragt“, ergänzt<br />

Floristin Karina Hauphoff.<br />

Doch auch sie weiß: „Davon<br />

kann ein Geschäft nicht<br />

überleben. Die Umsätze<br />

müssen stimmen.“<br />

27


Laden Mensch und Natur<br />

Ausverkauf: André Vetter will<br />

den Kunden den Abschied<br />

versüßen. Im Juni lockt der<br />

Laden in Hiltrup mit Sonderaktionen<br />

und Rabatten von<br />

20 bis 50 Prozent.<br />

28<br />

Da aber haperte es. Obwohl<br />

das Sortiment ansprechend<br />

ist, wie auch Besucher und<br />

Kunden immer wieder versichern.<br />

Frisches Obst, Gemüse von<br />

Gut Kinderhaus seien vor<br />

allem gefragt, sagt Karina<br />

Hauphoff. Blumen, Floristik<br />

ebenfalls. „Zu Anlässen wie<br />

Hochzeiten oder Kinderkommunion<br />

haben wir uns<br />

mit den Jahren einen Namen<br />

erworben und gute Aufträge<br />

hereingeholt“, sagt sie stolz.<br />

Werkstattprodukte, Holzspielzeug<br />

und Dekoartikel<br />

für alle Jahreszeiten rundeten<br />

das Angebot auf der<br />

200-Quadratmeter-Verkaufsfläche<br />

ab.<br />

Sonderaktionen und<br />

Rabatte zum Ausverkauf<br />

Mit Sonderaktionen und Rabatten<br />

von 20 bis 50 Prozent<br />

will der Laden in Hiltrup<br />

seinen Abschied im Juni<br />

einläuten und den Kunden<br />

versüßen.<br />

Zwar werde in den kommenden<br />

Wochen „ nur noch<br />

ausverkauft“, sagt Frau<br />

Hauphoff, doch die frischen


Abschied: Auch für Kerstin Lohmann, Maren Kremer und Inge Backhaus (v.re.) geht die Zeit in<br />

Hiltrup zu Ende. Sie haben in diesen sieben Jahren viel gelernt: Eigenständigkeit, großes Selbstbewusstsein,<br />

sicheres Auftreten und die Fähigkeit, Kunden anzusprechen. Fotos: hwe<br />

Ernten vom Gut Kinderhaus<br />

- allen voran Erdbeeren und<br />

Beerenobst - gibt’s bis zum<br />

letzten Tag.<br />

Beschäftigte und Mitarbeiter<br />

bleiben bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Auch für sechs Beschäftigte<br />

und vier Mitarbeiter - davon<br />

zwei Auszubildende<br />

- geht die Zeit in Hiltrup zu<br />

Ende. Bis auf zwei waren die<br />

Beschäftigten vom ersten<br />

Tag an mit dabei. „Sie haben<br />

in diesen sieben Jahren viel<br />

gelernt: Eigenständigkeit,<br />

großes Selbstbewusstsein,<br />

sicheres Auftreten und die<br />

Fähigkeit, Kunden anzusprechen<br />

und zu bedienen“,<br />

zählt Karl Stahlhöfer<br />

das Erlernte auf. Die sechs<br />

Beschäftigten gehen nun<br />

an den Kesslerweg zurück.<br />

Entweder werden sie wieder<br />

in den Werkstätten oder bei<br />

MDS tätig werden. „Sie sind<br />

traurig, dass der Laden ge-<br />

schlossen wird“, beschreibt<br />

Stahlhöfer die Stimmung<br />

schlicht und eindeutig. Denn<br />

an einem Außenstandort arbeiten<br />

zu dürfen, machte die<br />

sechs Beschäftigten stolz.<br />

Nun würden die Mitarbeiter<br />

vom Sozialdienst eingeschaltet,<br />

um für die sechs<br />

Betroffenen optimale neue<br />

Beschäftigungen zu finden:<br />

Da werden Praktika angeboten,<br />

Profile erstellt, um<br />

zu sehen, was im Einzelfall<br />

guttut und richtig ist, so<br />

Stahlhöfer. Auch die Mitarbeiter<br />

werden nicht arbeitslos,<br />

sondern bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

weiterbeschäftigt. In<br />

Der Verkauf geht weiter: Der<br />

Hofladen auf Gut Kinderhaus<br />

wird erweitert und in der<br />

Gärtnerei am Kesslerweg wird<br />

das Sortiment des Hiltruper<br />

Ladens ab dem 1. Juli weiter<br />

angeboten, - in gewohnter<br />

Qualität und Frische!<br />

wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten ist das viel.<br />

Verkauf geht weiter am<br />

Kesslerweg und im Hofladen<br />

Natürlich „tut das weh, wenn<br />

wir jetzt schließen“, sagt<br />

Karl Stahlhöfer. Doch dann<br />

schaut er auch schon nach<br />

vorn: „Wir hatten hier so<br />

etwas wie einen Leuchtturm,<br />

der für unsere gute Arbeit<br />

und Produkte stand. Das<br />

müssen wir jetzt im Hofladen<br />

und am Kesslerweg<br />

wieder aufbauen.“<br />

hwe<br />

29


Interview<br />

„Das ist starker Tobak“<br />

Fachanwalt Dr. Michael Kaven über das neue Heimgesetz<br />

und seine Auswirkungen auf das Erbrecht<br />

Das neue „Heimgesetz“<br />

ist in Nordrhein Westfalen<br />

am 1. Januar <strong>2009</strong> in Kraft<br />

getreten. Es bringt gravierende<br />

Veränderungen für<br />

viele Eltern von Kindern<br />

mit Behinderungen, die ihr<br />

Testament gemacht haben<br />

oder machen wollen. Über<br />

die neuen Rechtsgrundlagen<br />

und ihre Folgen sprach<br />

die <strong>Echo</strong>-Redaktion jetzt<br />

mit Dr. Michael Kaven,<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

GmbH.<br />

ECHO: Herr Dr. Kaven, was<br />

besagt das neue Heimgesetz?<br />

Dr. Michael Kaven: Die<br />

wesentlichste Veränderung<br />

ist die: Es ist Einrichtungen<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

oder Pflege- und<br />

Altenheimen für Senioren<br />

untersagt, sich von und<br />

zugunsten von Bewohnern<br />

geldwerte Leistungen über<br />

die vertraglich vereinbarten<br />

Kosten hinaus gewähren<br />

zu lassen. Dieses Verbot gilt<br />

auch für Beschäftigte oder<br />

sonstige in der Betreuungseinrichtung<br />

tätige Personen.<br />

Nur geringwertige Aufmerksamkeiten<br />

sind erlaubt. Im<br />

Klartext: Wenn Eltern von<br />

Kindern mit Behinderung<br />

in ihrem Testament Zuwendungen<br />

an den Heimträger,<br />

30<br />

unter dessen Dach ihr Kind<br />

lebt, machen oder auch an<br />

mit dem Heimträger verbundene<br />

Stiftungen, dann<br />

ist eine solche Verfügung<br />

unwirksam.<br />

ECHO: Was geschieht dann?<br />

Dr. Michael Kaven: Dann<br />

tritt die gesetzliche Erbfolge<br />

an die Stelle. Der Heimträger<br />

jedenfalls kann nicht erben.<br />

Das ist schon starker Tobak<br />

und für die Einrichtungen<br />

problematisch. Denn sie<br />

sind vielfach auf Zuwendungen<br />

angewiesen in<br />

Zeiten, da ihnen die Ressourcen<br />

wegbrechen und die<br />

Rahmenbedingungen sich<br />

verschlechtern.<br />

Starker Tobak aber auch<br />

deshalb, weil es offensichtlich<br />

notwendig zu sein<br />

scheint, eine gesetzliche<br />

Vorgabe zu machen, die eine<br />

Zwei-Klassen-Gesellschaft<br />

in einem Heim unterbindet.<br />

Ein solcher Schritt des<br />

Gesetzgebers ist nur damit<br />

zu erklären, dass es hier<br />

schon manchen Missbrauch<br />

gegeben hat. Und um eine<br />

solidarische Behandlung<br />

durchzusetzen, geht man<br />

den Weg über das Gesetz.<br />

ECHO: Eltern können also<br />

auch nicht mehr ihr Geld<br />

beispielsweise in die Dieter-<br />

Kunath-Stiftung geben?<br />

Dr. Michael Kaven: Doch.<br />

Das ist etwas anderes. So<br />

etwas wie die Dieter-Kunath-<br />

Stiftung darf weiterhin sein,<br />

weil diese Stiftung für sich<br />

steht und selbstständig<br />

entscheidet, wohin das Geld<br />

fließt. Vorausgesetzt, man<br />

ist mit dem Zweck dieser<br />

Stiftung einverstanden - die<br />

Dieter-Kunath-Stiftung bei-<br />

Dr. Michael Kaven, Fachanwalt<br />

für Sozialrecht und<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH spricht<br />

mit „ECHO“ über die neuen<br />

Rechtsgrundlagen des „Heimgesetzes“,<br />

das am 1. Januar<br />

<strong>2009</strong> in Nordrhein- Westfalen<br />

in Kraft getreten ist.<br />

Foto: Franziska von Schmeling


spielsweise finanziert Kultur<br />

und Freizeitaktivitäten<br />

- kann man dorthin stiften.<br />

Das bedeutet allerdings, dass<br />

sich der einzelne mit dem<br />

Zweck einer solchen Stiftung<br />

sehr genau auseinandersetzen<br />

muss. Und noch etwas<br />

ist wichtig: In dem Gremium,<br />

das über die Verwendung der<br />

Stiftungsgelder entscheidet,<br />

dürfte kein Entscheidungsträger<br />

der Einrichtung - also<br />

in unserem Fallbeispiel der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> - sitzen.<br />

ECHO: Heißt das, dass Eltern<br />

ihr behindertes Kind nicht im<br />

Testament bedenken können,<br />

oder dass das Geld, das das<br />

Kind erbt, auf die Finanzierung<br />

des Heimplatzes angerechnet<br />

wird?<br />

Dr. Michael Kaven: Das können<br />

Eltern nach wie vor mit<br />

einem so genannten Behindertentestament<br />

verhindern,<br />

das wir seit 1975 kennen<br />

und das den Zugriff des<br />

Staates unterbindet. Wenn<br />

ein Mensch mit Behinderung<br />

persönlich erbt, sollte<br />

in dem Testament vermerkt<br />

sein, für welche Zwecke das<br />

Geld eingesetzt werden soll:<br />

beispielsweise für soziale<br />

Kontakte, für das Umfeld,<br />

in dem er lebt, für die Theatergruppe,<br />

in der er spielt.<br />

Das bedeutet, dass dann<br />

solidarisch auch die Gruppe,<br />

das Umfeld, der Verein, das<br />

Theaterprojekt mitprofitieren<br />

können. Aber ich betone:<br />

Es ist wichtig, dass Leute,<br />

die ihr Testament schreiben<br />

wollen, sich Rechtsbeistand<br />

holen, dass sie sich an einem<br />

Tisch versammeln und ausdrücken,<br />

was sie testamentarisch<br />

festlegen wollen. Denn<br />

an sensiblen Punkten reibt<br />

sich das Sozial- mit dem<br />

Erbrecht. Und an diesen<br />

Stellen gibt es kein Testament,<br />

das man auf Knopfdruck<br />

aus dem Computer<br />

ziehen kann. Ein Testament<br />

ist im Gegenteil eine höchst<br />

persönliche Angelegenheit<br />

- das gilt besonders, wenn es<br />

Kinder mit Behinderungen<br />

bedenken will.<br />

Ein Behindertentestament<br />

ohne fachkundige Beratung<br />

geht definitiv nicht - es sei<br />

denn, dass nach dem Tod<br />

des Erblassers die Anwälte<br />

verdienen sollen...<br />

ECHO: Wenn Eltern ihre<br />

behinderten Kinder im Testament<br />

bedenken können, ohne<br />

dass der Staat Zugriff aufs<br />

Erbe nimmt, ist doch alles<br />

gut. Warum dann die Aufregung<br />

um die neue Einschränkung<br />

im Heimgesetz?<br />

Dr. Michael Kaven: Weil es<br />

(viele) Eltern gibt, die sich<br />

beispielsweise so verbunden<br />

mit der Einrichtung fühlen,<br />

in der ihr Kind betreut wird,<br />

dass sie dieser direkt etwas<br />

zu Gute kommen lassen<br />

möchten. Diese Möglichkeit<br />

jedoch wird durch das neue<br />

Gesetz verschlossen.<br />

Interview<br />

ECHO: Ein Wort zur Geschichte<br />

dieser Gesetzgebung?<br />

Dr. Michael Kaven: Früher<br />

war das Heimgesetz<br />

Bundessache. Nach der so<br />

genannten Föderalismusreform<br />

ist es in die Regelung<br />

der Länder gekommen,<br />

und die haben ihre Gesetze<br />

novelliert. NRW humpelte in<br />

diesem Prozess etwas hinterher.<br />

Doch Anfang diesen<br />

Jahres hat NRW ein neues<br />

Heimgesetz zur Geltung<br />

gebracht - das den Trägern<br />

von Einrichtungen genau<br />

die beschriebene Einschränkung<br />

auferlegt. Noch weiß<br />

man nicht genau, wohin<br />

die neue Rechtssprechung<br />

hinauslaufen soll. Dazu<br />

ist sie noch zu frisch. Aber<br />

wichtig ist dieser Merksatz:<br />

Eine Koppelung zwischen<br />

finanziellen Zuwendungen<br />

und einem bestehenden<br />

Heimvertrag sind nach dem<br />

Gesetz unzulässig. Wer also<br />

in seinem Testament eine<br />

Einrichtung wie <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

begünstigt, in der<br />

sein Kind lebt, hat hier eine<br />

ungültige Verfügung verfasst.<br />

Nur um solche Testamente<br />

geht es. Alle anderen stehen<br />

weiterhin wie ein Baum.<br />

ECHO: Herr Dr. Kaven,<br />

herzlichen Dank für dieses<br />

Interview.<br />

hwe<br />

31


Baubeginn am Baumberger Hof: Unternehmer Uwe Bußmann ist mit seinem Bagger angerückt<br />

und vor Ort sind Gerda Fockenbrock, Petra Pahls und Petra Schlingmann (v.li.). Fotos: mt<br />

Neue Nachbarn vor Ort<br />

Baubeginn am Baumberger Hof in Nienberge -<br />

Petra Pahls freut sich auf ihr neues Zuhause<br />

„Ich kann mir das noch gar<br />

nicht vorstellen, dass ich<br />

hier einmal wohnen werde“,<br />

sagt Petra Pahls und blickt<br />

in die leere Baugrube, als<br />

sie neben dem aufgeschichteten<br />

Haufen aus Sand und<br />

Erde steht.<br />

Aber sie freut sich auf ihr<br />

neues Zuhause. Die Nienbergerin<br />

Petra Pahls, sie<br />

32<br />

ist hier aufgewachsen und<br />

lebt zur Zeit noch in ihrem<br />

Elternhaus, das nur einige<br />

Straßen entfernt liegt. Sie<br />

kann es kaum erwarten,<br />

hier einzuziehen. An diesem<br />

sonnigen Frühsommertag<br />

hat sie sich gemeinsam mit<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gerda Fockenbrock<br />

und der zukünftigen<br />

Wohnbereichsleiterin Petra<br />

Schlingmann als eine der<br />

zahlreichen Bewerber zu<br />

einem Besichtigungstermin<br />

„vor Ort“ am „Baumberger<br />

Hof“ getroffen. Dort entsteht<br />

ihr neues Zuhause, denn<br />

hier baut der Wohnverbund<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH<br />

ein modellhaft konzipiertes<br />

zentral gelegenes Wohnhaus<br />

für Menschen mit und ohne<br />

Behinderung.<br />

Petra Pahls kann es kaum<br />

erwarten, bis das neue Wohnhaus<br />

am Baumberger Hof<br />

endlich fertig ist und freut<br />

sich auf ihr neues Zuhause.


Der gesamte alte Baukörper<br />

ist abgerissen, auch der Teil<br />

des Gebäudes, der ursprünglich<br />

erhalten werden sollte, -<br />

das Konzept des integrativen<br />

Wohnmodells aber bleibt.<br />

Die ersten Bagger sind angerückt.<br />

Der Bau des „Wohnhauses<br />

Baumberger Hof - ein<br />

integratives Wohnmodell“<br />

hat begonnen. Nicht nur<br />

Petra Pahls kann es kaum erwarten,<br />

bis das Haus endlich<br />

fertig ist.<br />

Das integrative Wohnprojekt<br />

ist einzigartig in Münster<br />

Auch Gerda Fockenbrock,<br />

freut sich darauf, wenn<br />

das Haus im Herzen von<br />

Nienberge steht und die<br />

ersten Bewohner einziehen<br />

können, denn dann erfüllt<br />

sich für sie ein lange und<br />

mit viel Elan verfolgter Plan:<br />

„Wir bauen ein Haus, in dem<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

in kleinen Gruppen<br />

im Rahmen des stationären<br />

Wohnens zusammen leben;<br />

in dem Mieter mit Behinderungen<br />

je nach ihrem individuellen<br />

Bedarf Unterstützung<br />

durch den Fachdienst<br />

des „Ambulant Unterstützten<br />

Wohnens“ erhalten und<br />

in dem als dritte Gruppe<br />

Menschen ohne Behinderungen<br />

leben, die einen<br />

Wohnberechtigungsschein<br />

haben.“<br />

Ein neues Projekt, gefördert<br />

von der Aktion Mensch und<br />

der Stiftung Wohlfahrtspflege<br />

NRW und einzigartig in<br />

Münster, bringt <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

damit auf den Weg.<br />

„Die Warteliste der Bewerberinnen<br />

und Bewerber<br />

ist lang“, stellt die Wohnbereichsleiterin<br />

Petra<br />

Schlingmann fest, für die<br />

das integrative Wohnmodell<br />

auch eine berufliche<br />

Herausforderung ist. „Am<br />

Ende des Jahres wird der Bau<br />

voraussichtlich abgeschlos-<br />

Baubeginn am Baumberger Hof<br />

Gerda Fockenbrock und Petra Schlingmann (v.li.) erzählen von<br />

den neuen Bewohner des Baumberger Hofs. Petra Pahls freut<br />

sich sehr darüber, dass sie viele bereits aus der Werkstatt kennt.<br />

sen sein“, erläutert sie, „und<br />

da ist es jetzt an der Zeit, die<br />

zukünftigen Bewohner auf<br />

ihr neues Zuhause vorzubereiten.“<br />

Nachbarschaftliches<br />

Miteinander ist wichtig<br />

Gerda Fockenbrock nickt<br />

zustimmend, wendet sich an<br />

Petra Pahls und zählt einige<br />

Namen derer auf, die ihre<br />

zukünftigen Nachbarn sein<br />

werden. Petra Pahls ist in<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Gärtnerei<br />

beschäftigt und kennt viele<br />

der zukünftigen Bewohner<br />

bereits aus der Werkstatt.<br />

Das tut ihr gut, zu wissen,<br />

mit wem sie es in der neuen<br />

Lebenssituation zu tun hat.<br />

Außerdem, so Gerda<br />

Fockenbrock, habe <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

vor, integrative<br />

Programme einzubeziehen,<br />

um so eine Brücke zu schla-<br />

gen zwischen den neuen<br />

Bewohnern des Hauses und<br />

der Gemeinde. „Da gibt es<br />

in Nienberge bereits hoffnungsvolle<br />

Ansätze, auf die<br />

man zugreifen kann“, freut<br />

sich Gerda Fockenbrock.<br />

Teilhabe, Integration und<br />

ein gutes Miteinander - das<br />

sind die Schlüsselworte für<br />

das neue Konzept. Denn für<br />

die Mieter - nichtbehinderte<br />

sowie behinderte - wünscht<br />

sich die <strong>Westfalenfleiß</strong>-Geschäftsführung<br />

einen guten<br />

nachbarschaftlichen Austausch.<br />

mt<br />

33


Begegnungsfest in Haus Wolbeck<br />

In 72 Stunden ein Riesenfest<br />

auf die Beine gestellt<br />

Jugendliche organisierten Begegnungsfest in Haus Wolbeck<br />

„Euch schickt der Himmel!“,<br />

begeisterte sich Bert Sperling,<br />

Wohnbereichsleiter der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Wohnstätte<br />

Haus Wolbeck, als am<br />

Wochenende vom 7. bis 10.<br />

Mai mehr als 40 Jugendliche<br />

anrückten, um ein Begegnungsfest<br />

rund um die<br />

Wohnstätte auszurichten.<br />

In Wolbeck trafen sie damit<br />

voll ins Schwarze: Die<br />

Bewohner, Nachbarn und<br />

Mitarbeiter feierten begeistert<br />

mit beim Begegnungsfest<br />

am 9. Mai rund um die<br />

Wohnstätte. Und damit nicht<br />

genug: In einigen Wohngruppen<br />

der Wohnstätte<br />

erstellten die Jugendlichen<br />

Tastwände, die von den<br />

Bewohnern begeistert angenommen<br />

wurden.<br />

34<br />

Freuen sich über so viel Engagement:<br />

Wohnbereichsleiter<br />

Bert Sperling (re.) und Gerd<br />

Seidenstücker.<br />

Hintergrund ist die Sozialaktion<br />

„72 Stunden -Uns<br />

schickt der Himmel“ der katholischen<br />

Jugend im Bistum<br />

Münster. An diesem Maiwochenende<br />

stellten sich im<br />

Was für ein Zufall!<br />

Bistum Münster insgesamt<br />

15.000 junge Leute 72 Stunden<br />

lang in den Dienst der<br />

guten Sache.<br />

15.000 junge Leute im<br />

Bistum Münster unterwegs<br />

„Von der Planung, über die<br />

Organisation, bis hin zum<br />

Abbau“, so erzählt Wohnstättenleiter<br />

Bert Sperling begeistert,<br />

„die Jugendlichen haben<br />

alles in die Hand genommen,<br />

was zur Ausrichtung eines<br />

solchen Riesenfestes gehört.“<br />

Start der Aktion war der<br />

7. Mai, - Punkt 17.07 Uhr auf<br />

dem Lambertikirchplatz.<br />

„Es ist ein tolles Gefühl, zu<br />

wissen, dass jetzt 15.000<br />

Leute parat stehen und darauf<br />

warten, dass es endlich<br />

losgeht“, so Projektleiterin<br />

Wo Pennigsehl liegt? Die Antwort bekam jetzt<br />

Sabine Kornmann (re.), deren Luftballon beim<br />

Begegnungsfest der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Wohnstätte<br />

Haus Wolbeck fast bis Bremen geflogen war.<br />

In Pennigsehl fand Hannelore Thielker ihren<br />

Ballon auf der Pferdewiese eines Bauernhofs. Und da staunte auch<br />

Renate Kornmann, die Mutter von Sabine Kornmann, nicht schlecht.<br />

Hatte sie doch in ihrer<br />

Jugend genau auf diesem Hof<br />

einige Jahre verbracht. Was<br />

für ein Zufall! Foto: kk


Imke Sievers. Sie wünschte<br />

den Teilnehmern „spannende<br />

Projekte, echte Herausforderungen<br />

und dass ihr Dinge<br />

schafft, von denen ihr vorher<br />

dachtet, dass sie gar nicht<br />

möglich sind!“<br />

Tolle Stimmung und<br />

echte Begegnung<br />

Und die jungen Leute schafften<br />

es. Sie stellten ein Fest<br />

auf die Beine, bei dem eine<br />

tolle Stimmung herrschte<br />

und echte Begegnung<br />

zwischen Menschen mit<br />

und ohne Behinderungen<br />

möglich wurde. Sei es beim<br />

atemberaubenden Jonglieren<br />

mit brennenden Fackeln,<br />

beim Wettstreit im Dosenwerfen,<br />

bei Waffeln und<br />

leckerem Kuchen oder beim<br />

Luftballonwettbewerb.<br />

Und so verwundert es nicht,<br />

dass sich das „Spendenschwein“<br />

rasch füllte, - sehr<br />

zur Freude des Fördervereins<br />

der Wohnstätte, dem der<br />

Erlös des Festes zugute<br />

kommt. In bester Laune<br />

verabschiedeten sich die<br />

Jugendlichen und Gäste und<br />

freuen sich auf ein Wiedersehen,<br />

- am 16. August beim<br />

großen Sommerfest.<br />

mt<br />

35


„Cappuccino-Eckchen“ in Haus Gremmendorf<br />

36<br />

Fotos: Margret Topp


„Cappuccino-Eckchen“ in Haus Gremmendorf<br />

„Dieses Angebot ist der Renner“<br />

Haus Gremmendorf öffnet „Cappuccino-Eckchen“ für Bewohner und Besucher<br />

Integration, gute Nachbarschaft,<br />

offene Türen,<br />

- das sind nicht nur fromme<br />

Wünsche. Nein, die<br />

Wohnstätte Gremmendorf<br />

lässt Taten folgen, und die<br />

begeistern Bewohner wie<br />

Besucher: Am Wochenende<br />

öffnet die Wohnstätte Haus<br />

Gremmendorf freitags und<br />

samstags in den Nachmittagsstunden<br />

ihre Tore als<br />

Ort der Begegnung im<br />

„Cappuccino-Eckchen“.<br />

Bei Kaffee, heißem Kakao,<br />

Cappuccino und leckerem<br />

Kuchen von Erdbeertörtchen<br />

bis Donauwelle sind die<br />

Bewohner ebenso wie Familienangehörige,<br />

Freunde,<br />

Nachbarn und auch Menschen<br />

aus der näheren und<br />

ferneren Umgebung eingeladen<br />

zum Verweilen und zum<br />

Plausch.<br />

„Dieses Angebot ist der Renner“,<br />

strahlt Wohnbereichsleiter<br />

Richard Kretschmann.<br />

„Zwischen 40 bis 60 Gäste<br />

sind es freitags in der Zeit<br />

von 14.30 bis 16.30 Uhr. Es<br />

gibt Bewohner, die stürmen<br />

nach der Arbeit auf ihre Zimmer,<br />

holen ihr Portemonnaie<br />

und eilen zuallererst in das<br />

Cappuccino-Eckchen.“<br />

Und was für Richard<br />

Kretschmann „das Schönste<br />

überhaupt“ ist: Das Angebot<br />

wird ausschließlich von<br />

Ehrenamtlichen geführt.<br />

13 Frauen teilen sich den<br />

Dienst hinter der Theke.<br />

„Aber bitte mit Sahne“, heißt es im gemütlichen „Cappuccino-<br />

Eckchen“ für Nachbarn, Freunde und Bewohner, - ein Ort der<br />

Begegnung in der Wohnstätte Haus Gremmendorf. Foto: mt<br />

Für das „Cappuccino-Eckchen“<br />

werden jede Woche<br />

kurz zuvor die Räume<br />

umgestaltet: Theke, Tische<br />

und Stühle werden platziert,<br />

und schon kann es losgehen.<br />

„Man glaubt gar nicht,<br />

wie groß die Empörung<br />

war, als das Angebot einmal<br />

ausfallen musste, weil die<br />

Räume für eine Tagung benötigt<br />

wurden“, schmunzelt<br />

Richard Kretschmann.<br />

Der Wohnbereichsleiter freut<br />

sich auch darüber, dass sich<br />

die Kommunikation zwischen<br />

den Wohngruppen intensiviert<br />

hat, seit man sich<br />

zwanglos im „Cappuccino-<br />

Eckchen“ des Hauses begegnet.<br />

Und auch Eltern oder<br />

Nachbarn geben sich regelmäßig<br />

ein Stelldichein bei<br />

Kaffee und Kuchen.<br />

So wunderte es den Wohnbereichsleiter<br />

nicht, als der<br />

Wunsch laut wurde, das<br />

Angebot auf das Wochenende<br />

zu erweitern. Nun ist<br />

es so weit: An jedem zweiten<br />

Samstag im Monat von<br />

15.00 bis 17.00 Uhr öffnet<br />

das „Cappuccino-Eckchen“<br />

nachmittags seine Türen.<br />

Damit schließt sich der Kreis<br />

an Wochenendangeboten in<br />

Gremmendorf: Neben einem<br />

Malangebot an zwei Samstagen<br />

im Monat, neben einem<br />

Gesangskreis am Sonntag<br />

und Ausflugsfahrten über<br />

das Jahr verteilt, bietet nun<br />

also auch ihr „Cappuccino-<br />

Eckchen“ den Bewohnern<br />

Abwechslung und ein Haus<br />

der offenen Tür.<br />

hwe<br />

37


Besuchergruppe<br />

Eine Besuchergruppe mit 23 Mitgliedern der „Katholischen Arbeitnehmerbewegung Heilig Geist Münster“<br />

(KAB) besuchte am 16. April die <strong>Westfalenfleiß</strong>. Foto: mt<br />

38<br />

Einblick in die<br />

Arbeit vor Ort<br />

Mitglieder der<br />

Katholischen Arbeitnehmerbewegung<br />

vor<br />

Ort bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Eine Gruppe mit 23<br />

Mitgliedern der „KatholischenArbeitnehmerbewegung<br />

Heilig Geist<br />

Münster“ (KAB) besuchte<br />

am 16. April die<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH.<br />

Besonders interessiert<br />

zeigten sich die Gäste<br />

bei ihrem Rundgang<br />

durch die Gärtnerei und<br />

zeigten sich begeistert<br />

von der Arbeit, die<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

in der „grünen<br />

Oase“ bei <strong>Westfalenfleiß</strong><br />

leisten. Im Anschluss<br />

orientierten sie sich<br />

im Schulungsraum der<br />

Hauptwerkstatt am<br />

Kesslerweg anhand<br />

eines Power-Point-<br />

Vortrages über weitere<br />

Arbeitsangebote der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

„Wir sind jetzt<br />

gut informiert“, waren<br />

sich die Gäste beim<br />

Abschied einig und bedankten<br />

sich herzlich.<br />

mt


„Nicht aufgeben“<br />

- so lautet die Devise<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Fußballmannschaft<br />

und ihre Trainer bleiben am Ball<br />

Da waren Thomas Danek<br />

und Kay Herweg mit den<br />

Leistungen ihrer Spieler<br />

sehr zufrieden: Beim<br />

integrativen Hallenturnier<br />

bei der VFL Weisse Nordhorn<br />

am 28. März holte das<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-Fußballteam<br />

zum zweiten Mal den Wanderpokal.<br />

„Bereits in der Vorrunde mit<br />

23 Mannschaften haben sich<br />

unsere drei Teams hervorragend<br />

präsentiert“, berichten<br />

die <strong>Westfalenfleiß</strong>-Trainer<br />

Kay Herweg und Thomas<br />

Danek.<br />

Sie sind gemeinsam mit den<br />

Spielern stolz, dass sie aus<br />

diesem Turnier in Nordhorn<br />

siegreich als Titelverteidiger<br />

herausgegangen sind.<br />

Immerhin, - außerdem<br />

brachten sie sogar noch drei<br />

weitere Pokale mit für den<br />

sechsten, vierten und ersten<br />

Platz.<br />

Den Erfolg immer wieder<br />

neu erkämpfen<br />

Auch beim nächsten Turnier,<br />

am 6. Mai in der ersten<br />

Qualifikationsrunde der<br />

AWO Meisterschaft, erbrachten<br />

die <strong>Westfalenfleiß</strong>-Kicker<br />

eine super Leistung und<br />

machten den vierten Platz.<br />

„Damit“, so Kay Herweg,<br />

„hat sich die Mannschaft<br />

einen Teilnahmeplatz für<br />

die zweite Runde sichern<br />

können.“ Die zweite AWO<br />

Qualifikationsrunde wird am<br />

1. Juli ausgetragen.<br />

Street Soccer Turnier<br />

beim AWO-Fest in Dortmund<br />

Besonders freuen sich die<br />

Kicker auf den 21. August.<br />

Denn da findet im Rahmen<br />

des 90jährigen Jubiläums<br />

Fußball<br />

Bleiben am Ball: Thomas<br />

Danek (li.) und Kay Herweg.<br />

der AWO in Dortmund ein<br />

„Street Soccer Turnier“ statt.<br />

Mit dabei sein wird der BVB<br />

mit seinem Dortmunder<br />

Fanprojekt.<br />

39


Sind begeistert von der Aktion „90 Stühle“ und machen mit: Marlies Göbel, Maria Mesch und<br />

Petra Pahls von der <strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH mit Kunsttherapeutin Annette Beil (v.re.). Foto: mt<br />

90 Stühle für einen guten Zweck<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> macht mit bei der Aktion „90 Stühle“ zum<br />

90. AWO Geburtstagsfest am 21. und 22. August in Dortmund<br />

Magisch, die Zahl 90. So alt<br />

wird jetzt die AWO und feiert<br />

am 21. und 22. August in<br />

Dortmund ein großes Fest.<br />

Und 90 zauberhafte, kreativ<br />

gestaltete Stühle werden<br />

dann ausgestellt und meist-<br />

90 kreativ gestaltete Stühle werden für das Kinderhilfsprojekt<br />

„Tischlein deck dich“ versteigert. Foto: Arnold Pankratow<br />

40<br />

bietend zu Gunsten des Kinderhilfsprojektes<br />

„Tischlein<br />

deck dich“ versteigert.<br />

„Klar, wir machen mit“, sagt<br />

Marlies Göbel aus der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Malgruppe<br />

ganz<br />

spontan, als ihr die Kunsttherapeutin<br />

Annette Beil<br />

von der Aktion „90 Stühle“<br />

erzählt. Und dann nimmt<br />

sie gleich Maria Mesch und<br />

Petra Pahls mit ins Boot, so<br />

dass es bald beschlossene<br />

Sache ist, dass die vier gemeinsam<br />

einen „ganz tollen<br />

Stuhl“ gestalten und gleich<br />

loslegen wollen.<br />

Menschen mit Behinderung<br />

sind für einen guten Zweck<br />

Marlies Göbel und Petra<br />

Pahls sind in der Gärtnerei<br />

der Münsteraner Werkstatt<br />

für behinderte Menschen,<br />

der <strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH,<br />

beschäftigt und Maria Mesch<br />

arbeitet in der Schreinerei.<br />

Allen gemeinsam ist, dass sie<br />

leidenschaftlich gerne malen


und regelmäßig für ein bis<br />

zwei Stunden in der Woche<br />

in die Malwerkstatt kommen.<br />

„Jetzt machen wir etwas<br />

für einen guten Zweck“,<br />

erklärt Petra Pahls, während<br />

sie beim nächsten Treffen<br />

in der Malgruppe den fertig<br />

grundierten, schlicht grauen<br />

halbrunden Stuhl betrachtet<br />

und probeweise schon<br />

einmal die leuchtend bunt<br />

bemalten Papierstreifen auf<br />

„dem Stuhl“ platziert, den<br />

die Gruppe für die Ausstellung<br />

der „90 Stühle“ beim<br />

AWO Fest gestaltet. „Ist<br />

doch toll“, sagt Annette Beil<br />

begeistert, „dass auch Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

bei so einem Projekt mitmachen<br />

und sich so für eine<br />

gute Sache einsetzen!“<br />

Für eine Gesellschaft, in<br />

der alle einen Platz finden<br />

Immerhin, - gesellschaftliche<br />

Verantwortung übernehmen<br />

und helfen, kreativ<br />

ein Kind aus dem sozialen<br />

Abseits zu holen, - das ist<br />

allen gemeinsam, die bei der<br />

Aktion „90 Stühle“ mitmachen.<br />

Einer der Leitsätze, die<br />

seit der Gründung der AWO<br />

vor genau 90 Jahren auch<br />

noch heute noch gültig ist,<br />

ist die Forderung, dass<br />

jeder Mensch das Recht<br />

auf einen anerkannten<br />

Platz in der Gesellschaft<br />

hat. Das symbolisiert<br />

die Aktion<br />

„90 Stühle“, die<br />

die AWO anläss-<br />

„Tischlein deck dich“ heißt das<br />

Projekt, das die AWO mit der<br />

Aktion „90 Stühle“ unterstützt.<br />

Foto: Arnold Pankratow<br />

lich ihres 90sten Geburtstages<br />

ins Leben gerufen hat<br />

und alle herzlich einlädt, sie<br />

zu unterstützen. Jeder, der<br />

Spaß daran hat, sich kreativ<br />

für eine gute Sache einzusetzen,<br />

ist dabei genau richtig,<br />

- so wie die Malgruppe bei<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>!<br />

Wenn auch Sie mitmachen wollen:<br />

Die Gestaltung der Stühle kann so<br />

bunt und vielfältig sein, wie das<br />

Leben in unserer Gesellschaft. Einzige<br />

Voraussetzung: Der Stuhl muss<br />

zum Sitzen geeignet sein. Gestalten<br />

Sie einen Stuhl ganz individuell und<br />

schicken Sie ihn bis zum 31. Juli<br />

<strong>2009</strong> nach Dortmund.<br />

Ansprechperson:<br />

Anja Butschkau, Arbeiterwohlfahrt<br />

Unterbezirk Dortmund,<br />

Tel.: 0231 9934301<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.awo-90-stuehle.de<br />

AWO feiert in Dortmund<br />

90 Jahre AWO<br />

Großes AWO-Fest in Dortmund<br />

Müntefering und Steinmeier feiern mit<br />

Am 21. und 22. August feiert die AWO in Dortmund<br />

mit einem großen Rockkonzert mit dem<br />

„Rock-Orchester-Ruhrgebiet“, der „Maus“ und<br />

dem „Geierabend“ sowie Catering von MDS.<br />

Ein großes Kinderfest lockt jung und alt in<br />

Dortmunds Innenstadt. Zahlreiche Aussteller<br />

werden sich in großen Pagodenzelten rund um<br />

die Reinoldikirche präsentieren. Neben den<br />

Einrichtungen der AWO sind Geschäftspartner,<br />

befreundete Organisationen und internationale<br />

Gäste mit dabei.<br />

Auch der SPD Vorsitzende Franz Müntefering und<br />

Außenminister Frank-Walter Steinmeier haben<br />

ihre Teilnahme am großen 90-Jahre-AWO Geburtstagsfest<br />

im August in Dortmund zugesagt.<br />

„Wir freuen uns,“, stellen AWO Bezirksvorsitzender<br />

Bodo Champignon und Bezirksgeschäftsführer<br />

Wolfgang Altenbernd übereinstimmend fest,<br />

„dass die beiden Freunde der AWO die Einladung<br />

spontan angenommen haben. Dies ist Ausdruck<br />

einer in der Tradition begründeten guten Zusammenarbeit<br />

zwischen AWO und SPD.“<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.90-jahre-awo.de<br />

AWO Bezirk<br />

Westliches Westfalen e.V.<br />

90 Jahre<br />

in Deutschland.<br />

Wir feiern.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

21. und 22. August <strong>2009</strong><br />

in Dortmund – rund um die Reinoldikirche<br />

Freitag,19.30 Uhr: GEIERABEND-Spezial<br />

Samstag,19.30 Uhr: Rock Orchester Ruhrgebeat<br />

an beiden Tagen: Die Maus Show<br />

Pilspickers · Dortmunder Shanty Chor · Die Sweethearts · Under Cover Crew ·<br />

VoiSis · Johnny Cash-Revue · Scheunenrocker · Chris & the Poor Boys ·<br />

AWO-Talk · Kinderbühne · Kinderfest · Kulinarisches<br />

Moderation: Tom Hegermann<br />

41


Der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Gospelchor hat mittlerweile 60 aktive Sängerinnen und Sänger und in den<br />

vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Viele haben sich als Solisten herausgebildet<br />

und bei den letzten Konzerten für Begeisterung gesorgt. Foto: Dania Frönd<br />

Zum Sommeranfang ein Hofkonzert<br />

Musik und Gesang am 21. Juni auf Gut Kinderhaus<br />

Auch in diesem Jahr lädt<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong> wieder ein<br />

zum Hofkonzert <strong>2009</strong>. Das<br />

Konzert findet statt am<br />

21. Juni und beginnt um<br />

15 Uhr in der großen Scheune<br />

auf „Gut Kinderhaus“.<br />

Es wird wieder ein besonderes<br />

Konzert. Der Gospelchor<br />

hat mittlerweile 60 aktive<br />

Sängerinnen und Sänger<br />

und in den vergangenen<br />

Jahren große Fortschritte<br />

gemacht.<br />

Viele haben sich als Solisten<br />

herausgebildet und bei den<br />

letzten Konzerten für Begeisterung<br />

gesorgt. Wer in den<br />

letzten Jahren die Konzerte<br />

erlebt hat, - im letzten Jahr<br />

42<br />

zählten die Veranstalter<br />

mehr als 400 Besucher,<br />

- wird gern wieder in die<br />

bezaubernde Umgebung des<br />

Gutes kommen. Hier können<br />

sich die Besucher am ersten<br />

Sommertag dieses Jahres mit<br />

Musik und Gesang erfreuen<br />

lassen, denn der <strong>Westfalenfleiß</strong>-Gospelchor<br />

unter der<br />

Leitung von Leo Michalke<br />

hat wieder ein vielseitiges<br />

Programm zusammengestellt.<br />

So singen die Gospelchormitglieder<br />

die Volkslieder<br />

„Alle Vögel sind schon<br />

da“, „Wenn alle Brünnlein<br />

fließen“ und „Horch, was<br />

kommt von draußen rein“.<br />

Aber auch Schlager und<br />

Erstmalig ist der Trompeter<br />

Gerd Radeke mit dabei. Er ist<br />

in Bremen geboren, studierte<br />

an der Musikhochschule Detmold<br />

Trompete und an der<br />

Universität Münster Musikwissenschaften.<br />

Heute ist er<br />

neben seiner pädagogischen<br />

Tätigkeit freischaffender<br />

Konzerttrompeter.


Gospels stehen auf dem Programm:<br />

„Die kleine Kneipe“,<br />

„Sierra madre“ und „Glory<br />

halleluja“.<br />

Außerdem singen die „Joyful<br />

Singers“. Ihr Repertoire<br />

reicht von „Oh happy day“<br />

über „Memory“ aus dem<br />

Musical „Cats“ bis hin zu<br />

„Circle of life“ aus „Der König<br />

der Löwen“.<br />

Erstmalig ist der Trompeter<br />

Gerd Radeke dabei. Gerd Radeke<br />

ist Gründungsmitglied<br />

und Piccolo-Trompeter im<br />

professionellen Blechbläser-<br />

Ensemble EMBRASSY. Beim<br />

Hofkonzert spielt er mit<br />

seiner Solotrompete „Tolle<br />

Streiche“ von Emil Waldteufel<br />

und „Der Schwan“ von<br />

C. Saint Saens.<br />

Hofkonzert am 21. Juni auf Gut Kinderhaus<br />

Die „Joyful Singers“ singen „Oh happy day“, „Memory“ aus dem<br />

Musical „Cats“ und „Circle of life“ aus „Der König der Löwen“.<br />

Die instrumentale Begleitung<br />

am Klavier übernimmt<br />

Georg Breitkopf. Zum Abschluss<br />

werden alle gemeinsam,<br />

- die Chöre, die<br />

anderen Künstler und alle<br />

Besucher, - „Rock my Soul“<br />

singen. Der Eintritt ist frei<br />

und es wird bestimmt wieder<br />

ein volles Haus!<br />

43


Besucher vor Ort<br />

20 Mitglieder der „Katholischen Frauengemeinschaft St. Norbert Coerde“ (KFG) besuchten am 29. April<br />

die Hauptwerkstatt der <strong>Westfalenfleiß</strong> GmbH am Kesslerweg. Foto: mt<br />

44<br />

Besucher<br />

vor Ort<br />

Katholische<br />

Frauengemeinschaft<br />

besuchte<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong><br />

Eine Besuchergruppe<br />

mit 20<br />

Mitgliedern der<br />

„Katholischen<br />

Frauengemeinschaft<br />

St. Norbert<br />

Coerde“ (KFG)<br />

besuchte am 29.<br />

April die <strong>Westfalenfleiß</strong>-Gärtnerei.<br />

Nach einem<br />

Rundgang durch<br />

die Gärtnerei<br />

informierten<br />

sich die Gäste<br />

anhand eines<br />

Power-Point-<br />

Vortrages mit<br />

anschließender<br />

Diskussionsrunde<br />

im Schulungsraum<br />

der Hauptwerkstatt<br />

am<br />

Kesslerweg über<br />

die Arbeit der<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>.<br />

mt


„TanzTee“ großer Erfolg<br />

Eine alte Tradition wieder neu belebt<br />

„Eins, zwei, Cha-Cha-Cha,<br />

drei, vier und drehen“,<br />

Hanno Liesner, Projektleiter<br />

des Tanzprojektes „funkymovements“<br />

und Ira Korf<br />

vom Freizeitbereich der Lebenshilfe<br />

Münster demonstrieren<br />

mit leichtem Schritt<br />

den Cha-Cha-Cha.<br />

„Eigentlich ist es gar nicht so<br />

schwer, viel wichtiger ist es,<br />

Spaß am Tanzen zu haben,<br />

- dann kommt alles Andere<br />

fast von selbst“, erklären sie.<br />

Bereits zum zweiten Mal<br />

veranstaltete jetzt die Lebenshilfe<br />

Münster in Kooperation<br />

mit dem Tanzprojekt<br />

„funky-movements“ einen<br />

integrativen „TanzTee“ für<br />

Menschen mit und ohne<br />

Behinderung, - und das mit<br />

großem Erfolg.<br />

Denn die Tänzerinnen und<br />

Tänzer mit und ohne Behinderung<br />

im Tanzstudio<br />

am Bremerplatz haben jede<br />

Menge Spaß. Und natürlich<br />

fehlt auch die obligatorische<br />

Sahnetorte nicht.<br />

„Das gehört zur neu belebten<br />

alten Tradition dazu“, sind<br />

sich die Tänzer einig, die sich<br />

jetzt schon auf den nächsten<br />

„TanzTee“-Nachmittag freuen<br />

am 8. November im Tanzstudio<br />

an der Bremer Straße 56.<br />

Tanztee<br />

45


Preisrätsel<br />

3.<br />

1.<br />

2.<br />

Liebe<br />

Rätselfreunde!<br />

„Maiglöckchen“ lautete<br />

das Lösungswort aus dem<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-ECHO 1/09.<br />

Unter den 46 Einsendungen<br />

ermittelte Kathrin Lux vom<br />

Werkstattrat die Gewinnerin<br />

Gudrun Preuß.<br />

Sie gewann einen tragbaren<br />

MP-3-fähigen CD-Player.<br />

Verwaltungsleiter Siegfried<br />

Thomaszick überreichte ihr<br />

den Gewinn und gratulierte<br />

ihr herzlich. Wenn auch Sie<br />

gewinnen möchten, schicken<br />

Sie eine Postkarte mit<br />

dem Lösungswort bis zum<br />

31.07.<strong>2009</strong> an:<br />

Redaktion<br />

<strong>Westfalenfleiß</strong>-ECHO<br />

Kesslerweg 38-42<br />

48155 Münster.<br />

46<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

8.<br />

9.<br />

7.<br />

1.<br />

4.<br />

Verwaltungsleiter Siegfried Thomaszick überreicht der Gewinnerin<br />

Gudrun Preuß einen tragbaren MP-3-fähigen CD-Player und<br />

gratuliert ihr herzlich. Foto: mt<br />

5.<br />

7.<br />

9.<br />

6.<br />

8.


Hauptwerkstatt und Verwaltung<br />

Kesslerweg 38-42, 48155 Münster<br />

Tel.: 02 51 - 6 18 00 - 0, Fax: 02 51 - 6 18 00 - 55<br />

Gärtnerei<br />

Kesslerweg 38, 48155 Münster, Tel.: 02 51 - 6 18 00 - 50<br />

Schreinerei<br />

Kesslerweg 21, 48155 Münster, Tel.: 02 51 - 68 66 70 60<br />

Zweigwerkstatt „Werkstatt Telgte“<br />

Orkotten 25, 48291 Telgte, Tel.: 0 25 04 - 69 02 - 0, Fax: 0 25 04 - 69 02 - 22<br />

Zweigwerkstatt Münster Nord<br />

Rudolf-Diesel-Straße 43, 48157 Münster, Tel.: 02 51 - 8 99 71 - 0, Fax: 02 51 - 8 99 71 - 14<br />

Landwirtschafts-Betrieb „Gut Kinderhaus“ Obstplantage „Gut Kinderhaus“<br />

Am Max-Klemens-Kanal 19, 48159 Münster, Tel.: 02 51 - 9 21 03 - 56, Fax: 02 51 - 9 21 03 - 59<br />

Industrieservice Münster (ISM)<br />

Höltenweg 105, 48155 Münster, Tel.: 02 51 - 6 27 37 - 0, Fax: 02 51 - 6 27 37 - 22<br />

Zum Kaiserbusch 14, 48165 Münster, Tel.: 02 51 - 3 99 03 - 0, Fax: 0251- 3 99 03 - 22<br />

Rudolf-Diesel-Straße 4, 48157 Münster, Tel.: 02 51 - 6 86 19 - 0, Fax: 02 51 - 6 86 19 - 22<br />

info@westfalenfleiss.de • www.westfalenfleiss.de<br />

www.eigenprodukte.de • www.mds-muenster.de<br />

Wir arbeiten für Sie:<br />

• Holzverarbeitung<br />

• Metallverarbeitung<br />

• Elektrogerätemontage<br />

• Montagearbeiten<br />

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