Das Jahrbuch 2009 - CittyMedia Communicators and Publishers ...
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Im Sportbereich bieten Kurse zum<br />
W<strong>and</strong>ern, Tanzen, Yoga, zur Gymnastik<br />
und vieles mehr Möglichkeiten<br />
zur Bewegung und Entspannung. Die<br />
künstlerischen Angebote reichen von<br />
Porzellanmalerei, Kalligraphie und vielfältigen<br />
Tätigkeiten in der Holzwerkstatt<br />
bis zum Patchwork und <strong>and</strong>eren<br />
Textilarbeiten. Andere Veranstaltungen<br />
beschäftigen sich mit Demenz, Schlaganfallerkrankungen<br />
oder dem Umgang<br />
mit altersbedingten Einschränkungen.<br />
Hinzu kommen Reisen, Ausflüge, Besichtigungen<br />
und Ausfahrten der seit<br />
2002 bestehenden Radfahrgruppe. Der<br />
von seinen Mitgliedern in Selbstverwaltung<br />
organisierte ComputerClub<br />
vermittelt den praktischen Umgang<br />
mit PC und Softwareanwendungen. Da<br />
Für die Älteren da: Der Ambulante Haus und Pflegedienst.<br />
für wurde eigens das benachbarte Kutscherhaus<br />
erworben und renoviert und<br />
mit 14 modernen PCArbeitsplätzen<br />
ausgestattet.<br />
Abgerundet wird das Akademieprogramm<br />
durch spezielle Themen und<br />
Projekte. Dazu gehören verschiedene<br />
JungAltProjekte, die zum Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Generationen<br />
anregen sollen. So werden im Philosophischen<br />
Café Themen wie Sterbehilfe,<br />
Fragen nach der Zeit oder Pro und Contra<br />
der Todesstrafe erörtert. Im Zeitzeugenprojekt<br />
„Kollektives Gedächtnis“<br />
begegnen sich Schüler der Gesamtschule<br />
Bergedorf, des Gymnasiums<br />
Lohbrügge und Senioren aus dem HiP<br />
zu einem anschaulichen Wissens und<br />
Erfahrungsaustausch. Die Schüler sammeln<br />
die Zeitzeugenberichte, die von<br />
einem gemeinsamen Redaktionsteam<br />
erörtert, redigiert und ins Internet ge<br />
62 Generation 60plus<br />
stellt werden. Ziel des von der Bund<br />
LänderKommission geförderten Projekts<br />
ist es, ein „kollektives Gedächtnis<br />
für Bergedorf und Lohbrügge“ aufzubauen.<br />
Für die Gesundheit<br />
Ein weiteres St<strong>and</strong>bein des HiP ist die<br />
Physikalische Therapie. Hier arbeitet<br />
ein Spezialistenteam nach den neuesten<br />
Erkenntnissen. In den modern<br />
ausgestatteten Praxisräumen, einem<br />
Gymnastikbereich und einem WarmwasserBewegungsbad<br />
kümmern sich<br />
Krankengymnasten und Masseure um<br />
die Heilung und Rehabilitation ihrer<br />
Patienten. Die Praxis ist für alle Kranken<br />
und Privatkassen zugelassen und<br />
bietet für Erwachsene jeden Alters alle<br />
krankengymnastische Beh<strong>and</strong>lungen,<br />
Massagen, manuelle Lymphdrainagen,<br />
Fußreflexzonenmassagen, Elektrotherapie,<br />
Fangopackungen und Wassergymnastik<br />
an. Die zahlreichen Wassergymnastik<br />
und AquaFitnessGruppen<br />
erfreuen sich großer Nachfrage.<br />
Pflege und Hilfe für kranke und pflegebedürftige<br />
Menschen ab 50 aus<br />
dem Bezirk Bergedorf bietet der Ambulante<br />
Haus und Pflegedienst. Als<br />
anerkannter Vertragspartner aller Kostenträger<br />
betreut er sie so lange wie<br />
möglich in ihrer eigenen Wohnung.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet Pflege im eigenen sozialen<br />
Umfeld, wobei der ältere Mensch<br />
in seiner Gesamtpersönlichkeit Beachtung<br />
findet. Bei seiner Gründung 1977<br />
war der Ambulante Haus und Pflegedienst<br />
des HiP eine der ersten Einrichtungen<br />
dieser Art und modellhaft für<br />
die Betreuung älterer Menschen. Er<br />
bietet seinen Betreuten aber nicht nur<br />
professionelle Pflege, sondern fördert<br />
ihre sozialen Kontakte, indem er mit<br />
<strong>and</strong>eren Institutionen zusammenarbeitet.<br />
Für die Unterstützung im Haushalt<br />
und beim Einkaufen steht ihnen<br />
der hauswirtschaftliche Dienst zur Verfügung.<br />
Der Besuch im HiP endet für viele Kursteilnehmer<br />
und Patienten im CaféRestaurant.<br />
Hier ist der kommunikative<br />
Mittelpunkt des Hauses, in dem man<br />
sich zum ruhigen Ausklang einer Veranstaltung,<br />
zum zwanglosen Klönen oder<br />
zum angeregten Gedankenaustausch<br />
trifft. Auf diese Weise werden Kontakte<br />
geknüpft und Bekanntschaften geschlossen<br />
oder vertieft. <strong>Das</strong> Café ist an<br />
jedem Wochentag von 10.00 bis 18.00<br />
Uhr geöffnet. Viele Gäste kommen auch<br />
zum täglichen Mittagstisch. Für manche<br />
von ihnen ist dieses Beisammensein<br />
mit <strong>and</strong>eren Senioren nicht nur<br />
ein fester Termin in ihrem Tagesablauf,<br />
sondern dessen Höhepunkt. Sie müssen<br />
sich nicht selbst bekochen, treffen<br />
Bekannte und fühlen sich integriert.<br />
Gehbehinderte werden vom täglichen<br />
Fahrdienst abgeholt und können so am<br />
Mittagstisch teilnehmen.<br />
Besondere Bedeutung hat das Ehrenamt.<br />
„Unser Haus lebt vom freiwilligen<br />
Engagement Vieler“ betont Wagner.<br />
Neben 70 Voll und Teilzeitangestellten<br />
und 55 Honorarkräften sind 105 Ehrenamtliche<br />
aus allen Berufen und Tätigkeitsbereichen<br />
im HiP beschäftigt.<br />
Sie engagieren sich aus Freude an der<br />
Sache und in dem Wissen, etwas Nützliches<br />
und Sinnvolles zu tun.<br />
Wagners Fazit seiner Arbeit klingt zunächst<br />
überraschend: „<strong>Das</strong> Haus im<br />
Park ist ein erfolgreiches Modell, aber<br />
als Modell ist es nicht erfolgreich.“ Wie<br />
das? „Wir geben mit unserem ganzheitlichen<br />
Ansatz Impulse, die die Kräfte<br />
des Alterns mobilisieren und die Lust<br />
am Leben betonen. Bildung, Gesundheit<br />
und Soziales gehören in der Regel<br />
jedoch zu verschiedenen Ressorts und<br />
werden daher auch unterschiedlich finanziert.<br />
Mit der Kombination seiner<br />
Abteilungen stößt das HiP daher an bestehende<br />
Strukturgrenzen, weshalb es<br />
bundesweit noch keine Nachahmer gefunden<br />
hat“, so Wagner weiter. Als lokales<br />
Praxismodell ist das HiP aber in<br />
jedem Fall erfolgreich und mit seiner<br />
segensreichen Arbeit allemal ein Vorbild.<br />
Jan Heitmann